• 20.11.2005, 11:06:52
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Eva Glawischnig im Ö3-Frühstück bei mir: "Ich erwarte im Mail 2006 ein Baby"

Wien (OTS) - Die Kärntnerin Eva Glawischnig sprach heute im
Ö3-"Frühstück bei mir" mit Claudia Stöckl über Strategien, die
Öko-Partei neu zu positionieren, über die angeblichen Vorbereitungen
zu einer schwarz-grünen Regierungsbildung, ihr Engagement bei "Global
2000" und der großen Diskussion über ihre Hochzeit mit bauchfreiem
Top. Und die 36-Jährige, seit letztem Juni mit Moderator Volker
Pieszcek verheiratet, sprach auch erstmals im Ö3-Interview über ihre
Schwangerschaft: "So was lässt sich ja nicht auf Dauer verleugnen,
also ja das stimmt. Wir erwarten im Mai 2006 ein Baby. Mir geht es
sehr gut und wir freuen uns sehr."

Eva Glawischnig auf die Frage, ob sie weiter berufstätig bleiben
wird: "Kind mit politischem Engagement vereinen ist wahrscheinlich
leichter gesagt als getan. Ich möchte gern berufstätig bleiben. Ich
werde selbstverständlich auch weiter voll im Wahlkampf involviert
sein. Ich möchte meinen Beruf aber nicht aufgeben, das ist mir ganz
wichtig. Es ist ja auch irgendwie Berufung, da steckt ja viel
Idealismus dahinter. Nächstes Jahr wird ein entscheidendes Jahr, da
möcht ich schon weitermachen."

Ö3: Totales Wunschkind?
Glawischnig: "Ja natürlich, ich bin 36. Und wo, wenn nicht bei den
Grünen soll sich eine Spitzenfunktion mit Familie vereinbaren lassen.
Es ist mein fester Wille, das zu vereinbaren."

Ö3: Taucht nicht in stillen Momenten die Frage auf: Was werde ich
versäumen, wenn ich nicht so oft beim Kind sein werde?
Glawischnig: "Vielleicht ist es ja oft bei mir - ich möchte es auch
im Wahlkampf mitnehmen."

Ö3: Im Parlament stillen?
Glawischnig: "Ich hoffe, dass das Parlament es bis dahin geschafft
hat, zu sehen, dass es ganz normal ist, wenn Abgeordnete auch Kinder
haben. Es gibt ja derzeit weder einen Kinderbetreuungsraum noch sonst
etwas. Aber das Parlament wird ja jetzt umgebaut, ich finde das
eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber man merkt schon, dass
das nicht vorgesehen war, dass Frauen in diesem Alter im Parlament
sind. Eine gewisse Infrastruktur sollte schon da sein, wie übrigens
auch in jedem anderen Unternehmen."

Ö3: Stand zur Diskussion, dass Volker Piescek in Karenz geht?
Glawischnig: "Als Werkvertragnehmer eines Medienunternehmens ist es
auch nicht ganz einfach. Wir haben aber großes Glück, nächstes Jahr
ist ja Fußball-WM und die dauert von Mai bis mitten in Sommer hinein,
da gibt es keine österreichische Bundesliga und so ein bisschen
Fußballpause die ihm etwas Zeit für das Baby lässt. Ich finde es auch
wichtig, dass Väter, wie in anderen Ländern auch, einen Papamonat
haben, eine Väterkarenz würde ich gesetzlich auch gerne verankern."

Ö3: Stichwort Bundeslistenwahl - haben sie Parteikollegen nicht
getäuscht?
Glawischnig: "Das glaube ich nicht. Ich kenne die Ängste der Frauen,
dass sie gegenüber dem Arbeitgeber Sorge haben. Es gibt ja auch
leider viele (auch prominente) Frauen, die nach der Babypause nicht
mehr das machen können, was sie vorher gemacht haben. Das finde ich
skandalös, auch Sätze wie "Selber schuld, wenn man ein Kind kriegt,
das ist ein Karrierekiller" höre ich auch von vielen Frauen in
meiner Bekanntschaft, da muss man schon den Frauen mehr
Unterstützung zukommen lassen. Ich glaube auch nicht, dass meine
Kollegen bei der Wahl anders entschieden hätten. Wir haben das ja
schon öfter gehabt, Madeleine Petrovic hat zwei Kinder bekommen in
ihrer Zeit als Nationalratsabgeordnete und Klubfrau. Van der Bellen
hat immer gesagt: "Lass dich von Terminen nicht beeinträchtigen, tu
das was du für richtig hältst." Van der Bellen habe ich relativ bald
in Kenntnis gesetzt, ich wollte, dass er weiß was auf ihn zukommt. Er
hat sich sehr gefreut "Eine Verbreiterung der Spitze", hat er
gemeint."

Ö3: Ihre Gedanken zu Weihnachten für das neue Jahr?
Glawischnig: "Ich finde es schön, wie sich die Bühne des Lebens jeden
Tag neu öffnet und der Vorhang hochgeht und man jeden Tag schöne
Überraschungen erleben kann. Also ich hab sehr viel Freude am Leben.
Ich hätte mir vor zwei Jahren zu Weihnachten nie vorstellen können,
dass ich dann einmal unterm Christbaum stehe, verheiratet, vor
Nationalratswahlen und im Mai kommt ein Baby."

Ö3: Großes Glücksgefühl?
Glawischnig: "Ja! Ich glaube, man muss das Leben einfach lassen auch
in seinem Positiven lassen. Und wenn es einmal nicht so kommt, dann
den Mut halt nicht verlieren. Jeder Nachteil hat einen Vorteil."

Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl im Gespräch mit Eva Glawischnig.

Rückfragehinweis:
Hitradio Ö3 Öffentlichkeitsarbeit
Petra Jesenko
Tel.: 01/36069/19121
petra.jesenko@orf.at

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