Mailath-Pokorny stellt Subventionserhöhung von 600.000 Euro in Aussicht
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, stecken die Wiener Symphoniker
weiterhin in einer Finanzkrise. Mit einem Defizit von 1,2 Millionen
Euro im zu Ende gehenden Jahr schrieb der private Verein nach 2004
auch 2005 neuerlich Verluste. Und auch für das kommende kalkuliert
die Geschäftsführung der Symphoniker mit einem finanziellen Minus: Im
Wirtschaftsplan, der "profil" vorliegt, rechnet das Orchester für
2006 mit neuen Schulden in der Höhe von 1,2 Millionen Euro.
In Bedrängnis bringt den Klangkörper sein teures Pensionssystem.
Obwohl bereits Kulturstadtrat Peter Marboe ausschloss, die
Betriebspension durch zusätzliche Subventionsmittel (derzeit 10,7
Millionen Euro) abzusichern, und den Verein zu Reformen aufforderte,
war das Orchester bislang zu keinen Änderungen bereit. Statt dessen
lösten die Symphoniker ihre beträchtlichen Finanzrücklagen auf, um
die Verluste auszugleichen. Nun sind die Rücklagen verbraucht.
"Die Symphoniker haben die letzten Jahre eine Vogel-Strauß-Politik
betrieben und den Kopf in den Sand gesteckt, statt die längst
überfällige Reform ihrer Betriebspensionen endlich in Angriff zu
nehmen", kritisiert die Kultursprecherin der Wiener Grünen Marie
Ringler.
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny fordert das Orchester nun
auf, die nötigen Schritte zu setzen. "Es gibt Reformpotenzial", sagt
der Politiker gegenüber "profil". "Das Pensionssystem sollte
zumindest an jenes der städtischen Beamten, am besten aber an das
ASVG-System angeglichen werden." Gleichzeitig stellt Mailath den
Symphonikern eine Subventionserhöhung in Aussicht. "Ich gehe davon
aus, dass der Jahresverlust durch Reformmaßnahmen um fünfzig Prozent
zu reduzieren ist", so Mailath. Die restlichen 600.000 Euro Abgang
könnten von der Stadt ausgeglichen werden. Eine Subventionserhöhung
in dieser Größenordnung sei "vertretbar", sagt Mailath.
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