• 18.05.2006, 09:56:37
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Entgiftung per Fußbad

Dubiose Werbeverkaufsveranstaltung in Baden

Wien (AKNÖ) - Der negative Trend zu dubiosen
Werbeverkaufsveranstaltungen in Niederösterreich hält an. Dieser Tage
wurde den Experten der Arbeiterkammer Niederösterreich, die verdeckt
an einer derartigen Veranstaltung teilnahmen, ein Gerät angeboten,
dass sich der besonderen Pflege der Füße - den angeblichen "dritten
Nieren" - annimmt. Das sündhaft teure Gerät mit dem klingenden Namen
"Körper-Detox-Elektrolyse-Fußbad" wurde in einem Badener Gasthaus zum
Verkauf angeboten.

Die Strategie ist bestens bekannt: Potentielle Kunden erhalten per
Post eine Einladung mit der sie an den Verkaufsort gelockt werden.
Ihnen werden Geschenke und Reisegutscheine versprochen, die sie
jedoch nie zu Gesicht bekommen. Stattdessen finden sie sich in
Werbeverkaufsveranstaltungen wieder, in denen sie völlig überteuerte
Produkte erstehen sollen. Bei der Verkaufsveranstaltung der Firma
Reise-Center Österreich in Baden handelte es sich dabei um 1100 Euro
teure Fußbäder, deren angebliches Wirkungsspektrum nichts zu wünschen
übrig lässt. Neben der obligatorischen Entschlackung wurden unter
anderem Gewichtsabnahmen, die Heilung von Nagelpilz oder die
Herabsetzung des Insulinverbrauchs bei Diabetes II versprochen.

Fauler Zauber

Vor den Augen der Versammelten durften dann auch zwei TeilnehmerInnen
vor Ort den Beweis zur Wirksamkeit des Geräts antreten, indem sie ein
Fußbad nahmen. Dass sich das Wasser im Zuge des Bades bräunlich
verfärbte, sollte den Beweis dafür liefern, dass Schwermetalle und
Giftstoffe über die Füße ausgeschwemmt und im Wasser gebunden werden.
Was den Zusehern jedoch verborgen blieb ist, dass sich das Wasser
auch verfärbt hätte wenn niemand seine "dritten Nieren" ins Fußbad
gehalten hätte. Die Verfärbung entstand durch eine einfache chemische
Reaktion. Eine der Elektroden löste sich auf, das salzhaltige Wasser
und die abgelösten Metallteile bildeten Rost und damit verfärbte sich
das Wasser braun.

Im Hausgebrauch medizinisch nicht vertretbar

Abgesehen von verlorener Zeit und Geld - die Geräte sollten vor Ort
mittels mangelhaftem Kaufvertrag erworben und gleich bar bezahlt
werden - ergibt sich durch diese Verkaufsveranstaltung auch ein
weiteres, schwerwiegendes Problem. Eine von der Arbeiterkammer
Niederösterreich befragte Ärztin rät aus gesundheitlichen Gründen vom
Kauf dieser Geräte klar ab, da die Therapie mit Elektrolyse-Fußbädern
eine tiefgreifende Wirkung auf die Regulationsvorgänge im Körper hat.
Aus diesem Grund können heftige Reaktionen auftreten, die unter
Umständen behandelt werden müssen. Die Bäder sollten daher nur von
Ärzten oder erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.
AKNÖ-Konsumentenschützer raten deshalb zur Vorsicht: "Sollten Sie
eine Einladung erhalten, in der Ihnen aus nicht nachvollziehbaren
Gründen Geld, Reisen oder andere Geschenke versprochen werden, lassen
Sie die Finger davon. Die Versprechungen werden nicht eingehalten,
man will nur an Ihre Geldbörse. Insofern tun Sie sich selbst den
Gefallen und werfen Sie die Einladungen ins Altpapier."

Rückfragehinweis:
AKNÖ-Konsumentenberatung: Dr. Eva Schreiber: 01-58883-1323

Rückfragehinweis:
AKNÖ Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (01) 58883-1252
mailto:presse@aknoe.at
http://noe.arbeiterkammer.at

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