Raus und Schausberger präsentierten das neue Salzburger Mozart-Lexikon
Salzburg (OTS) - Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr.
Othmar Raus präsentierte heute, Mittwoch, 23. November, gemeinsam mit
dem Präsidenten der Internationalen Salzburg Association (ISA), dem
früheren Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger, das neue Salzburger
Mozart-Lexikon.
In dem vom Land Salzburg und der ISA herausgegebenen und
finanzierten Lexikon kann man das Salzburg des 18. Jahrhunderts durch
den Blickwinkel Mozarts kennen lernen und gleichzeitig die Geschichte
der Mozart-Rezeption von der Salzburger Denkmalsenthüllung im 19.
Jahrhundert bis zu den großen Mozart-Interpreten der Salzburger
Festspiele mitverfolgen. 48 Wissenschafter/innen haben an dem Werk
mitgearbeitet. Für den ersten Impuls, die Finanzierung bis zur
Umsetzung der aufwändigen Publikation zeichnete das
Generalsekretariat
Mozart 2006 Salzburg in enger Absprache mit Dr. Rudolph Angermüller,
bis vor kurzem Generalsekretär der Internationalen Stiftung
Mozarteum, verantwortlich.
Bei der Erstpräsentation in den Räumen der ISA betonte
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Raus, dass im
Mittelpunkt des Mozart-Festjahres 2006 natürlich das musikalische
Schaffen des Komponisten steht. Gleichzeitig ist dieses Jubiläumsjahr
aber auch Verpflichtung, zeitgenössisches Kunst- und Kulturschaffen
zu fördern, Kinder und junge Menschen an klassische Musik
heranzuführen und zur vielfältigen Auseinandersetzung mit Mozart
anzuregen. Eines dieser Wissenschaftsprojekte ist dieses neue
Lexikon, das eine Lücke in der Vielfalt der
Mozart-Publikationen abzudecken versucht. Raus hob hervor, dass
insbesondere die Zusammenarbeit von
Wissenschaftern der verschiedensten Disziplinen dieses Werk
bereichert. Er hoffe, dass dies als Referenzwerk für die künftige
Mozart-Forschung dienen werde. "Nach einer nahezu sechsjährigen
Arbeit mit einer Vielzahl an Mitwirkenden ist es eine Freude, dieses
Werk heute präsentieren zu können", so der Kulturreferent des Landes
Salzburg, der allen - die am Entstehen dieser außergewöhnlichen
Publikation mitgewirkt haben - dankte.
Schausberger: ISA fördert Forschungsprojekte mit Salzburg-Bezug
Die Internationale Salzburg Association sehe es als ihre besondere
Verpflichtung an, Kultur- und Forschungspro-jekte mit Salzburg-Bezug
zu fördern und auf diese Weise das kulturelle Leben Salzburgs zu
bereichern. "Daher hat die ISA die Entstehung dieses 'Salzburger
Mozart-Lexikons' als Mäzen wesentlich finanziell unterstützt",
erklärte ISA-Präsident Dr. Franz Schausberger: "Ich habe mich für
dieses Vorhaben als Präsident der ISA vor einigen Jahren besonders
eingesetzt, um die Finanzierung für das Lexikon möglich zu machen.
Wenn man so will, war dies der Startschuss für das Projekt im Jahr
1999."
Schausberger bezeichnete das Mozart-Lexikon als eine Fundgrube für
alle Salzburg-Freunde und Mozart-Liebhaber gleichermaßen. Hier liest
man über Mozarts Umfeld, lernt das Gesellschaftsleben, die
politischen,
wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen dieser Zeit kennen
und begegnet seinen Freunden und Bekannten. Namen und Ereignisse, die
in der umfangreichen Korrespondenz der Mozarts auftauchen, würden in
den Beiträgen lebendig. Die stadt- und baugeschichtlichen Beiträge
wie über die Errichtung des Neutors (Siegmundstor) oder die
Entstehung der Festspielhäuser würden auch für viele Salzburgerinnen
und Salzburger neue Details zu Tage bringen, so Schausberger.
