Höchste Anforderungen im Umwelt- und Sozialbereich
Wien (AIZ) - Wie bereits in anderen Ländern werden in Zukunft auch
in Österreich immer mehr zertifizierte, nachhaltig produzierte und
fair gehandelte Blumen den Markt bestimmen. Um jedoch der wachsenden
Flut an entsprechenden Siegeln auch in diesem Sektor Einhalt zu
gebieten, soll ab sofort das weltweit gebräuchliche Label FFP (Fair
Flowers Fair Plants) für mehr Klarheit bei den Konsumenten sorgen.
Dieses Programm, dessen Markteinführung in den vier europäischen
Ländern Österreich, Schweden, Deutschland und Großbritannien von der
EU-Kommission finanziell unterstützt wird, steht für höchste
Anforderungen im Umwelt- und Sozialbereich, für Rückverfolgbarkeit
sowie strengste Kontrollen entlang der Absatzkette.
Label-lose Blumen langfristig kaum mehr zu verkaufen
"Ganz entscheidend ist es jetzt, auch die heimischen Produzenten
und Händler über dieses Thema zu informieren, da sie dieses weltweit
gebräuchliche Label in Zukunft brauchen werden. Ansonsten können sie
ihre Produkte langfristig kaum mehr verkaufen. Bei uns mag der Trend
zu fair gehandelten Blumen erst im Entstehen sein; In anderen Ländern
wie der Schweiz oder Großbritannien, wo ein hoher Prozentsatz der
Blumen aus den Kaufhäusern bezogen wird, ist es heutzutage bereits
kaum noch möglich, 'ungelabelte' Blumen zu erhalten", betonte der
Präsident der weltweiten Organisation des Blumengroßhandels "Union
Fleurs" und Obmann des zuständigen Bundesgremiums der
Wirtschaftskammer Österreich, Emil Steffek.
EU stellt EUR 3 Mio. für Marketing-Maßnahmen bereit
Im August letzten Jahres wurde zwischen der EU-Kommission und
Union Fleurs ein Vertrag zum FFP-Label unterzeichnet, der auch die
diesbezüglichen Anforderungskriterien beinhaltet. Union Fleurs
wiederum schloss ein Abkommen mit MPS (Milieu Project Sierteelt;
übersetzt: Umweltprojekt Zierpflanzenbau). Dabei handelt es sich um
eine in Holland gegründete Zertifizierungsorganisation, die das
Umwelt- und Sozialverhalten der Produzenten, des Handels und der
Facheinzelhändler unter die Lupe nimmt und kontrolliert. MPS
übernimmt nun die Administration von FFP.
Der dritte Schritt war, dass zwischen MPS und den zuständigen
Länderorganisationen der vier EU-Staaten ein Vertrag unterzeichnet
wurde. In unserem Land erfolgte dies am 27.10.2005 durch das
Blumenbüro Österreich. Von der EU werden im Zuge eines dreijährigen
Projekts zur Markteinführung und Bewerbung des FFP-Labels insgesamt
über EUR 3 Mio. zur Verfügung gestellt. Das Blumenbüro Österreich
erhält für diesbezügliche Marketing-Maßnahmen EUR 120.000,-. Die
Aufbringung von Eigenmitteln ist dabei nicht erforderlich.
FFP - Eine Non-Profit-Organisation
"Produzenten und (Einzel-)Händler, die an FFP teilnehmen, werden
je nach Anbaufläche beziehungsweise Niederlassungsanzahl geringfügig
zur Kasse gebeten, um zertifiziert zu werden, insofern sie den
strengen Anforderungskriterien entsprechen. Durch die Gebühren soll
ein System aufgebaut werden, das sich nach Auslaufen des EU-Projekts
von selbst erhält und dauerhaft funktioniert. Nach den drei Jahren
wird das Ganze in eine Stiftung überführt. Insgesamt handelt es sich
bei FFP um eine Non-Profit-Organisation", so Union Fleurs-Präsident
Steffek.
Blumen umweltgerecht und sozialverträglich produzieren
"Außerdem würden wir uns wünschen, dass auch die Supermarktketten
dieses weltweit gültige Label aufgreifen, anstatt ähnliche Siegel in
Eigenregie zu entwickeln und damit wie auch in anderen Sektoren für
Uneinheitlichkeit und folglich Verwirrung der Konsumenten zu sorgen.
Da in Österreich aber nach wie vor ein hoher Prozentsatz der Blumen
im Fachhandel gekauft wird, ist in Zukunft mit einem hohem
Bekanntheitsgrad und somit Siegeszug des FFP-Labels zu rechnen. Wir
setzen nun alles daran, Branchenorganisationen, Produzenten, Händler
und Konsumenten gleichermaßen über die Vorteile von 'Fair Flower Fair
Plants' zu informieren. Wir müssen darauf hinarbeiten, in Zukunft auf
der ganzen Welt und somit auch in Österreich möglichst viele Blumen
nachhaltig zu produzieren. Dazu gehören einerseits eine
umweltgerechte Produktion, verbunden beispielsweise mit einem
möglichst geringen Pestizidaufwand, sowie faire soziale Bedingungen
entsprechend dem International Code of Conduct (ICC)", betonte
Steffek.
Nähere Informationen gibt es beim Blumenbüro Österreich,
Haidestraße 22, 1110 Wien, unter der Telefonnummer +43/1/76 92 660,
per E-Mail an nehammer@blumenbuero.or.at sowie auf der Homepage
http://www.fairflowersfairplants.com/.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
AIZ - Agrarisches Informationszentrum, Pressedienst
Tel: 01/533-18-43, mailto:pressedienst@aiz.info
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FAX: (01) 535-04-38
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