- 27.01.2006, 09:30:00
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Fonds Gesundes Österreich: Modediäten schmälern eher Geldbörse als Körperumfang
Das Angebot von Diäten und Schlankheitspräparaten ist unüberschaubar. Die meisten bringen nichts, manche sind sogar gefährlich, warnt der Fonds Gesundes Österreich.
Wien (OTS) - Verbreitetes Übergewicht und der gute Vorsatz, etwas
dagegen zu tun, scheinen Hand in Hand zu gehen: Immerhin 217
Millionen EuropäerInnen, schätzt der Statistikdienst Datamonitor,
versuchen pro Jahr mit einer Diät Gewicht zu verlieren. Auf
Österreich bezogen bedeutet das: Stolze 3,9 Millionen
AlpenrepublikanerInnen setzen sich jährlich "auf Diät". Grund genug,
für den Fonds Gesundes Österreich, im Rahmen seiner aktuellen
Informationsoffensive zum Thema Ernährung Mode- und Blitzdiäten
genauer unter die Lupe zu nehmen.
Vorsicht vor Wundermitteln und -diäten
"Wundermittel oder Patentrezepte zum Abnehmen schmälern eher den
Geldbeutel als das Gewicht. Gewichtsabnahme lässt sich nicht mit
Wundermitteln erzwingen", sagt Dennis Beck, Geschäftsführer des Fonds
Gesundes Österreich: "Wer generell auf ausgewogene Ernährung setzt
und sich seinen Möglichkeiten entsprechend bewegt, hat die besten
Chancen, schlank zu werden und zu bleiben."
Modediäten setzen - im Gegensatz zu allen wissenschaftlich
abgesicherten Ernährungsempfehlungen - oft auf die vorrangige
Verwendung einer Lebensmittelgruppe. "Sehr einseitige Diäten, wie
Reis-, Kartoffel-, Eier- oder Ananasdiät haben eines gemeinsam: Sie
weichen sehr stark vom gewohnten Essen und Trinken ab", warnt Mag.
Rita Kichler, Ernährungswissenschafterin und Gesundheitsreferentin im
Fonds Gesundes Österreich. "Deshalb werden sie nur ein paar Tage oder
ein, zwei Wochen durchgeführt und durchgehalten. Die rasche
Gewichtsreduktion beruht meist auf kurzfristigen Wasserverlusten. Bei
Durchführung solcher Diäten über einen längeren Zeitraum besteht die
ernsthafte Gefahr, dass es zu Mangelerscheinungen kommt oder dass
Stoffwechselerkrankungen entstehen."
Low Carb oder vielversprechende Glyx Diät?
Sie beschäftigen derzeit ExpertInnen und abnehmwillige Laien ganz
besonders: Kohlenhydratarme Diäten. Da gibt es die einen, die raten,
wenig oder gar keine Kohlenhydrate zu essen und die anderen, die
empfehlen nur Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischen Index (GI oder
Glyx genannt). Der GI gibt an, wie sehr ein bestimmtes Lebensmittel
den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Alle Zuckerarten und
Weißmehlprodukte zählen demnach zu den Kohlenhydraten mit hohem GI,
sind also Lebensmittel, auf die man weitgehend verzichten sollte.
Erwünscht ist hingegen die Aufnahme von Vollkornprodukten, die einen
hohen GI haben. "Vermehrt komplexe Kohlenhydrate in Form von
Vollkornprodukten aufzunehmen entspricht ja grundsätzlich auch den
wissenschaftlich fundierten Ernährungsempfehlungen der
Fachgesellschaften. Allerdings werden bei den Glyx Diäten plötzlich
bislang als gesund geltende Lebensmittel, wie Karotten oder Kartoffel
als Dickmacher dargestellt", sagt Mag. Rita Kichler.
