- 31.01.2006, 10:06:57
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21 Nachrüst-Einparkhilfen überzeugen im ÖAMTC-Praxistest nur bedingt (+ Grafik)
Kein System mit Note "sehr gut", vier Anlagen fallen mit "mangelhaft" durch
Wien (OTS) - Quetschen, zwängen, kurbeln - Einparken gehört für
viele Autofahrer zur ungeliebten Zwangsübung. Der Gedanke an ein
allwissendes System, das uns mühelos auch in die kleinste Parklücke
lotst und vor jedem Hindernis warnt, mutet da fast paradiesisch an.
Der ÖAMTC hat 21 Ultraschall-Einparkhilfen zum nachträglichen Einbau
unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ernüchtert: Keine "sehr gute"
Anlage, nur eine "gute", sechs mal die Note "befriedigend", gleich
zehn mal "ausreichend" und sogar vier "mangelhafte" Systeme.
"Die größte Diskrepanz liegt in der Erwartungshaltung der
Konsumenten und dem, was die Systeme wirklich leisten können",
erläutert ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Tatsächlich zeigt der
ÖAMTC-Test, dass die Ultraschall-Anlagen keinen garantierten Schutz
vor Rangierschäden bieten. Die Entfernung zum Hindernis wird mit
Warntönen und optischen Signalen angezeigt. Für Standardsituationen
wie das Einparken zwischen Autos und das Annähern an Wände ist die
Ultraschall-Technik geeignet und ausreichend. "Wenn die Hindernisse
aber kleiner werden, versagt das System oft", warnt Kerbl. Ein
Vorteil sind möglichst viele Sensoren, die den Erfassungsbereich
vergrößern. So geht auch der in.pro. Park Boy IV als Testsieger
hervor. Er verfügt über vier Sensoren, was sich allerdings auch im
höchsten Preis (350 Euro) niederschlägt.
Als problematisch erwies sich im ÖAMTC-Test der Einbau der
Anlagen. "Einerseits gewährleistet nur der Selbsteinbau, dass man
sich wirklich Kosten zu Ab-Werk-Systemen spart. Andererseits muss man
aber fast Elektrotechnik-Profi sein, um den Einbau fachgerecht
hinzubekommen", kritisiert der Club-Experte. Umso mehr, als die
Montage-Anleitungen sehr ungenügend sind. Entweder fehlt die
fahrzeugtypspezifische Beschreibung, oder die Texte sind
missverständlich und ungenau.
Die Nachrüst-Anlagen stehen allerdings, wie der ÖAMTC-Test zeigt,
weder im Erfassungsbereich noch in der Ausstattung wesentlich hinter
ihren Ab-Werk-Kollegen zurück. Der ÖAMTC-Techniker hat wichtige Tipps
für nachrüstungswillige Käufer:
* Wenn das Signalverhalten der Einparkhilfe nicht exakt der
Herstellervorgabe entspricht, unbedingt sofort anhalten und die
Situation klären.
* Für die Nachrüstung mit einer Ultraschall-Anlage möglichst nur
solche Anlagen in Betracht ziehen, die neben mindestens ausreichenden
Leistungen im Erfassungsbereich auch über eine Eigendiagnose mit
eventuellen Fehlermeldungen bei jeder Aktivschaltung verfügen.
ÖAMTC-Forderungen an die Hersteller
* Die Erfassungsqualität des Ultraschall-Systems weiter
verbessern.
* Fahrzeugtypspezifische Einbauanleitungen mit genauen
Sensorpositionierungen vorsehen.
Aviso an die Redaktionen: Eine Grafik zum ÖAMTC-Test-Einparkhilfen
gibt es im ÖAMTC-Fotoservice unter www.oeamtc.at/presse.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Claudia Kesche
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
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