Wiener Motorensymposium diskutierte aktuelle Umweltfragen
Wien (OTS) - Wird der viel zitierte Klimawandel durch vom Menschen
verursachte CO2-Emissionen ausgelöst oder liegen diesem Phänomen
natürliche Ursachen wie die Sonnenaktivität zugrunde? 1000
Wissenschaftler und Motorenexperten aus 22 Ländern beschäftigten sich
Donnerstag Vormittag mit dem kontroversiellen Umweltthema Nummer eins
unter Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Lenz im Rahmen des 27.
Internationalen Wiener Motorensymposiums im Kongresszentrum der
Wiener Hofburg.
Der verbreiteten Meinung, der Klimawandel werde durch
Treibhausgase wie Kohlendioxid allein hervorgerufen, widersprach Dr.
Ulrich Berner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und
Rohstoffe, Hannover. "200 Jahre oder weniger als Grundlage für eine
Klimabewertung reichen sicherlich nicht aus, um Klimavariationen
hinreichend zu beschreiben und die Einflussnahme der Klimaparameter
angemessen zu beurteilen. Geowissenschaftler, die gewohnt sind, über
wesentlich längere Zeiträume Klimaänderungen zu rekonstruieren,
können zeigen, wie natürliche Faktoren das Klimasystem seit jeher
angetrieben haben", schickte der Wissenschaftler voraus.
Aus Untersuchungen der jüngeren und älteren Vergangenheit erkenne
man leicht, dass das Klima zu allen Zeiten Achterbahn fuhr.
"Rekonstruktionen des Klimas der fernen Vergangenheit belegen", so
Dr. Berner, "dass Temperatur und atmosphärischer Kohlendioxidgehalt
nicht miteinander gekoppelt gewesen sind." Auch die moderaten
Klimaschwankungen der heutigen Warmzeit ließen sich ebenfalls nicht
durch Änderungen der atmosphärischen Konzentrationen der
klimawirksamen Gase erklären.
Die drei Thesen des Wissenschaftlers: - Klima ist nie "stabil", sondern ändert sich beständig. - Kohlendioxid ist zwar ein wichtiges klimawirksames Gas, aber es war in der Klimavergangenheit nicht notwendigerweise der Antrieb des Klimageschehens. - Rekonstruktionen zeigen, dass die Sonne einen deutlichen Einfluss auf die Klimaentwicklung hat, obwohl die Mechanismen noch nicht vollständig verstanden werden.
Aufsehen erregende Schlussfolgerung des Geowissenschaftler Dr.
Berner: "Selbst durch kostenintensive Emissionsminderungen können
keine nennenswerten klimatischen Einflüsse herbeigeführt werden.
Selbst wenn die Industriestaaten über die Maßnahmen des
Kyoto-Protokolls hinaus bis 2100 pro Jahr ihre Kohlendioxidemissionen
um ein Prozent reduzieren würden, ließe sich nach den Resultaten der
Klimamodellierung nur eine minimale globale Temperaturminderung
gegenüber einem Temperaturanstieg bei ungebremster Energieerzeugung
erzielen."
Andere Schlussfolgerungen zogen Prof. Dr. Robert Sausen und Dr.
Johannes Hendricks vom Institut für Physik der Atmosphäre,
Oberpfaffenhofen. Ihrer Ansicht nach ist "mit hoher
Wahrscheinlichkeit ein großer Teil der beobachteten Klimaänderungen
anthropogen", also durch den Menschen verursacht. Der Verkehr trage
deutlich zum Klimawandel bei und werde voraussichtlich weiter
wachsen. Die Forscher zitierten Studien, wonach die CO2-Emissionen
des Verkehrs von 2000 bis zum Jahr 2020 um mehr als 30 Prozent
steigen werden. Ihre Forderung: "Es sind Maßnahmen erforderlich,
welche die Emissionen des Verkehrs vermindern, aber gleichzeitig
unsere Mobilität erhalten."
Prof. Hans Peter Lenz, Kongress-Vorsitzender und Vorstand des
Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik: "Zahlreiche
Vorträge von hochkarätigen Ingenieuren bei diesem Motorensymposium
beweisen, dass die internationale Automobilindustrie gewaltige
Anstrengungen unternimmt, um die Fahrzeuge verbrauchsgünstiger und
damit umweltfreundlicher zu gestalten. Im Hinblick auf die hier
vorgelegten Forschungserkenntnisse erscheint es jedoch höchst
angebracht, die im Kyoto-Protokoll festgelegten Schritte einer
Evaluierung zu unterziehen, um von den Industriestaaten nicht
Unmögliches und zugleich Sinnloses zu verlangen."
ÖSTERREICHISCHER VEREIN FÜR KRAFTFAHRZEUGTECHNIK (ÖVK)
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