Blutgruppendiät
Spektakulär, aber aus ExpertInnensicht unseriös ist auch die
Blutgruppendiät. Das Ernährungskonzept, das sich nach den vier
Blutgruppen richtet, verspricht neben einem leichten Erreichen des
Idealgewichts sogar eine Risikosenkung für eine Reihe von
Erkrankungen. Mag. Kichler: "Die Rolle der Lektine, das sind
bestimmte Eiweißstoffe in der Nahrung, wird dabei erheblich
überschätzt, die blutgruppenspezifische Ernährung entbehrt jeder
wissenschaftlichen Grundlage. Die meisten pflanzlichen Lektine sind
unbedenklich; sie finden sich z.B. in Hülsenfrüchten, wie Bohnen oder
Linsen, also in Lebensmitteln, die ohnehin nur in gegarter Form
genießbar sind. Durch das Kochen werden sie inaktiv und somit
unschädlich."
Langfristige Änderung des Essverhaltens statt Crash-Diät
"Essen soll ja auch Spaß machen", betont Dennis Beck den
psychologischen Lerneffekt einer empfehlenswerten Ernährungsweise.
Nur so sei es möglich, die Motivation für das nachhaltige Abnehmen zu
halten: "Kein Lebensmittel ist ungesund oder gar "verboten" Aber
manche Dinge sollten eben nur sehr selten gegessen werden, andere
täglich und reichlich.", erklärt Dennis Beck, ganz im Sinne des
Prinzips der Ernährungspyramide. Mag. Kichler fügt hinzu: "Eine
Ernährungsumstellung hat am ehesten dann Aussicht auf langfristigen
Erfolg, wenn man sie schrittweise angeht. Eine von heute auf morgen
übergestülpte neue Essweise hilft vielleicht kurzfristig, führt aber
nicht zu einer Änderung des Essverhaltens, das für immer beibehalten
werden kann. Nicht das Öl im Salat oder die Butter am Brot führen zu
Übergewicht, sondern vielmehr versteckte Fette in Wurst, Süßigkeiten
und üppigen Soßen.
Mag. Rita Kichler empfiehlt daher: "Wie in der Ernährungspyramide
veranschaulicht, gehören Gemüse, Obst, Brot, Kartoffeln, Nudeln nicht
nur auf den Diät-Speiseplan. Und viel Flüssigkeit - am besten
mindestens eineinhalb Liter Getränke, wie Wasser, Mineralwasser,
Kräuter- oder Früchtetee ohne Zucker." Die Ernährungswissenschafterin
Kichler rät zu "Fett mit Augenmaß": Sie empfiehlt, vor allem bei
Wurst und Käse auf fettarme Lebensmittel zurückzugreifen und bei der
Zubereitung sparsam mit Ölen umzugehen.
Die Ernährungspyramide baut auf!
Verschiedene grafische Varianten der Ernährungspyramide stehen in
druckfähiger Qualität als Download auf www.fgoe.org bereit: aus Fotos
zusammengesetzt für großformatige Abbildungen; gezeichnet in Farbe
und Schwarzweiß für Abbildungen in kleiner Größe.
Mehr praktische Tipps zum ausgewogenen Essen gibt es im Internet
unter www.gesundesleben.at; bei der Ernährungs-Hotline: 0810 810 227
(Montag bis Freitag, jeweils 9:00 bis 15:00 Uhr zum Ortstarif aus
ganz Österreich) oder in den Publikationen des Fonds Gesundes
Österreich: Broschüre: Bewusst lebt besser. Ernährung. Folder: Die
Ernährungspyramide baut auf.
Eine Langversion dieser Pressemeldung inklusive praktischer Tipps
finden Sie auf www.fgoe.org.
Rückfragehinweis:
Dr. Birgit Kofler/Ulla Krenn B&K - Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung T: 01/319 43 78 12 kofler@bkkommunikation.at krennu@bkkommunikation.at Mag. Markus Mikl Pressereferent Fonds Gesundes Österreich T: 01/ 895 04 00 - 16 markus.mikl@fgoe.org www.fgoe.org
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