- 10.02.2006, 12:25:18
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Kakao ist gut für Herz und Kreislauf
Neue Studie identifiziert erstmals konkreten Wirkstoff - Erkenntnisse auch für helle Schokolade anwendbar

Wien (OTS) - Einer neuen internationalen Studie (*) zufolge
 besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem in Kakao enthaltenen
 Flavonoid (-)-Epicatechin (**) und einem gesunden
 Herz-Kreislauf-System. Damit konnte die bereits bekannte positive
 Wirkung von Kakao-Flavonoiden auf das Gefäßsystem erstmals einem
 konkreten Wirkstoff zugeordnet werden. Praktisch anwendbar sind diese
 Erkenntnisse in der Schokoladeproduktion: Statt durch Erhöhung des
 Kakaoanteils können die positiven gesundheitlichen Effekte - auch für
 Liebhaber von heller Schokolade - durch Erhaltung des Wirkstoffs im
 Verarbeitungsprozess optimal genutzt werden.
Für Prof. Helmut Sies vom Institut für Biochemie und
 Molekularbiologie an der Universität Düsseldorf sind die Ergebnisse
 ein wichtiger Meilenstein: "Verschiedene Studien haben bereits die
 positiven Effekte von flavonoidhaltigem Kakao bzw. Schokolade auf das
 Blutgefäßsystem gezeigt. Die Identifikation des verantwortlichen
 Kakao-Flavonoids eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung
 einer gezielten 'herzgesunden Ernährung'."
Die Untersuchung des internationalen Teams aus Wissenschaftlern
 der Universität Düsseldorf, der University of California und der
 Harvard Medical School hatte zum Ziel, die Effekte spezifischer
 Kakao-Flavonoide auf das Herz-Kreislauf-System zu analysieren.
In der randomisierten, doppelblinden Cross-over-Studie bekamen
 männliche Probanden zunächst eine spezielle flüssige
 Kakao-Zubereitung, die entweder einen hohen oder niedrigen Gehalt an
 Kakao-Flavonoiden enthielt. Dabei zeigte sich nur bei der Gruppe, die
 hochkonzentrierte Flavonoide erhielt, ein positiver Effekt auf die
 Endothelfunktion.
Das Endothel - die innere Schicht der Blutgefäße - spielt eine
 Schlüsselrolle für den Erhalt eines gesunden Herz-Kreislauf-Systems.
 Die Endothelzellen geben Stickstoffmonoxid (NO) ab, was eine
 Relaxation (Erschlaffung) der glatten Gefäßmuskulatur und damit eine
 Erweiterung der Blutgefäße (Vasodilatation) bewirkt. Dies führt zu
 einer Absenkung der Vorlast des Herzens. Eine Dysfunktion des
 Endothels, die in der Regel mit einer geringeren Freisetzung von
 Stickstoffmonoxid einhergeht, wird in Zusammenhang mit
 Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck
 gebracht. In der vorliegenden Studie wiesen die Forscher nach, dass
 die Kakao-Flavonoide den Stickstoffmonoxid-Spiegel im Blutkreislauf
 erhöhen und so Gefäßerkrankungen entgegenwirken.
Zur Identifizierung des für diesen Effekt verantwortlichen
 Flavonoids führten die Wissenschaftler im zweiten Schritt eine
 "Proof-of-concept"-Studie durch. Die Probanden erhielten entweder
 Placebo oder eine flüssige Zubereitung, die aus Kakao isoliertes
 (‑)‑Epicatechin enthielt. Nur in der Epicatechin-Gruppe
 zeigte sich hierbei eine verbesserte Endothelfunktion mit höherem
 Stickstoffmonoxid-Spiegel und einer "Entspannung" der Blutgefäße.
 Dieses Ergebnis bestätigte die These der Wissenschaftler, dass das
 (-)-Epicatechin für die beobachteten positiven Effekte auf das
 Herz-Kreislauf-System verantwortlich ist.
Erstmals bei Indianern nachgewiesen
Auf die Spur der wirkungsvollen Kakao-Flavonoide brachten die
 Wissenschaftler frühere Untersuchungen von Dr. Norman Hollenberg,
 Harvard School of Medicine. Hollenberg untersuchte zwei Populationen
 der Kuna-Indianer in Panama. Bei den auf einer Insel lebenden Kuna
 ist Bluthochdruck, im Vergleich zu in Panama City lebenden
 Angehörigen dieses Stammes, selten. Traditionell nehmen die Insulaner
 größere Mengen Kakao, die in der Stadt lebenden deutlich weniger
 Kakao zu sich. Im Rahmen der nun vorliegenden Studie von Schroeter et
 al. untersuchten die Wissenschaftler erneut die Kuna-Indianer. Bei
 den auf der Insel lebenden Indianern wurden höhere Konzentrationen an
 Stoffwechselprodukten von Flavonoiden und Stickstoffmonoxid im Urin
 gefunden als bei jenen, die auf dem Festland leben.
Praktisch anwendbar
Für die in der Studie eingesetzte Kakao-Zubereitung wurde das von
 Mars, Inc. in den USA hergestellte Cocoapro(R) Kakao-Pulver
 verwendet. Cocoapro(R) ist ein spezielles, von Mars Inc. entwickeltes
 und patentiertes Verfahren, mit dem die Kakaobohnen so schonend
 verarbeitet werden, dass die wertvollen Flavonoide fast vollständig
 erhalten bleiben. Die schonende Verarbeitung der Kakaobohnen ist der
 Schlüssel, nicht allein - wie bisher angenommen - die Höhe des
 Kakaoanteils der Schokolade.
Die ersten von Mars auf Basis der neuen Forschungserkenntnisse
 entwickelten Produkte sind unter dem Namen Cocoa-Via(TM) bereits am
 US-Markt erhältlich. Für eine Einführung in Europa gibt es derzeit
 aber noch keine konkreten Pläne.
(*) Schroeter H., Heiss C., Balzer J., Kleinbongard P., Keen C. 
      L., Hollenberg N. K., Sies H., Kwik-Uribe C., Schmitz H. H., 
      Kelm M.; (-)-Epicatechin mediates beneficial effects of 
      flavonol-rich cocoa on vascular function in humans. In: 
      Proceedings of the National Academy of Sciences of the United 
      States of America. 1006; 108:1024-1029.
      http://www.pnas.org/papbyrecent.shtml
 
 (**) Flavonoide, auch sekundäre Pflanzenstoffe, sind die in der 
      Nahrung am häufigsten vorkommenden Polyphenole. (-)-
      Epicatechin ist eines der Stereoisomere von Epicatechin.Mars, Incorporated (in Österreich vertreten durch die
 Tochtergesellschaft Masterfoods Austria) ist einer der führenden
 Hersteller von Schokoladeprodukten und aufgrund des starken
 Engagements in der Forschung auch weltweit führend in der
 Kakaowissenschaft. Mars setzt sein eigenes, patentiertes Verfahren
 zur Verarbeitung der Kakaobohnen ein, um möglichst viele der
 natürlich vorkommenden Flavonoide zu erhalten. Diese Produkte sind
 mit dem Cocoapro(R) Siegel gekennzeichnet - eine Hand, die eine
 Kakaobohne hält und damit die sorgfältige Handhabung symbolisiert.
 Weitere Informationen sind im Internet unter http://www.cocoapro.com
 erhältlich.
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 Gerda Strass-Hortwig, Masterfoods Austria
 Telefon: (02162) 601-4950 
 mailto:gerda.strass.hortwig@eu.effem.com
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