• 01.04.2006, 12:15:00
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ÖGJ: Atypische - Beschäftigte ohne Gesicht brauchen ArbeitnehmerInnenrechte

Einbeziehung in ArbeitnehmerInnenschutzrecht, Arbeitslosen- und Pensionsversicherung gefordert

Wien (ÖGJ/ÖGB) - Prekäre Beschäftigungsverhältnisse von jungen
Menschen haben in Europa in den letzten Jahren zugenommen. Auch junge
Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen sind vermehrt betroffen.
"Sie werden von der Wirtschaft mit Werkverträgen, freien
Dienstverträgen oder gar unbezahlten Praktika billig abgespeist",
kritisiert der Wiener Vorsitzende der Österreichischen
Gewerkschaftsjugend (ÖGJ), Sina Farahmandnia. In Österreich gibt es
bereits knapp eine Million atypisch Beschäftigte. "Wir fordern die
volle Einbeziehung der Atypischen in das
ArbeitnehmerInnenschutzrecht", sagte Farahmandnia bei einer
Veranstaltung am Samstag anlässlich des Europäischen
PraktikantInnen-Aktionstags am Stock-im-Eisen-Platz.++++

Gemeinsames "Logo" der Aktion, die zeitgleich auch in Berlin,
Paris und anderen europäischen Städten stattfand, sind "weiße
Masken", welche den Status von PraktikantInnen/prekär Beschäftigten
symbolisieren: Die Mitarbeiter, die keinen Namen, kein Gesicht haben
und ständig wechseln.

Neben den katastrophalen Sozialstandards und der geringen
Entlohnung der atypisch Beschäftigten gibt es auch
Folgeerscheinungen, die "normal" Beschäftigte betreffen: "Es entsteht
eine arbeitstechnische 'Reservearmee’, die den Druck auf herkömmliche
Arbeitsverhältnisse erhöht und Lohndumping verursacht", so der
ÖGJ-Wien-Vorsitzende.

Die Gewerkschaftsjugend fordert:

+ Volle Einbeziehung atypisch Beschäftigter in das
ArbeitnehmerInnenschutzrecht.

+ Einheitlicher Sozialversicherungssatz für alle Beschäftigungsformen
unter voller Einbeziehung in die Arbeitslosen- und
Pensionsversicherung.

+Atypisch Beschäftigte müssen verstärkt in kollektivrechtliche
Absicherung gebracht werden. Dafür sind gesetzliche Grundlagen
erforderlich.

+ 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich statt höchster
Arbeitslosigkeit aller Zeiten.

SERVICE: Flexpower-Beratung für atypisch Beschäftigte. Persönliche
Erstberatung in sozial-, vertrags-, und steuerrechtlichen Fragen für
Neue Selbständige und Freie DienstnehmerInnen. Jeden Mittwoch von 14
bis 18 Uhr im ÖGB-Beratungszentrum, Wipplingerstraße 33, 1010 Wien.
TERMINVEREINBARUNG ERFORDERLICH: Telefon 01/534 44-404, E-Mail
flexpower@oegb.at, URL: www.oegb.at/flexpower. (fk)

ÖGB, 1. April
2006
Nr. 222

Rückfragehinweis:
ÖGB Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Kräftner
Mobil: 0043/0664/301 60 96
http://www.oegb.at

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