- 15.12.2005, 09:30:00
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Nikotinentwöhnung: Weg vom blauen Dunst
Nikotinpflaster & Co fördern Abstinenz. Sport und ausgewogene Ernährung ratsam.
Wien (OTS) - Etwa zwei Millionen Österreicher greifen täglich zum
Glimmstängel. Doch gut die Hälfte der Rauchergemeinde steckt sich -
laut einer aktuellen Umfrage - die Zigarette eher lustlos an und will
das Rauchen aufgeben. Besonders aktuell ist dieser Vorsatz jährlich
zum Jahreswechsel. Für seine Jänner-Ausgabe hat "Konsument"
untersucht, wie wirksam verschiedene Methoden der Nikotinentwöhnung
sind. Am Prüfstand: Pflaster, Kaugummis, Inhalationsmittel,
Lutschtabletten und ein rezeptpflichtiges Medikament. Fazit:
Nikotinhaltige Präparate erhöhen die Chance, langfristig vom Rauchen
loszukommen. Aber: Sie sind kein Heilmittel gegen Nikotinsucht.
Die Nikotinersatztherapie hat sich als unterstützende Maßnahme für
die ersten Monate nach der letzten Zigarette bewährt. Nikotinhaltige
Präparate sorgen dafür, dass im Blut ein (reduzierter) Nikotinspiegel
aufgebaut wird und mildern damit Entzugserscheinungen wie etwa
Unruhe, Konzentrationsstörungen oder Appetitsteigerungen.
Nikotinpflaster wirken erst nach zwei bis vier Stunden - so lange
dauert es, bis das Nikotin über Haut und Blutbahn ins Gehirn gelangt.
Der Vorteil des Präparates liegt in seiner einfachen Anwendung und
der kontinuierlichen Nikotinabgabe. Vorsicht ist allerdings bei
Pflasterunverträglichkeit und bestimmten Hauterkrankungen geboten.
Wesentlich schneller, nämlich bereits nach 20 Minuten, wirken dagegen
Nikotinkaugummi, Lutschtabletten und Inhalationsgeräte. Der Nachteil
dieser Therapien liegt aber in ihrer potenziellen Unterdosierung,
wenn das Nikotin - etwa durch intensives Kauen - zu schnell
aufgebraucht wird. Als Nebenwirkung kann eine vorübergehende
Irritation der Mundschleimhaut auftreten.
Nur mit Einschränkung geeignet ist das rezeptpflichtige "Zyban 150
mg-Retard", da der genaue Wirkmechanismus dieses Präparates noch
nicht geklärt ist. Michael Wasicky, "Konsument"-Gesundheitsexperte,
empfiehlt: "Das Medikament sollte nur zur Unterstützung einer
langfristigen Raucherentwöhnung eingenommen werden, wenn
Nikotinpräparate nicht erfolgreich waren."
Für die Wirksamkeit von alternativen Therapien wie etwa Akupunktur,
Akupressur oder Hypnose fehlen derzeit wissenschaftliche Beweise.
Allerdings gibt es Hinweise, dass sie als zusätzliche Maßnahme zur
Nikotinersatztherapie eine unterstützende Wirkung haben können.
Unbestritten ist der Erfolg von Gruppentherapie bei entsprechend
ausgebildeten Therapeuten oder Ärzten.
Damit die dauerhafte Abkehr von der Zigarette von Erfolg gekrönt ist,
rät Wasicky: "Ausgeruht und entspannt lässt sich der Schrei des
Körpers nach Nikotin am ehesten abwehren. Neben ausgewogener
Ernährung ist körperliche Anstrengung ein geeignetes Mittel, um gegen
Versuchungen anzugehen". Auch wer mehrmals scheitert, sollte sich der
eigenen Gesundheit zuliebe nicht entmutigen lassen und es immer
wieder probieren.
Eine österreichweite einheitliche Regelung bezüglich Kostenübernahme
der Rauchertherapie gibt es derzeit nicht. "Konsument" rät, direkt
bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen.
Details zum Test sowie ein Interview mit dem Präsidenten der
COPD-Liga Austria gibt’s im Jänner-"Konsument". www.konsument.at
präsentiert zusätzlich einen Selbsttest zur Ermittlung des Grades der
Nikotinabhängigkeit.
Rückfragehinweis:
Testmagazin "Konsument"
Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Sabine Burghart
Tel.: 01/588 77 - 256
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