Südtirols Landeshauptmann "nicht glücklich" über Schüssel-Äußerung - "Kommunisten sind mir immer noch lieber als die Neufaschisten"
Wien (OTS) - Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder übt in
einem Interview in der neuen Ausgabe des "profil" Kritik an der
Wahlhilfe von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel für Italiens Premier
Silvio Berlusconi. "Nicht nur ich, sondern auch die Südtiroler
Landesregierung und die Südtiroler Volkspartei waren nicht besonders
glücklich darüber", erklärte Durnwalder.
"Was mich gestört hat, war sein Seitenhieb gegen Mitte-Links mit
dem Nachsatz, dass die Kommunisten nicht mit an die Regierung kommen
sollen", sagt Durnwalder. Schüssel hätte eher davor warnen sollen,
"dass Neufaschisten und andere Rechtsparteien in Berlusconis Bündnis
zuviel Einfluss bekommen". Die Kommunisten hätten insgesamt weniger
Einfluss als die rechten Bündnispartner Berlusconis. "Die Kommunisten
sind mir immer noch lieber als die Neufaschisten", der Südtirols
Landeshauptmann im "profil"-Interview.
Durnwalder wünscht sich einen Sieg von Romanos
Mitte-Links-Bündnis, das von der SVP unterstützt wird. "Wir
Südtiroler haben unter Prodi einige Kompetenzen zusätzlich erhalten.
Von Berlusconi haben wir gar nichts bekommen. Im Gegenteil: Man hat
uns - etwa im Energiebereich - Kompetenzen weggenommen."
Der südtiroler Landeshauptmann nimmt gegenüber "profil" auch
Stellung zur Debatte um zweisprachige Ortstafeln in Kärnten: "Für
mich ist es unverständlich, dass man Urteile des
Verfassungsgerichtshofes nicht umsetzt. Wenn ich in Südtirol so
handeln würde, hätte das für mich ernsthafte politische und
rechtliche Folgen."
Rückfragehinweis:
"profil"-Redaktion
Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502
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