- 04.04.2006, 13:11:32
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Qualität im Prüfbereich erhöhen
Staatlich befugte und beeidete IT-Ziviltechniker Partner von Prüforganen

Wien (OTS) - Die BAWAG-Affäre ist auch ein Thema der
Informationstechnologie, denn alle wesentlichen Geschäftsprozesse im
Finanzsektor werden heute EDV-unterstützt abgewickelt. Die
Informations- und Kommunikationstechnologie ist zur
Schlüsseltechnologie in Unternehmen und Behörden geworden. Sie gilt
schon seit Jahren nicht mehr nur als "nice to have". Die
Anforderungen an Prüforgane steigen dabei kontinuierlich und die
automatisierten Geschäftsprozesse bei Finanztransaktionen haben eine
Komplexität erreicht, die kaum mehr in ihrer technischen Gesamtheit
von Prüforganen verstanden wird.
Prüforgane
Prüforgane wie Bankprüfer und Wirtschaftsprüfer werden immer öfter
im Rahmen von Jahresabschlüssen, Revisionen und Sonderprüfungen mit
EDV-technischen Problemstellungen konfrontiert. Fragen sind
diesbezüglich, ob das im Einsatz befindliche EDV-System, das das
"Interne Kontrollsystem" (IKS) unterstützt, ordnungsgemäß entwickelt
worden ist, ob es vertrauenswürdig ist und die vernetzten Computer-
und Kommunikationssysteme korrekt arbeiten, oder ob es Anzeichen von
vorsätzlichen oder ungewollten Systemfehlern bzw.
Systemmanipulationen gibt, welche die Grundsätze ordnungsmäßiger
Datenverarbeitung, kurz GOD, verletzen. Das sind Aufgabenstellungen
bei denen der Wirtschaftsprüfer an seine fachlichen Grenzen stößt,
schlussendlich aber durch sein Testat haftet.
Wolfgang Prentner (Grafik 1), Obmann der Bundesfachgruppe
Informationstechnologie der Bundeskammer der Architekten und
Ingenieurkonsulenten und promovierter Informatiker dazu: "Wir bieten
den Prüforganen wie Bank- und Wirtschaftsprüfern dabei unsere
kompetente Unterstützung an, um mit der notwendigen fachlichen
technischen Kompetenz IT-Prüfungen durchführen zu können. Das
Abfragen von vorgefertigten IT-Checklisten ist zu wenig". In diesem
Zusammenhang sei auch auf den Berechtigungsumfang gemäß §6 Abs. 1 Z.7
Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 1999 (WTBG) hingewiesen, worin
explizit auf Ziviltechniker verwiesen wird. Ein offizielles
IT-Prüftestat (Grafik 2) kann derzeit nur von einem
IT-Ziviltechniker ausgestellt werden. "Das muss zur Kenntnis genommen
werden", so Prentner. Weiters muss dieses Silicon Valley Syndrom
aufhören - jeder kann alles machen und binnen drei Wochen zum
zertifizierten IT-Experten werden. Eine Qualitätsausbildung zum
IT-Ziviltechniker dauert 8 Jahre mit Grundausbildung und
Berufspraxis.
IT-Ziviltechniker
IT-Ziviltechniker sind staatlich befugte und beeidete
Ingenieurkonsulenten insbesondere aus den Fachgebieten Informatik,
Angewandte Informatik, Elektrotechnik und Telematik, die im
Ziviltechnikergesetz 1993 verankert sind und strengen
standesrechtlichen Bestimmungen unterliegen. Als Grundausbildung wird
ein einschlägiges Hochschul-/Fachhochschulstudium vorausgesetzt. Eine
mehrjährige berufsbezogene Praxis inkl. einer strengen
Zugangsberechtigungsprüfung runden die Ausbildung zum
IT-Ziviltechniker ab. IT-Ziviltechniker beraten, planen,
koordinieren, überprüfen, überwachen und zertifizieren als
unabhängige Dritte IT-Systeme und IT-Prozesse sowohl im
privatwirtschaftlichen als auch im öffentlichen Bereich. Dies
geschieht auf Basis definierter Regeln und Qualitätsstandards. Die
Grundsätze ordnungsgemäßer Datenverarbeitung spielen dabei eine
wesentliche Rolle. IT-Ziviltechniker als Partner von Prüforganen
können dabei einen wertvollen Beitrag zur Qualitätssteigerung bei
technischen Prüfberichten leisten.
Moderne IT-Dienstleister
IT-Ziviltechnikerunternehmen sind moderne Dienstleister. Zu den
Kompetenzfeldern des IT-Ziviltechnikers gehören: Technische Prüfungen
auf Basis von Spezifikationen, normativen Dokumenten, Standards,
Richtlinien sowie Gesetzen; IT-Gutachten im Rahmen von
Jahresabschlüssen, Revisionen und Sonderprüfungen; System- und
Prozesszertifizierungen im Bereich Sicherheit, Verfügbarkeit und
Performance; Technische Beratung in den Bereichen Hardware, Software,
Betriebssysteme und Computer- und Kommunikationsinfrastruktur;
Erstellung von Sicherheitskonzepten und Umsetzungsplänen;
Datenschutzprüfung und Datenschutzzertifizierung; IT-Controlling,
IT-Risiko Management, IT-Projekt Management, Treuhandtätigkeiten von
Hardwaredokumentation und Software; öffentliche Beurkundung von
technischen Sachverhalten sowie die Vertretung vor Gerichten und
Behörden.
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Rückfragehinweis:
Mag. Barbara Kroisz, Sektion Ingenieure Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Karlsgasse 9/2, 1040 Wien Tel.: (01) 505 58 07-37, Fax: (01) 505 32 11 mailto:barbara.kroisz@arching.at Web: www.arching.at
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