- 23.12.2005, 14:38:17
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Expertenmeinung: Zweifel an Tamiflu grundlos
Meldungen über vereinzelte Resistenz-Entwicklung gegen Tamiflu(R) sorgen laut österreichischen Experten für unnötige Verunsicherung
Wien (OTS) - Jener Artikel im Fachmagazin "New England Journal of
Medicine", in dem sich die Autoren, eine britische Forschergruppe um
Menno de Jong, mit der Frage von Virusresistenzen bei der Behandlung
der Vogelgrippe (H5N1) mit Tamiflu (Oseltamivir) auseinander gesetzt
haben, hat für ein breites mediales Echo gesorgt...
Der österreichische Sozialmediziner Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze
zeigte sich bezüglich der Medienberichterstattung überrascht, denn,
so Kunze: "Tamiflu wurde bisher bei über 33 Mio. Patienten zur
Behandlung der Influenza erfolgreich angewandt und zeigte kaum
Resistenzen. Resistenzen sind aber bei jedem Medikament zu erwarten.
Die Wirksamkeit von Tamiflu ist ausgesprochen hoch und auftretende
Resistenzen sind Einzelfälle."
Eine aktuelle Studie, die kürzlich auf der Influenza Conference in
Malta präsentiert wurde, zeigt, dass die Sterblichkeitsrate bei
Grippe durch die Einnahme von Tamiflu um über 90% gesenkt wird. Die
Resistenzrate liegt bei 0,4%, das bedeutet, dass das Medikament bei
996 von 1.000 Behandelten wirksam ist.
Kunze betont weiters: "Besonders am Herzen liegt uns der richtige
Umgang mit Tamiflu. Tamiflu soll nur nach ärztlicher Verordnung in
der empfohlenen Dosierung angewendet werden. Auch die Prophylaxe,
also die Vorbeugung mit Tamiflu, ist nach wie vor eine wichtige,
sichere und sinnvolle Maßnahme zur Bekämpfung der Influenza. Die
kürzlich erfolgte Zulassung zur Prophylaxe für Kinder ab einem Jahr
belegt einmal mehr die Sicherheit und Zuverlässigkeit des
Medikaments."
Im Artikel des renommierten Fachmagazins "New England Journal of
Medicine" wurde über acht Fälle mit der höchst aggressiven
Vogelgrippe unter Tamiflu-Therapie berichtet. Drei der vier
Verstorbenen erhielten Tamiflu viel zu spät (am 6. bzw. 7. Tag). Das
vierte Opfer, ein 13jähriges Mädchen, ist vermutlich aufgrund einer
Resistenz verstorben.
Aus Einzelfällen können keine Rückschlüsse gezogen werden, denn
aus bisherigen Fallstudien weiß man, dass selbst bei einem so
aggressiven Virus wie dem H5N1-Stamm über 90% der mit Tamiflu
behandelten PatientInnen keine Resistenzen aufwiesen.
Da Grippe-Viren wie der momentan kursierende extrem gefährliche
H5N1-Stamm häufig bereits in den ersten Tagen nach Ausbruch der
Krankheit irreparable Schädigungen der Lunge nach sich ziehen, sind
weitere Abklärungen zu Resistenzen, Dosierung und Behandlungsdauer
von Bedeutung.
Grundsätzlich kommen die Autoren des im New England Journal of
Medicine (NEJM) veröffentlichten Artikels zu dem Schluss, dass
Tamiflu nach wie vor das Mittel der Wahl zur Behandlung der
Vogelgrippe ist und bleibt.
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