Mozart auf 560 Seiten
Herausgeber des Salzburger Mozart-Lexikons sind das Land Salzburg
und die ISA. Publiziert im Verlag K.H. Bock mit einer Auflage von
3000 Exemplaren ist das Werk mit 560 Seiten durchgehend bebildert und
seit heute im Buchhandel um 28,50 Euro erhältlich.
48 Autor/innen haben mit ihrem jeweils spezifischen Fachwissen zur
Qualität dieses Werkes beigetragen. Die wissenschaftliche Leitung
oblag im Auftrag von Mozart 2006 Salzburg den ausgewiesenen Mozart-
und Salzburg-Experten Dr. Rudolph Angermüller von der Internationalen
Stiftung Mozarteum und DDr. Gerhard Ammerer,
Professor am Fachbereich Geschichts- und Politikwissenschaft der
Universität Salzburg. Basierend auf einem im Jahr 1999 erfassten
Stichwortverzeichnis von Dr. Erhard Koppensteiner, ehemaliger
Mitarbeiter bei Mozart 2006 Salzburg, haben die beiden in jahrelanger
Vorarbeit vom Erstkonzept bis zur Endredaktion dieses Buch begleitet.
Das Lexikon lebt auch vom Bildmaterial, das zum großen Teil kostenlos
zur Verfügung gestellt wurde (unter anderem durch das Salzburger
Museum Carolino Augusteum, die Internationale Stiftung Mozarteum, die
Salzburger Festspiele, das Stift St. Peter, die Archive von Stadt und
Land Salzburg und eine Reihe von privaten Leihgebern). "Ein Teil des
Bildmaterials wird hier zum ersten Mal publiziert", freuten sich die
wissenschaftlichen Leiter.
Die Gesamtkosten in Höhe von 153.000 Euro wurden einerseits zu
etwa 30 Prozent durch Beiträge des Landes Salzburg und zu rund 70
Prozent durch Mäzenatentum (davon allein 65.000 Euro durch die ISA)
finanziert. Mit einem Patenschaftsmodell konnten zusätzlich Förderer
des Lexikons gewonnen werden. Ein besonderes Dankeschön der
Herausgeber gilt folgenden Persönlichkeiten und Institutionen für die
Übernahme einer Patenschaft: Telemondial-Stiftung; Herbert von
Karajan International Music Foundation; Fürst Hans-Adam II. von und
zu Liechtenstein; Johannes Moÿ de Sons; Olda Kokoschka (†); Jerome
Colloredo-Mannsfeld; Gertraud Ruckser-Giebisch; Georg Starhemberg;
Ärztekammer für Salzburg.
Bei der Konzeption des Salzburger Mozart-Lexikons haben die
Redakteure versucht, die Themenbereiche
möglichst Fächer übergreifend auszurichten. Die Auswahl der
Stichwörter erfolgte mit der Zielrichtung, sowohl die
musikwissenschaftlichen Belange als auch den (kunst)historischen
Kontext möglichst breit zu thematisieren.
Dabei erhielten die Personen, mit denen die Familie Mozart näheren
Kontakt hatte, aber auch solche, die in der Korrespondenz Erwähnung
fanden, besonderes Augenmerk. Gleiches gilt für den Aspekt des
Alltagslebens in der Stadt Salzburg, wobei versucht wurde, den
gesellschaftlichen, kulturellen, politischen, wirtschaftlichen,
infrastrukturellen und topografischen Rahmen abzustecken, in dem sich
ein am erzbischöflichen Hof bediensteter Komponist und Musiker
während seiner Arbeit und in seiner Freizeit bewegte. Auch die
Rezeptionsgeschichte wurde berücksichtigt. Die Autor/innen haben sich
bemüht, die breit gestreute und nicht immer leicht greifbare
wissenschaftliche Literatur möglichst umfassend zu berücksichtigen,
für zahlreiche Beiträge musste allerdings auch neues archivalisches
Material aufgearbeitet werden.
