• 21.03.2006, 09:20:44
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Umweltpreis der Stadt Wien verliehen

ÖkoBusinessPlanGala 06: 9.000 Umweltprojekte sparen 30 Mio. Euro

Wien (OTS) - Im Rahmen der großen ÖkoBusinessPlan-Gala wurde
gestern Abend im Wiener Rathaus der Umweltpreis der Stadt Wien in
vier Kategorien verliehen. Umweltstadträtin Ulli Sima zeichnete davor
jene 115 Wiener Unternehmen aus, die im vergangenen Jahr eines der
Module des ÖkoBusinessPlans Wien erfolgreich absolviert und damit zu
aktivem Umweltschutz in Wien beigetragen haben. Insgesamt nehmen
bislang über 500 Betriebe am ÖkoBusinessPlan teil. Sie alle waren
eingeladen, sich für den Umweltpreis der Stadt Wien zu bewerben. Er
wird in den Kategorien "Innovation", "Kooperation" und
"Kommunikation" ausgeschrieben. In der vierten "offenen" Kategorie
können auch Wiener Betriebe, die noch nicht am ÖkoBusinessPlan Wien
teilgenommen haben, ein noch nicht realisiertes Umweltschutz-Projekt
einreichen.****

ÖkoBusinessPlan Wien: 9.000 Umweltprojekte sparen 30 Mio. Euro

Die Stadt Wien hat mit dem ÖkoBusinessPlan Wien, der 1998 von
der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 ins Leben gerufen wurde, ein
ebenso erfolgreiches wie nachhaltiges Instrument für Wiener Betriebe
ins Leben gerufen, mit dem die Unternehmen Umweltprojekte und
Maßnahmen umsetzen, dabei deutlich Geld sparen und gleichzeitig die
Umwelt entlasten.

Seit dem Start des Programms vor acht Jahren haben bisher mehr
als 500 Wiener Unternehmen am ÖkoBusinessPlan Wien teilgenommen. Sie
haben bislang über 9.000 Umweltprojekte umgesetzt oder geplant, dabei
Abfall, Energie, CO2, Transportkilometer und Trinkwasserverbrauch in
beeindruckenden Mengen reduziert und damit mehr als 30 Millionen Euro
eingespart. "Der ÖkoBusinessPlan ist ein win-win-Modell für alle, es
profitieren die Unternehmen von ihren Maßnahmen und es profitiert
unsere Umwelt", betont Umweltstadträtin Ulli Sima. "Mit dem
ÖkoBusinessPlan Wien fördern wir betriebliche Effizienz und
Sparsamkeit durch nachhaltiges Wirtschaften. Um der Vielfalt der
Wiener Unternehmen gerecht zu werden, bieten wir im Rahmen von
Betriebsberatungen ab 2006 acht verschiedene Angebote an, die zu
umweltentlastenden Maßnahmen und Projekten führen", so Dr. Karin
Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung.

Der ÖkoBusinessPlan Wien ist - ganz im Sinne des vorsorgenden
Umweltschutzes - ein wichtiger Beitrag für eine nachhaltige
Entwicklung der Stadt und zur Umsetzung des Klimaschutzprogrammes der
Stadt Wien (KliP Wien). Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen
Union gefördert.

Die Umweltbilanz 2006 des ÖkoBusinessPlans Wien

Der ÖkoBusinessPlan Wien ist eine wahre Erfolgsgeschichte - das
bestätigen die neuesten Zahlen der Evaluierung durch die
Wirtschaftsuniversität Wien. Folgende Einsparungen wurden seit
Bestehen des ÖkoBusinessPlans Wien in 500 Wiener Betrieben erzielt:

o 109.300 Tonnen weniger Abfälle - das wären 1,3 Mal das Ernst-   
  Happel-Stadion vollgefüllt,                                     
o 138,7 Millionen Kilowattstunden weniger Energieverbrauch -      
  soviel wie 46.200 Wiener Haushalte im Jahr verbrauchen,         
o 42.766 Tonnen weniger Kohlendioxid - das entspricht der         
  Füllmenge von 11.400 Heißluftballons,                           
o 67,3 Millionen Transportkilometer weniger - das entspricht 1750 
  Erdumrundungen,                                                 
o Senkung des Trinkwasserverbrauchs um 1,325.300 m3 - damit       
  könnten 412 olympische Schwimmbecken gefüllt werden.

Verleihung des Umweltpreises der Stadt Wien

Im Zentrum des heurigen Gala-Abends im Großen Festsaal des
Wiener Rathauses standen auch heuer wieder die GewinnerInnen der vier
Umweltpreise.

