• 22.05.2006, 17:12:51
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Prammer enthüllt Gedenkzeichen für Käthe Leichter

Prammer würdigt Leichter als Vorreiterin in Sachen Gleichberechtigung

Wien (SK) - Die Zweite Nationalratspräsidentin Barbara Prammer hat
am Montag ein Gedenkzeichen für Käthe Leichter enthüllt. Mit diesem
Gedenkzeichen soll an Käthe Leichters Engagement für berufstätige
Frauen erinnert werden. Prammer würdigte in ihrer Rede, dass Leichter
in Sachen Gleichberechtigung in vielen Bereichen "eine
Vorreiterrolle" übernommen hatte. Leichter sei davon überzeugt
gewesen, dass nur in einer Gesellschaft, die sie "soziale Demokratie"
nannte, auch eine wirkliche Gleichberechtigung der Frauen erreicht
werden könnte. "Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns gerade auch
jetzt, angesichts einer neoliberalen politischen Kultur, an den
ursächlichen Zusammenhang von sozialer Gerechtigkeit und Emanzipation
erinnern", betonte Prammer. ****

Prammer wies in ihrer Rede auf die Befreiungsfeier im
Konzentrationslager Mauthausen hin, die in diesem Jahr den Frauen
gewidmet war, die in den Lagern gequält, gefoltert, missbraucht und
ermordet wurden. Gerade in diesem Zusammenhang sei es sehr berührend
gewesen, dass jetzt die Erinnerungen an zwei Frauen direkt gegenüber
sichtbar werden, die Opfer des nationalsozialistischen Terrors
geworden sind: Zum einen an Edith Stein, an die schon seit einigen
Jahren der Name des Hauses der Katholischen Hochschulgemeinde in der
Ebendorfer Straße 8 und eine Gedenktafel an diesem Gebäude erinnert.
Und an Käthe Leichter, die überzeugte Sozialistin und Kämpferin gegen
soziale Ausbeutung, an die ab heute das Gedenkzeichen am ehemaligen
AK-Gebäude erinnern wird.

Käthe Leichter sei vermutlich die erste Österreicherin, die zum
Doktor der Staatswissenschaften promoviert wurde. hielt Prammer fest.
Man könne diese Vorreiterrolle im Kampf für den gleichberechtigten
Hochschulzugang von Frauen und die Überwindung der damals enormen
gesellschaftlichen Widerstände nicht hoch genug einschätzen. Leichter
habe auch in anderen Bereichen eine Vorreiterrolle: Sie baute ab 1925
ein eigenes Frauenreferat in AK auf, 1932 wurde sie in der Wiener
Arbeiterkammer als erste Frau in den Betriebsrat gewählt, sie setzte
sich für bessere Chancen für Frauen in der Gesellschaft ein, für
Frauenbildung als Grundlage echter Chancengerechtigkeit und gegen die
einseitige Betonung der Mutterschaft als weiblichen Lebenszweck.
"Käthe Leichter setzte sich für das, woran sie glaubte,
hundertprozentig ein", unterstrich Prammer.

Auf Initiative von Herbert Steiner, dem Begründer des
Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands, wurde auch in
der Amtszeit von Frauenministerin Johanna Dohnal der
Käthe-Leichter-Staatspreis für Frauen- und Geschlechterforschung
geschaffen, erklärte Prammer. Er wurde von 1991 bis 1999 jährlich
vergeben, unter der schwarz-blauen Bundesregierung sei der Preis
bezeichnenderweise zunächst abgeschafft und zwischen 2000-2004 nicht
vergeben worden. Nach wiederholten Engagement und Druck der SPÖ wurde
er 2005 erstmals wieder vergeben, hielt Prammer abschließend fest.
(Schluss) ps

Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at

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