• 15.05.2006, 12:58:49
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  • OTS0147 OTW0147

Konflikt um Daten von Gesundheitsberufen

Massive Kritik an geplanter "Gesundheit Österreich GmbH" des Bundes

Wien (OTS) - Kaum haben die österreichischen Hausärzte Alarm
geschlagen, der Umgang der öffentlichen Verwaltung mit
Gesundheitsdaten gefährde das Arztgeheimnis, droht schon der nächste
Datenstreit im Gesundheitswesen. Rund ein Dutzend Verbände von
Gesundheitsberufen laufen gegen das geplante Gesetz "über die
Gesundheit Österreich GmbH (GÖGG)" Sturm. Die neue Gesellschaft soll
laut Regierungsvorlage gegen Gebühr umfassende Verzeichnisse über
alle Berufsberechtigten "nichtärztlicher Gesundheitsberufe" führen.

Laut EU-Bestimmung sollen künftig alle Angehörigen von
Gesundheitsberufen in Verzeichnissen erfasst werden. Diese dienen vor
allem dazu, zum Schutz der Patienten und im Rahmen der
EU-Niederlassungsfreiheit die Berufsberechtigungen und
Qualifikationen der in nichtärztlichen, medizinischen
Gesundheitsberufen Tätigen kontrollieren zu können. Was die sieben
Berufsverbände der gehobenen medizinisch-technischen Dienste, sowie
den Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV),
den Bundesverband für Psychotherapie und den Berufsverband
Österreichischer Psychologinnen&Psychologen daran stört, ist, dass
die Registrierung und Listenführung von der geplanten staatlichen
"Gesundheit Österreich GmbH" und nicht von den Berufsverbänden selbst
durchgeführt werden sollen, wie dies in anderen EU-Staaten
mehrheitlich üblich ist.

Fehlendes Know-How und hohe Kosten

"Die fachlich und juristisch einwandfreie Prüfung der
Voraussetzungen für die Berufsberechtigung, die Eintragung in ein
öffentliches Register und die laufende Überprüfung - etwa von
Qualifikationen und Fortbildung - kann nur durch die fachliche
Vertretung der Berufe erfolgen", stellt MTD-Präsidentin Trauttenberg
klar. Und sie verweist auf Ärzte und Hebammen: Diese beiden
Berufsgruppen führen schon seit Langem aus genau diesen Gründen
selbst ihre offiziellen Listen.

MTD-Präsidentin Trauttenberg befürchtet außerdem, dass auf die
MTD-Berufsausübenden eine empfindliche Kostenbelastung zukommen
könne. Denn laut Gesetzesentwurf soll die "Gesundheit Österreich
GmbH" für die Listenführung von den einzelnen Berufsausübenden (nicht
näher bestimmte) Gebühren einheben.

"Der Verwaltungsaufwand und damit die Kosten der Listenführung
sind in dieser Gesellschaft mit Sicherheit wesentlich höher als bei
den Berufsverbänden, die neben dem Know-How auch bereits über
erforderliche Infrastrukturen verfügen", erklärt Trauttenberg den
Widerstand der rund 17.000 MTD-Berufstätigen. "Ein entsprechender
Datentransfer von den Berufsverbänden zur Gesundheit Österreich GmbH
wäre sinnvoll und möglich", ergänzt Christine Ecker, Präsidentin des
ÖGKV, für die rund 60.000 tätigen Pflegepersonen. "Die Ressourcen der
Gesundheit Österreich wären somit entlastet und die fachliche
Qualität gesichert."

Ho-Ruck-Aktion für alte Versäumnisse

Für zusätzlichen Ärger im MTD-Dachverband sorgt die Tatsache, dass
man dort schon vor mehr als zehn Jahren eine Registrierung der
Berufsberechtigten einführen wollte, was damals allerdings vehement
abgeschmettert wurde. Das hat bis heute die unangenehme Folge, dass
es keine verlässlichen Daten über Bedarf an und Versorgung durch
MTD´s gibt.

Informationen zu MTD-Berufen unter www.mtd-dachverband.at
Informationen zum Österreichischen Gesundheits- und
Krankenpflegeverband unter www.oegkv.at

Rückfragehinweis:

MTD-Dachverband
   Präsidentin Anna-Elisabeth Trauttenberg
   T: 0699/15 85 65 55 
   E: a.e.trauttenberg@mtd-dachverband.at
    
   RHIZOM PR Otto Havelka
   Schlossparksiedlung 37
   2433 Margarethen am Moos
   T: 02230/2791
   F: 02230/2791-27
   M: 0664/103 54 21
   E: havelka@rhizom.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | RIZ

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