• 30.01.2006, 14:48:46
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  • OTS0182 OTW0182

Steuerliche Absetzbarkeit von Spenden: Arbeitsgruppe einigt sich auf ein Modell

Kein Konsens über begünstigte Spendenzwecke

Wien (OTS) - Die Arbeitsgruppe zur Spenden-Absetzbarkeit im
Finanzministerium hat heute Vormittag Finanzminister Grasser ein
konkretes Modell für die Absetzbarkeit von Spenden vorgelegt.
Basierend auf dem gültigen Modell für Wissenschaft und Forschung soll
die Absetzbarkeit von Spenden auf andere gemeinnützige Zwecke
ausgeweitet werden. Finanzminister Karl Heinz Grasser unterstützt
dieses Modell und hat eine Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfes
basierend auf diesem Modell bis April 2006 zugesagt.

Das Finanzministerium will vorerst den Begünstigtenkreis auf
humanitäre Spenden einschränken - was eine grobe Benachteiligung von
Spenden für andere Zwecke bedeuten würde. "Der FMA (Verband der
Fundraising Manager Austria) lehnt diese Unterscheidung in "wichtige"
und "weniger wichtige" Spenden und die Abwertung von Spenden für
Kultur, Ökologie und Tierschutz klar ab - überall in Europa, wo
Spenden steuerlich absetzbar sind, wird auf so eine Unterscheidung
verzichtet ," sagt Frau Monica Culen, Präsidentin des FMA und
Geschäftsführerin der Roten Nasen International.

Daher begrüßt der FMA die Aussage von Finanzminister Grasser, das
Finanzministerium sei bereit zu überprüfen, ob die Bereiche Ökologie
und Tierschutz in den Begünstigtenkreis aufgenommen werden sollten.
Finanzminister Grasser hat aber ausgeschlossen, dass der
Gesetzesentwurf noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt wird. Es
liegt an der Regierung nach der nächsten Nationalratwahl, dieses
Vorhaben in die Tat umzusetzen und damit dass Schlusslicht in diesem
Bereich an Finnland abzugeben (Finnland wäre dann das einzige Land in
Europa ohne steuerliche Absetzbarkeit von Spenden).

Der FMA geht davon aus, dass die steuerliche Absetzbarkeit von
Spenden das Spendenpotenzial bei höheren Einkommensbeziehern
wesentlich steigern lässt, mittelfristig um rund 25%. Den
Steuerausfall schätzt der FMA mit ca. 40 Millionen Euro pro Jahr
wesentlich geringer als das Finanzministerium.

Kurzfristig würde die Spendenabsetzbarkeit zwar das Budget
belasten, aber bereits in einigen Jahren bewirkt das vermehrte
Spendenaufkommen einen höheren Wohlfahrtsgewinn für alle. "In
Österreich werden aufgrund des fehlenden steuerlichen Anreizes nur 6%
des Spendenvolumens von den Bestverdienern geleistet - hier besteht
ein dringender Nachholbedarf und ein großes Potential für die NPO’s",
hält Monica Culen abschließend fest.

Rückfragehinweis:
FMA - Verband der Fundraising Manager Austria
Mag. Herbert Witschnig, FMA-Vertreter in der Arbeitsgruppe
Tel.: 0676 833 488 09 oder mailto:herbert.witschnig@saz.at

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