Das Herz der Mozartforschung in Salzburg
Wolfgang Amadeus Mozarts Lebenszeit betrug 13.097 Tage, davon war
er 3.720 Tage auf Reisen, in seiner
Geburts- und Heimatstadt Salzburg weilte er 3.446 Tage, zählte
Rudolph Angermüller nach. Kulturreferent Raus verwies darauf, dass
bis heute das Herz der Mozart-Forschung und der Mozart-Rezeption in
Salzburg liege. Salzburg und Mozart bilden eine untrennbare Einheit.
Wenn man zurückblickt, ist man sich in Salzburg aber erst sehr spät -
mit der Gründung des "Dom-Musik-Vereins und Mozarteum" (1841) und der
Errichtung des Mozart-Denkmals (1842) - der Größe des Genius loci
bewusst geworden. Es folgte eine Reihe von Mozart-Festen bis 1910.
Die Internationale Mozart-Stiftung (1870 bis 1879), die die
Gesamausgabe der Werke Mozarts unterstützte, sowie die 1880 aus der
Taufe gehobene Internationale Stiftung Mozarteum stärkten den
Stellenwert Mozarts in Salzburg nachdrücklich. Das Werk W. A. Mozarts
ist von Beginn an ein zentraler Bestandteil des Programms der
Salzburger Festspiele. Auch die "Mozartwoche", die 1956 erstmals
stattfand, trägt wesentlich zum Weltruf Salzburgs als die Stadt
Mozarts bei.
Auch das Herz der Mozart-Forschung schlägt in Salzburg: Die Neue
Mozart-Ausgabe konnte 1955 ihren ersten Band vorlegen, der Abschluss
ist für das Mozart-Jahr 2006 geplant. Mit der Bibliotheca Mozartiana
der Internationalen Stiftung Mozarteum befindet sich darüber hinaus
die größte und umfassendste Mozart-Bibliothek der Welt in Salzburg.
J237-21
Die Autoren des "Salzburger Mozart-Lexikons" (in alphabetischer
Reihenfolge)
Ammerer, Gerhard, Salzburg;
Angermüller Rudolph, Salzburg
Bauer Günther Georg, Salzburg
Beutner Eduard, Salzburg
Biba Otto, Wien
Croll Gerhard, Salzburg
Damisch Edith, Salzburg
Dahms Sibylle, Salzburg
Franke Karl Heinz, Salzburg
Geffray Geneviève, Salzburg
Greger-Amanshauser Sabine, Salzburg
Graf Horst Friedrich, Salzburg Hahnl Adolf, Salzburg Heinisch Reinhard, Salzburg Hinterholzer Petra, Salzburg Hintermaier Ernst, Salzburg Höslinger Clemens, Wien Kaltenbrunner Regina, Salzburg Klieber Rupert, Wien Koller Fritz, Salzburg Koppensteiner Erhard, Salzburg Lang Peter, Salzburg Margreiter Klaus, Salzburg Macho Peter, Salzburg Malkiewicz Michael, Salzburg Mancal Josef, Augsburg Mitterecker Thomas, Salzburg Mundry Johannes, Kassel
Mühlbacher Katharina Karin, Salzburg
Münster Robert, München
Nefzger Ulrich, Salzburg
Neumüller Susanne, Seekirchen
Eder Pater Petrus OSB , Salzburg Ramsauer Gabriele, Salzburg Rainer Werner, Salzburg Rottmair Margit, Ainring Schlegel Walter, Salzburg Schmid Manfred Hermann, Tübingen Schuler Heinz, Essen Schurich Wolfgang, Salzburg Senigl Johanna, Salzburg Walterskirchen Gerhard, Salzburg Wagner Franz, Salzburg Weiß Alfred Stefan, Salzburg Weidenholzer Thomas, Salzburg Wimberger Gerhard, Salzburg Wiesmüller Heinrich, Salzburg Wolff Christoph, Harvard USA
Franz Neumayr wird den Redaktionen Fotos von der Präsentation des
"Mozart-Lexikons" anbieten.
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Dr. Roland Floimair
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