• 21.02.2006, 10:00:00
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KfV setzt den Standard bei verkehrspsychologischen Untersuchungen

Das vom KfV entwickelte und weltweit eingesetzte Multi-Media-System ART2020 bietet eine unkomplizierte und objektive Testung.

Wien (OTS) - Eine Untersuchung, egal welcher Art, wird von vielen
Menschen als belastend empfunden. Verkehrspsychologische
Untersuchungen (VPU) sind ein spezieller Fall. Für Berufskraftfahrer
oder Lenker, die ihren Führerschein aus welchen Gründen auch immer
abgeben mussten, hängt vieles von den Ergebnissen ab - die Mobilität,
das Selbstwertgefühl, mitunter auch die beruflich Existenz. Etwa 0,5
Prozent der österreichischen Kraftfahrer müssen sich im Laufe ihres
Lenkerlebens einer solchen Untersuchung stellen. In den Anfängen der
VPU wurde noch - wie bei einer Prüfung im Klassenzimmer - in Gruppen
getestet. Schon in den 70er Jahren war man sich beim Kuratorium für
Verkehrssicherheit aber bewusst, dass diese Situation als unangenehm
erlebt wird", blickt Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für
Verkehrssicherheit (KfV), auf die Anfänge der VPU zurück.
Daher wurde nach einer standardisierten Testmöglichkeit gesucht, mit
der die Belastung gering gehalten werden kann und die Ergebnisse auch
tatsächlich vergleichbar sind. Im Kuratorium für Verkehrssicherheit
hat man deshalb eine Verbindung von Technik und Gespräch geschaffen.
Mit dem ersten computergestützten Act and React-Testsystem "ART90"
wurde zu Beginn der 1980er verkehrspsychologische Geschichte
geschrieben.

Österreichisches Testverfahren im weltweiten Einsatz

Die internationale Resonanz auf die Kombination von Praxisnähe und
Wissenschaftlichkeit in Form des ART90 war enorm. Erstmals konnten in
ein Testgerät individuelle Lernhilfen eingebaut und auf die
speziellen Bedürfnisse der Betroffenen eingegangen werden - und das
bei gleichzeitig hoher Objektivität. In die Überlegungen zu einer
neuen ART-Generation für das zweite Jahrtausend ("ART2020") flossen
zusätzlich länderspezifische Anforderungen ein, da etwa in
Deutschland die Überprüfung der Sensomotorik nicht vorgeschrieben
ist. "Wegen des internationalen Interesses mussten wir außerdem auf
die Mobilität unserer Geräte achten", erklärt Thann. "Neben dem
Großgerät ART2020 Standard wurde deshalb auch ein Tischgerät ART 2020
Mobil entwickelt, das bei Bedarf aufgerüstet werden kann. Natürlich
wurden die Tests auch in den jeweiligen Landessprachen
ausgearbeitet." Die unterschiedlichen Modellvarianten des ART2020
sind heute nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland, der
Schweiz, in Italien, Ungarn, der Türkei und sogar in Indien im
Einsatz. Das Testverfahren des KfV wird mittlerweile auch von
Institutionen und Unternehmen genutzt, die im Sinne der allgemeinen
Sicherheit an ihre Mitarbeiter spezielle Anforderungen in puncto
Koordinationsfähigkeit, Belastbarkeit, Konzentration und
Verlässlichkeit stellen. Für diese Zielgruppe wurden eigene Programme
entwickelt.

Angstfrei zum Test

Höchstleistungen werden aber von Personen bei einer normalen
verkehrspsychologischen Führerscheinuntersuchung auf keinen Fall
gefordert. Für sie reichen durchschnittliche Ergebnisse. Obwohl eine
Menge an Technik im ART 2020 steckt, muss man nicht einmal über
Computerkenntnisse verfügen, um die Untersuchung erfolgreich zu
absolvieren. "Vor allem ältere Menschen befürchten, dass sich ihre
Distanz zu neuen Technologien negativ auswirken könnte, aber
diesbezüglich kann jeder vollkommen beruhigt sein", betont Thann.
Getestet werden das Reaktionsvermögen, die Beobachtungs- und
Konzentrationsfähigkeit, Intelligenz und Erinnerungsvermögen sowie
Einstellungen und Persönlichkeitsmerkmale, die für das Verhalten im
Straßenverkehr wichtig sind. Es wird kein Fahrschulwissen abgefragt
und es wird auch niemand einfach ins kalte Wasser geworfen.

Individuelle Behandlung

Jeder Teilnehmer einer VPU wird von speziell ausgebildetem Personal
individuell betreut, durch die gesamte Untersuchung begleitet und im
Falle von Schwierigkeiten unterstützt. Nachdem am ART2020 die
Aufgabenstellung multimedial auf optische und akustische Weise
erklärt und ausreichend geübt wurde, beginnt der eigentliche Test.
Die Ergebnisse werden mit zehntausenden Kraftfahrern verglichen, die
denselben Test unter den gleichen Bedingungen österreichweit
absolviert haben. Der Untersuchungsanlass wird von einem
Verkehrspsychologen oder einer Verkehrspsychologin ausführlich
besprochen. "Auf keinen Fall wird man wegen eines einzigen Tests
negativ beurteilt", beruhigt Thann. "Die Ergebnisse werden von
unseren Psychologen auf Plausibilität geprüft. Gegebenenfalls wird
zur Absicherung auch ein weiteres Testverfahren vorgegeben."

Über die verkehrspsychologische Untersuchung

Verkehrspsychologische Untersuchungen können in allen Fällen, bei
denen es um den Führerschein geht, nur von Untersuchungsstellen
durchgeführt werden, die das Ministerium ermächtigt hat. Seit
Jahrzehnten sind das Kuratorium für Verkehrssicherheit und nunmehr
auch die KfV Sicherheit-Service GmbH zur Durchführung offiziell
anerkannt. Alle Angaben und Ergebnisse werden vertraulich behandelt,
nur die Behörde und der Betroffene selbst haben ein Recht auf
Einsicht in die Daten. Der Preis einer VPU ist gesetzlich
vorgeschrieben und beträgt je nach Untersuchungsart und Umfang
zwischen 130 und 363 Euro.

Rückfragehinweis:
Kuratorium für Verkehrssicherheit
Mag. Dolores Omann
Marketing & Kommunikation
Tel.: 0577077-1904
E-Mail: dolores.omann@kfv.at

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