Eine ExpertInnenjury, bestehend aus VertreterInnen des
ÖkoBusinessPlan-Beirats, beurteilte die eingereichten Projekte im
Vorfeld und ermittelte für jede der vier Kategorien einen
Preisträger. Der Beirat setzt sich aus den PartnerInnen des
ÖkoBusinessPlans zusammen. Dazu gehören neben der Wiener
Umweltschutzabteilung die Wirtschaftskammer Wien, WIFI Wien,
Lebensministerium, Arbeiterkammer Wien, Österreichischer
Gewerkschaftsbund, Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF),
Gewerbetechnische Sachverständige (MA 36) und die Gewerbebehörde
(Magistratische Bezirksämter).

Überreicht wurden die vier Trophäen von Umweltstadträtin Mag.
Ulli Sima (Kategorie "Innovation"), Dr. Johannes Hahn in Vertretung
von Umweltminister Josef Pröll (Kategorie "Kommunikation"), Mag.
Herbert Tumpel, Präsident der AK Wien (Kategorie "Kooperation") und
Wirtschaftskammer Wien-Präsidentin KR Brigitte Jank.

Die vier Trophäen für die Umweltpreis-GewinnerInnen sowie die
Pokale für die an diesem Abend ausgezeichneten 115 Wiener Betriebe
sind Kreationen von MitarbeiterInnen des RUSZ Reparatur- und
Servicezentrums. Gefertigt wurden sie aus Recycling-Glas und
Altmetall aus verschiedenen Altmaschinenteilen.

Die Sieger des Umweltpreises 2006

o Preisträger Kategorie Innovation 2006                       
  Projekt: Abfall-Butten                                      
  Unternehmen: Ing. Herbert Wocilka Dächer und Fassaden GesmbH

Im Zuge der Teilnahme des Unternehmens am Umweltprogramm
Ökoprofit wurde nach wiederverwertbaren und praxistauglichen
Entsorgungsbehältern bei den Dach- und Fassadenarbeiten vor Ort
gesucht. Dabei fiel die Wahl auf die bei der Weinlese gängigen
Kunststoffbutten.

Mit dem Einsatz dieser Butten für Abfalltransport und Sortierung
auf der Baustelle konnte nicht nur eine ökologische und ökonomische
Verbesserung erreicht werden. Auch die MitarbeiterInnen profitieren
von dieser Maßnahme. Die Butten sind - da am Rücken - deutlich besser
zu tragen als die herkömmlichen Kunststoffsäcke.

Der Vorteil der "Abfall-Butten" besteht nicht nur in der
Einsparung von ca. 5.000 Einwegkunststoffsäcken pro Jahr und damit
einer deutlichen Kostenreduktion für den Betrieb, sondern auch darin,
dass Abfälle nun bereits am Ort des Anfalls sortenrein getrennt und
dann über bereitgestellte Mulden entsorgt werden können.

Die einfache Idee sowie deren rasche und praxistaugliche
Umsetzung sind bestens für eine Verbreitung geeignet. "Nachahmung
erwünscht", lautet ein Kommentar der Jury.

o Preisträger Kategorie Kommunikation 2006                       
  Projekt: TrashDesignManufaktur Wien                            
  Unternehmen: Demontage- und Recycling-Zentrum D.R.Z. - Verband 
  Wiener Volksbildung

Die TrashDesignManufaktur Wien (TDM) ist die
Reprocessing-Abteilung des Demontage- und Recycling-Zentrums
(D.R.Z.). Aus schadstoffentfrachtetem Elektroschrott des D.R.Z.
entstehen ästhetisch elegante und hochwertige Designerlösungen für
Möbel, Objekte und Schmuck.

Im Mittelpunkt der Arbeit des D.R.Z. stehen die Reintegration,
Qualifizierung und Vermittlung ehemaliger Langzeitarbeitsloser und
Menschen mit Behinderungen. Im Rahmen eines meist auf ein Jahr
befristeten Beschäftigungsverhältnisses werden sie sozialpädagogisch
betreut und für den 1. Arbeitsmarkt "fit" gemacht. Das D.R.Z.
beschäftigt und betreut insgesamt 39 "Transitarbeitskräfte", von
denen sechs Personen in der TrashDesignManufaktur Recyclingprodukte
herstellen.

Das D.R.Z. sieht in der TrashDesignManufaktur in erster Linie
ein Kommunikationsmittel zur Vermittlung sozialer und ökologischer
Anliegen. Die "Schmuddelarbeit" Abfallrecycling bekommt durch die
Produktion von Designerstücken eine höhere Wertigkeit.
Auch die Jury hebt den kreativen Kommunikationsansatz dieses
Projektes hervor, um auf die Themen Abfallvermeidung und
Elektroschrott sowie auf das Sozialthema Arbeitslosigkeit zu
verweisen.

o Preisträger Kategorie Kooperation 2006       
  Projekt: SchülerInnen bewerten Umweltaspekte 
  Unternehmen: htl donaustadt

Anlass für das Projekt war die Zertifizierung des
Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 in der htl donaustadt und die
damit einhergehende Erhebung und Bewertung von Umweltaspekten. Diese
Erhebung wurde gemeinsam mit den SchülerInnen des Freigegenstandes
"Umweltmanagement und Abfallwirtschaft" durchgeführt.

In jeder Klasse gibt es zwei "Umweltbeauftragte", die täglich
ihre umweltrelevante Tätigkeit dokumentieren. Diese Dokumentation
wird gesammelt und monatlich gemeinsam reflektiert. Die
Umweltbeauftragten werden von TutorInnen betreut - SchülerInnen, die
großteils bereits geprüfte Abfallbeauftragte sind. Die TutorInnen
besprechen die Ergebnisse in Teamsitzungen oder im Freigegenstand
auch mit der betreuenden Lehrerin, der Abfallbeauftragten und
Umweltmanagerin der Schule. Diese Erhebungs- und Informationskaskade
ermöglicht eine breite Einbindung aller Agierenden an der htl
donaustadt in das ISO 14001 - System.

Angesichts der laufenden UN-Dekade "Bildung für nachhaltige
Entwicklung" begrüßt die Jury vor allem das kooperative Vorgehen der
htl donaustadt. Besonders das klassenübergreifende Zusammenarbeiten
verschiedener Altersstufen wird von den JurorInnen hervorgehoben. Die
Jugendlichen werden praxisgerecht auf die Anforderungen des
Umweltmanagements für ihr späteres Berufsleben vorbereitet.

o Preisträger Offene Kategorie 2006                           
  Projekt: Neuer Flüssiggasmotor für Wiener Busse             
  Unternehmen: MAN Nutzfahrzeuge Österreich und Wiener Linien 
  GesmbH&Co.KG

Das Unternehmen MAN und die Wiener Linien entwickelten in einer
Kooperation den weltweit umweltfreundlichsten Verbrennungsmotor für
Busse. Die Emissionswerte des neuen Motors mit der Bezeichnung G 2876
DUH01 unterschreiten bereits jetzt die erst ab 2008 gültige EURO 5
Norm um mehr als die Hälfte. Der Treibstoffverbrauch kann im
Vergleich zu herkömmlichen Motoren um 14% gesenkt werden,
entsprechend vermindert sich auch der CO2-Ausstoß. Seit Oktober 2005
wird der neue Flüssiggasmotor von MAN in Busse der Wiener Linien
eingebaut und einem Praxistest unterzogen. Die ersten Ergebnisse aus
dem Flottentest sind mehr als erfreulich: Das neue Triebwerk
unterschreitet teilweise sogar noch die auf dem Prüfstand ermittelten
Treibstoffreduktionen.

Die Innovationskraft von MAN und die Bereitschaft der Wiener
Linien, Europas größte Flüssiggasbusflotte für Praxistest und
Erfahrungsaustausch zur Verfügung zu stellen, sind die wesentlichen
Merkmale dieses Projekts. Der weltweit erstmalige Einsatz dieser
neuen Motorengeneration in den öffentlichen Normal- und Gelenksbussen
der Wiener Linien wurde als freiwillige Umweltmaßnahme zur Reduktion
von CO2- und NOX- Emissionen von der Jury besonders hervorgehoben.

o Weitere Informationen:             
  http://www.oekobusinessplan.wien.at

(Schluss) us/oek

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
ÖkoBusinessPlan Wien
Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22
DI Dr. Sabine Mitterer
Dr. Thomas Hruschka
Tel.: 01/4000-88299
Fax: 01/4000-99-88299
mailto:office@oekobusinessplan.wien.at
http://www.oekobusinessplan.wien.at

Dr. Mathilde Urban
Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22
Medienbetreuung
Tel: (01) 4000-88303
mailto:urb@m22.magwien.gv.at
http://www.umweltschutz.wien.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK

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