Club fordert von Auto- und Löscher-Herstellern, Befestigungsmöglichkeiten zu schaffen
Wien (OTS) - Mit einem Feuerlöscher im Auto kann man Leben retten.
"Es ist wichtig, dass möglichst viele Autofahrer einen
2-Kilogramm-Feuerlöscher mithaben und im Ernstfall auch benützen",
ist ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang überzeugt. An der Aufgabe, den
Löscher optimal zu verstauen, scheitern aber viele. "Es gibt derzeit
keinen einheitlichen Platz, an dem der Feuerlöscher am besten
verwahrt wird. Auto- und Löscher-Hersteller sind dringend gefordert,
entsprechenden Platz und intelligente Befestigungsmöglichkeiten dafür
zu schaffen", sagt Lang. "Auf lange Sicht gesehen müssen alle Pkw,
Lkw und Busse mit automatischen Löschanlagen ausgerüstet werden."
Der Feuerlöscher muss unbedingt mit dem Fahrzeug verbunden sein
und darf nicht lose herumliegen. "Bei einer Notbremsung kann er sonst
zum gefährlichen Geschoss werden", so der Club-Experte. Wo der
Feuerlöscher am besten untergebracht wird, muss man sich bei jedem
Auto anschauen. Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung. Aus Sicht
des ÖAMTC-Experten macht eine crashsichere Verwahrung des
Feuerlöschers im Kofferraum Sinn. Das Problem besteht aber derzeit
darin, dass herkömmliche Handfeuerlöscher viel Platz in Anspruch
nehmen können. "Auf der Urlaubsfahrt kann der Feuerlöscher im
vollgeräumten Kofferraum auch zwischen Gepäckstücken eingeklemmt
sicher und griffbereit verwahrt werden", so Lang weiter.
Sicherheitspaket des ÖAMTC für effektiven Brandschutz
Täglich gibt es mindestens fünf Fahrzeugbrände in Österreich, im
Jahr 2004 brannten 1.621 Pkw und 223 Lkw. Im Oktober hat der Club
gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband ein
Sicherheitspaket für effektiven Brandschutz vorgestellt. Setzt man
die Forderungen auf nationaler und EU-Ebene um, könnte man über 90
Prozent der Fahrzeugbrände vermeiden bzw. ihre Folgen vermindern.
Sicherheitspaket für Pkw:
* Empfehlung an die Autolenker, einen Feuerlöscher mitzuführen: Im
Idealfall sollte sich ein 2-Kilogramm-Pulverlöscher an Bord jedes
Autos befinden. Gemeinsame Tests von ÖAMTC und ÖBFV haben gezeigt,
dass auch Minimallösungen, wie z.B. 500-Gramm-Schaumlöscher, dazu
beitragen können, einen Entstehungsbrand wirkungsvoll einzudämmen.
* Forderung an die Auto- und Feuerlöscher-Hersteller, genügend Platz
und eine Befestigungsmöglichkeit für 2-Kilogramm-Norm-Feuerlöscher im
Fahrzeug zu schaffen.
* Forderung nach Einbau von automatischen Löschsystemen: Das Prinzip
des Brandschutzes muss umfassend in Fahrzeugkonstruktion und
Fahrzeugbau integriert werden. Alle Pkw, Lkw und Busse sollen mit
automatischen Löschanlagen ausgerüstet werden. Erstens wird dadurch
ein Brand im Motorraum rasch entdeckt und gelöscht. Zweitens kann ein
Brand nach einem Unfall auch dann bekämpft werden, wenn die
Fahrzeugpassagiere dazu nicht in der Lage sind.
* Einbau von Einrichtungen, die im Crashfall automatisch die
Stromzufuhr unterbrechen und dadurch die Gefahr des Ausbruchs von
Bränden minimieren.
* Verpflichtender Theorieteil im Rahmen der Führerschein-Ausbildung:
Das richtige Verhalten bei Brandunfällen soll EU-weit in die
Ausbildung aller Führerscheinklassen einbezogen werden, um die
Bereitschaft und Kompetenz aller Verkehrsteilnehmer zur aktiven Hilfe
bei Fahrzeugbränden zu steigern.
Sicherheitspaket für Lkw und Busse:
* Mitnahmeverpflichtung von 6-Kilogramm-Pulverlöschern: Für alle
Busse ist die Mitnahme bereits obligat, aber auch alle Lkw sollen
größere Feuerlöscher an Bord haben, um im Brandfall auch bei einem
anderen Fahrzeug helfen zu können.
* Einbauverpflichtung von automatischen Feuerlöschanlagen im Motor-
und Insassenbereich.
* Einbauverpflichtung von Temperatursensoren: Im Bereich von
sensiblen Zonen (Reifen) müssen alle Lkw automatische
Luftdruck-/Temperaturwächter eingebaut haben. Die Ausstattung soll
auf EU-Ebene gesetzlich vorgeschrieben werden.
* Einbau von Einrichtungen, die im Crashfall automatisch die
Stromzufuhr unterbrechen und dadurch die Gefahr des Ausbruchs von
Bränden minimieren.
* Auch in der Berufskraftfahrer-Ausbildung muss die Handhabung von
Feuerlöschern und das richtige Verhalten bei Brandunfällen verankert
werden.
Außerdem setzt sich der ÖAMTC dafür ein, dass Unfälle im
Zusammenhang mit Fahrzeugbränden EU-weit einheitlich in den
Polizei-Unfallprotokollen vermerkt werden, um auf einer gesicherten
statistischen Basis gezielt Unfallursachen zu erforschen.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Elvira Kuttner
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at
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