• 05.05.2006, 12:59:09
  • /
  • OTS0177 OTW0177

Universität Wien gedenkt Sigmund Freud

Freud-Büste temporär in Aula des Hauptgebäudes verlagert

Wien (OTS) - Anlässlich des morgigen Geburtstags von Sigmund Freud
gedenkt die Universität Wien dem berühmten Wissenschafter, der an der
Universität Wien studiert und gelehrt hat. Seit 1955 befindet sich im
Hauptgebäude ihm zu Ehren ein Denkmal. Als Ausdruck der Wertschätzung
wird diese Büste temporär in die Aula verlagert.

Das Sigmund-Freud-Denkmal im Arkadenhof der Universität Wien:

Im Jahr 1920 ließ Max Eitingon (1881-1943), ein Freund und Schüler
Freuds, vom Wiener Bildhauer (David) Paul Königsberger eine
Porträtbüste des verehrten Lehrers anfertigen. Freud selbst saß dafür
Modell. Sie wurde ihm von seinen Schülern und Freunden 1921 zum 65.
Geburtstag überreicht.

1951 wurde von Prof. Hans Hoff, Vorstand der
Psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik, der Antrag gestellt,
im Arkadenhof der Universität Wien ein Denkmal für Sigmund Freud zu
errichten. Der Freud-Biograph Ernest Jones, selbst einst Mitglied des
Schüler-Kreises, brachte aus England eine von ihm gestiftete Kopie
der Büste von Paul Königsberger, welche schließlich am 4. Februar
1955 mit einer feierlichen Zeremonie im Arkadenhof der Universität
Wien enthüllt wurde. Der eigens dafür angefertigte Marmorsockel trägt
als Aufschrift den Namen Freuds, darunter die Jahre seiner
Lehrbefugnis an der Wiener Universität (1885-1934), und schließlich
ein Zitat aus "König Ödipus" von Sophokles.

Biografischer Abriss:

Am 6. Mai 1856 in Príbor geboren, übersiedelte Sigmund Freud 1859
von Mähren nach Wien und besuchte das Leopoldstädter Gymnasium. Er
studierte an der Universität Wien und promovierte 1881 zum Doktor der
Medizin. Sehr bald schon begann er sich mit der Erforschung des
Nervensystems zu beschäftigen und konnte sich 1885 für das Fach
Neuropathologie habilitieren. Nach einem Forschungsaufenthalt in
Paris ließ er sich in Wien als praktischer Arzt nieder. Er war
weiterhin wissenschaftlich tätig und wandte sich mehr und mehr der
Erforschung seelischer Krankheiten ohne organischen Befund zu. Über
seine Theorie der Neurosenentwicklung gelangte Freud zu grundlegend
neuen Ansichten über das Seelenleben und entwickelte daraus die
Wissenschaft von den unbewussten seelischen Vorgängen. Freud
entwickelte das psychoanalytische Therapieverfahren (Psychoanalyse),
bei dem er zugleich seine Einsichten in die Triebstruktur
menschlichen Verhaltens gewann. Zu seinen wichtigsten Werken zählen
u. a. "Die Traumdeutung" (1900/01), "Totem und Tabu" (1913), und "Das
Ich und das Es" (1923). 1902 wurde ihm der Titel eines
außerordentlichen Professors, 1919 eines ordentlichen Professors
verliehen, was jedoch an seinem Status als "Privatdozent" an der
Universität nichts änderte. 1934 erlosch Freuds Lehrbefugnis an der
Universität Wien; allerdings hatte er schon seit 1918 keine
Lehrveranstaltungen mehr abgehalten. Von einer schweren Krankheit
gezeichnet, musste er 1938 vor der nationalsozialistischen Verfolgung
nach England emigrieren, wo er 1939 starb.

Rückfragehinweis:

Mag. Alexandra Frey
   Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
   Universität Wien
   Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
   1010 Wien
   Tel: +43-1-4277-17531
   Fax: +43-1-4277-9175
   E-Mail: alexandra.frey@univie.ac.at 
   www.univie.ac.at/public

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | UNI

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel