• 10.01.2006, 17:24:24
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Neue Drohbriefe kursieren im Ötztaler Dorf Umhausen - der Psychoterror geht weiter!

Nach der Todesliste von 2003 gibt es wieder anonyme Schreiben und Drohanrufe

Wien (OTS) - Wie die Bezirksblätter Tirol in ihrer morgigen
Ausgabe berichten, kommt das Ötztaler Dorf Umhausen nicht zur Ruhe.
Drohanrufe und Briefe aus den Monaten November und Dezember 2005
führten zu Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Dies
bestätigte STA-Sprecher Wielfried Siegele gegenüber der
Bezirksblätter-Redaktion.

Konkret handelt es sich dabei um acht Schreiben, die vom
Schriftbild her an das der Todesliste und an die Briefe aus den
Jahren 2001 bis 2003 erinnern. Siegele bestätigte auch, dass
Ermittlungen wegen der ebenfalls angezeigten anonymen Anrufe, die
mehrere Personen aus dem Umfeld der mutmaßlichen Briefschreiberin
erhielten, bis dato keinen Erfolg hatten. Dies trotz erfolgter
Rufdaten-Rückerfassung. Staatsanwalt Siegele: "Es handelte sich um
nicht registrierte Wertkartenhandys." In einem Brief vom 29.12.2005,
der an die mutmaßliche Täterin der Jahre 2001-2003 adressiert ist und
der Bezirksblätter-Redaktion vorliegt, heißt es: "Wann gibst du dir
endlich die Kugel?"

Dass erneute Untersuchungen der Vorfälle im Gange sind, bestätigte
auch der Chef des Landeskriminalamtes Tirol, Oberst Walter Pupp. Aus
ermittlungstaktischen Gründen wollte Pupp jedoch keine Stellung zum
Stand der Recherchen abgeben.

Besorgt zeigt sich auch der Bürgermeister der Berggemeinde, Mag.
Jakob Wolf. Er erinnert sich mit Schrecken an den Februar 2004. Am
Tag, an dem 25 Menschen sterben sollten, war Umhausen ins Zentrum der
europaweiten medialen Berichterstattung geraten: "Das darf nicht
wieder passieren. Hier geht es um die Dorfgemeinschaft."
Kämpferisch und ihre Unschuld beteuernd gibt sich auch die bereits
Verurteilte Sabine G.: "Ich fühle mich von diesem Rechtsstaat
verraten und verkauft und ich werde sicher nicht aufgeben, meine
Unschuld zu beweisen."

Zahlreiche anonyme Briefe hatten in Umhausen in den Jahren 2001
bis 2003 für Aufregung gesorgt. Für Angst und Schrecken sorgte
schließlich eine "Todesliste", in der 25 Personen mit dem Umbringen
bedroht worden waren. Als mutmaßliche Täterin wurde eine 43-jährige
Frau ausgeforscht, die zuerst auch ein 17 Seiten langes Geständnis
lieferte, dies aber später widerrief. Sabine G. wurde im Juni 2005
wegen schwerer Nötigung, Brandstiftung und Verleumdung vom
Landesgericht Innsbruck zu zwei Jahren Haft (acht Monate unbedingt)
verurteilt. Dieses Urteil wurde im Herbst des Vorjahres vom Obersten
Gerichtshof teilweise aufgehoben.

Rückfragehinweis:
Bezirksblätter Tirol
Karl-Heinz Zanon
Tel.: 0512/320-511

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