• 26.10.2005, 15:07:48
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Kulturpreis des Landes geht an Landesarchivdirektor i.R. Wilhelm Neumann

LHStv. Strutz: Kulturpreise bringen Wertschätzung des Landes gegenüber seinen Kulturschaffenden zum Ausdruck

Klagenfurt (LPD) - Die Trägerinnen und Träger des Kärntner
Landeskulturpreises wurden gestern, Dienstag, mit dem Beschluss der
Kärntner Landesregierung festgelegt. Demnach geht der Kulturpreis im
Bereich Geistes und Sozialwissenschaften an den früheren
Landesarchivsdirektor Wilhelm Neumann. Weiters werden drei
Würdigungspreise, sieben Förderungspreise und ein Anerkennungspreis
verliehen. Insgesamt sind die Preise mit rund 60.000 Euro dotiert.

Für Kulturreferent LHStv. Martin Strutz sollen die Preise die
große Wertschätzung des Landes gegenüber den zahlreichen
Kulturschaffenden zum Ausdruck bringen. Er strich auch die große
kulturelle Breite und Vielfalt Kärntens hervor, die es zu fördern
gelte. Daher habe er auch eine Erhöhung der Dotation des
Würdigungspreises auf 6.000 Euro umgesetzt, sagte Strutz. Erfreulich
sei auch der hohe Anteil von Frauen unter den Auszuzeichnenden,
betonte der Kulturreferent. Ihm sei es ein persönliches Anliegen, den
heimischen Künstlerinnen ideale Rahmenbedingungen für ihr Arbeiten zu
schaffen.

Folgende Personen wurden für die Kulturpreise von den jeweiligen
Fachbeiräten des Kärntner Kulturgremiums nominiert und durch den
Regierungsbeschluss als Preisträgerinnen und Preisträger bestätigt:

Kulturpreis für Geistes- u. Sozialwissenschaften:
Landesarchivdirektor i. R. HR Mag. Dr. Wilhelm Neumann (Jg. 1915) ist
seit einem halben Jahrhundert im Kultur- und Wissenschaftsleben
Kärntens in vielfältiger Weise engagiert. Er hat das Stadtmuseum
Villach ab 1955 wieder aufgebaut und 25 Jahre ehrenamtlich geleitet.
Er begründete 1964 das wissenschaftliche Jahrbuch "Neues aus
Alt-Villach" und betreute es 25 Jahre lang redaktionell. 1968
übernahm Neumann die Direktion des Kärntner Landesarchivs
(Pensionierung 1980). Es gelang ihm, zahlreiche wertvolle
Archivkörper aus Privatbesitz für das Land zu sichern. 1970
begründete er die inzwischen zu einem der wesentlichsten
geschichtswissenschaftlichen Publikationsorgane im Lande
aufgestiegene Buchreihe des Kärntner Landesarchivs. Von 1971 bis 1990
war Neumann Redakteur der vom Geschichtsverein für Kärnten
herausgegebenen Zeitschrift "Carinthia I".

Würdigungspreis für Geistes- u. Sozialwissenschaften: Univ.-Prof.
Dr. Klaus Amann wurde 1949 in Vorarlberg geboren. Nach Abschluss der
Matura, studierte Prof. Amann von 1970-1976 in Wien Germanistik und
Anglistik. Seit 1976 ist er an der Alpen-Adria-Universität tätig, wo
er sich 1986 mit der Arbeit "Der Anschluss österreichischer
Schriftsteller an das Dritte Reich" habilitierte. Der engagierte
Wissenschafter hat einen wesentlichen Anteil an der Gründung und dem
Aufbau des Musil-Instituts/Kärntner Literaturarchiv, zu dessen Leiter
er 1994 bestellt wurde. 1997 folgte der Ernennung zum ao. Univ-Prof.
an der Universität Klagenfurt und 2004 die Berufung auf die neu
geschaffene Professur "Geschichte und Theorie des literarischen
Lebens’ am Musil-Institut der Universität Klagenfurt".

Würdigungspreis für Bildende Kunst: Inge Vavra wurde 1942 in
Augsburg geboren. Die Künstlerin lebt und arbeitet seit rund 30
Jahren in Kärnten. Von 1960 bis 1965 studierte sie an der Akademie
der Bildenden Künste in Wien, die sie mit dem Diplom akad. Grafikerin
u. Malerin sowie dem Lehramt für Bildnerische Erziehung abschloss.
Neben der Lehrtätigkeit am BG/BRG Viktring war Inge Vavra von 1992
bis 1999 sowohl stellvertretende Vorsitzende des Kärntner
Kulturgremiums als auch engagiertes Mitglied des Fachbeirates für
Bildende Kunst. Die Werke der Künstlerin waren bisher in zahlreichen
Einzel- u. Gruppenausstellungen im In- u. Ausland zu sehen. Durch die
Realisierung eines "Kunst am Bau-Projekts" in der Geriatrie in
Klagenfurt hat Inge Vavra zu einem neuen Zugang des
Kunstverständnisses beigetragen.

Würdigungspreis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der
Architektur und Verdienste um die Baukultur: Otto Kapfinger (Jg.
1949) ist einer der bedeutendsten und bekanntesten
Architekturpublizisten Österreichs. Als Redakteur und Kritiker,
Ausstellungskurator und Vortragender, Hochschullehrer und Juror bei
Preisvergaben, Wettbewerben und in Gestaltungsbeiräten genießt er
ungeteilte Anerkennung in der internationalen Fachwelt. Eine Vielzahl
von Artikeln in den großen Tageszeitungen und in den wichtigen
europäischen Fachzeitschriften stammen ebenso aus seiner Feder wie
eine Reihe von bedeutenden Büchern über die österreichische
Architektur. Nach den Führern zum zeitgenössischen Bauen in Tirol
(2002) und zur neuen Architektur in Burgenland und Westungarn (2004)
hat er sich in diesem Jahr dem Buch "Neue Architektur in Kärnten"
gewidmet.

Der Förderungspreis für Naturwissenschaften/Technische
Wissenschaften geht an den Biologen Mag. Dr. Christian Komposch,
jener für Geistes- u. Sozialwissenschaften an die Germanistin,
Autorin, Journalistin und Organisatorin Mag. Dr. Doris Moser. Der
Förderungspreis für Volkskultur geht an das Quintett Petzen (Klaus
Tschaitschmann, Franz Haimburger, Dietmar Morri, Klaus Fantoni und
Norbert Haimburger). Der Förderungspreis für Musik wird der
Komponistin Lisa Rozmann verliehen, jener für Darstellende Kunst dem
Schauspieler, Theaterstückeautor und künstlerischen Leiter Jan Erik
Rippmann. Der Förderungspreis für Literatur geht an die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des diesjährigen "Klagenfurter
Literaturkurses", der heuer bereits zum neunten Mal im Rahmen der
"Tage der deutschsprachigen Literatur" durchgeführt wurde. Die in
Wien lebenden Autorin Viviane Eisold wird den Preis stellvertretend
für ihre KollegInnen Nina Bußmann, Lucy Fricke, Sabine Hoffmann,
Thomas Klupp, Katharina Krause, Vanja Lichtensteiger, Julia Löhr,
Thomas Podhostnik und Albrecht Selge entgegennehmen. Der
Förderungspreis für Bildende Kunst geht an die Künstlerin Mag. Ina
Loitzl. Den Anerkennungspreis für den Bereich "Elektronische Medien,
Fotografie und Film" erhält der Filmemacher Thomas Woschitz.

(Schluss)

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