• 19.05.2006, 13:31:09
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  • OTS0212 OTW0212

Atypische Beschäftigung: Flexibilität auf Kosten der ArbeitnehmerInnen

Gewerkschaften fordern neue rechtliche Rahmenbedingungen

Wien (GPA/ÖGB) - Bei einer Informationsveranstaltung der
Interessengemeinschaft work@flex der Gewerkschaft der
Privatangestellten (GPA) und des ÖGB-Beratungszentrums FlexPower am
18. Mai diskutierten GewerkschafterInnen, WissenschafterInnen und
atypisch Beschäftigte gemeinsam neue Wege und Ideen, um die Situation
für "Freie" zu verbessern. Bereits 100.000 Menschen arbeiten in
Österreich als freie DienstnehmerInnen und neue Selbstständige,
Tendenz steigend.++++

Die Gewerkschaften fordern eine Veränderung der rechtlichen und
politischen Rahmenbedingungen. Dazu zählt die Einbeziehung in die
Arbeitslosenversicherung oder die Möglichkeit zur Betriebsratswahl in
den Fällen, wo atypisch Beschäftigte von nur einem Auftraggeber
abhängig sind. "Auch atypisch Beschäftigte sollen Betriebsräte wählen
können oder selbst zum Betriebsrat gewählt werden können", fordert
Clemens Miniberger von work@flex in der GPA.

Die Veranstaltung beschäftigte sich mit allen neuen Formen
atypischer Beschäftigung wie den freien Dienstverträgen und der
"neuen Selbstständigkeit" sowie den Auswirkungen dieser Formen der
Beschäftigung auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Betroffenen.
Besonders Frauen sowie ältere und jüngere Erwerbstätige sind in
diesen Gruppen stark vertreten, in bestimmten Sektoren wie der
Erwachsenenbildung stellen die atypisch Beschäftigten sogar die
Mehrheit.

Die GPA-Interessengemeinschaft work@flex ist ein Netzwerk von
atypisch Beschäftigten für atypisch Beschäftigte. Work@flex bietet
gezielte Serviceleistungen an und ist eine politische
Interessenvertretung. Atypisch Beschäftigte vertreten ihre Interessen
innergewerkschaftlich bis in die höchsten Entscheidungsgremien. Die
wichtigsten Forderungen sind die Gleichstellung im Arbeits- und
Sozialrecht und die Mitbestimmungsmöglichkeiten auf betrieblicher und
kollektivvertraglicher Ebene.

Immer mehr Unternehmen umgehen arbeits- und sozialrechtliche
Standards und sparen Kosten zu Lasten der Beschäftigten unter dem
Deckmantel der Flexibilität. Für die so genannten "Freien" hingegen
bedeutet Flexibilität Anpassungsfähigkeit an die Bedürfnisse der
Unternehmen, keine existenzielle Absicherung bei Krankheit oder
Arbeitslosigkeit und eine unsichere und prekäre Einkommenssituation.
Durch den starken Wettbewerbsdruck findet hier ein Preiswettbewerb
auf dem Rücken der Beschäftigten statt.

Mehr Informationen auf www.interesse.at

ÖGB, 19. Mai
2006 Nr.
371

Rückfragehinweis:

GPA
   Dr. Barbara Lavaud
   Telefon: 05 0301/21511
   Mobil:    05 0301/61533
   E-Mail: barbara.lavaud@gpa.at
   http://www.gpa.at

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