• 25.10.2005, 11:22:24
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Christine Haidegger erhält Salzburger Lyrikpreis 2005

Aufmerksamkeit der Gedichte liegt auf sensibler Beobachtung und Mitteilung über Innen- und Erfahrungsräume

Salzburg (OTS) - Christine Haidegger ist die Preisträgerin des mit
2.900 Euro dotierten Salzburger Lyrikpreises 2005, teilte heute,
Dienstag, 25. Oktober, Kulturreferent Landeshauptmann-Stellvertreter
Dr. Othmar Raus mit. 59 Autorinnen und Autoren hatten für den
Lyrikpreis 2005 Arbeiten eingereicht. Teilnahmeberechtigt waren alle
in Salzburg geborenen oder seit mindestens fünf Jahren in Salzburg
lebenden Autorinnen und Autoren. Raus hob hervor, dass die heimische
Literaturszene sehr lebendig sei. Sie zu fördern, sei eines der
wesentlichen Anliegen der Kulturabteilung des Landes. Wichtige
Instrumente neben dem Lyrikpreis sind die Rauriser Literaturtage, der
Rauriser Förderungspreis, der Georg-Trakl-Preis für Lyrik und der
Georg-Trakl-Förderungspreis.

Die Jury bestehend aus Barbara Neuwirth (Autorin), Univ.-Prof. Dr.
Karl Müller (Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg), Mag.
Cornelius Hell (Literaturkritiker), hat die Preisvergabe an die
Salzburger Schriftstellerin Christine Haidegger folgendermaßen
begründet: "Ihre Gedichte wurden aus insgesamt 59 Bewerbungen
ausgewählt, die der Jury anonymisiert vorlagen. Alle Texte Haideggers
verstehen es überzeugend, sowohl Momentaufnahmen von Jah-reszeiten,
der Natur und des Lebens als auch existenzielle Erfahrungen wie
Trauer, Einsamkeit, Zeit und Vergänglichkeit in einer
nicht-manierierten Sprache wiederzugeben, die sich besonders durch
ihre scheinbare Einfachheit und behutsame Bildhaftigkeit auszeichnet.

Haideggers Ton hat nichts Aufgeregtes oder gar Auftrumpfendes an
sich, im Gegenteil, die Gedichte sind leise und dezent, sie wollen
keine Weisheiten oder Sentenzen verkünden.

Haidegger verzichtet auf Sprachexperimentelles oder Spielerisches,
ihre Aufmerksamkeit liegt auf der sehr sensiblen Beobachtung und
Mitteilung über Innen- und Erfahrungsräume, die in knappen, ja
lakonischen, nicht klischierten poetischen Formulierungen
festgehalten werden und gerade deswegen überzeugen und berühren."

Christine Haidegger wurde 1942 in Dortmund geboren und lebt seit
1965 in Salzburg. 1973 war sie Mitbegründerin der Autorengruppe
"Projekt-IL" und Herausgeberin der gleichnamigen
Literaturzeitschrift. Sie ist Mitglied der IG-Autorinnen/Autoren, der
Grazer Autorenversammlung (Regionaldelegierte für Salzburg), Obfrau
der Salzburger Autorengruppe und Vorstands-Stellvertreterin des
Vereines Literaturhaus Salzburg. Sie ist Trägerin von mehr als einem
Dutzend in- und ausländischen Literaturpreisen, darunter der
oberösterreichische Dr.-Ernst-Koref-Preis (1979), der Kulturpreis der
Stadt Salzburg, der Georg-Rendl-Literaturpreis (1984), das
Österreichische Staatsstipendium für Literatur, der Romanpreis des
Österreichischen Rundfunks, der Salzburger Landeskulturpreis (1990)
und der Max-von-der-Grün-Preis (2002). Im Jahr 2002 wurde sie mit dem
Goldenen Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet.
Zur den Veröffentlichungen von Christine Haidegger zählen
"Entzauberte Gesichte" (Lyrik, 1976); "Zum Fenster hinaus" (Roman,
1979); "Adam/Adam" (Roman, 1985); "Atem. Stille"
(Lyrik, 1993); "Erotik der Distanz" (Hrsg., Prosa von Meta Merz,
1991); "Schöne Landschaft" (Kurzprosa, 1993); "Eingesammelte Prosa"
(1993); "Amerikanische Verwunderung" (Skizzenbuch zu einem
Aufenthalt, 1993); "Cajuns, Cola, Cadillac. American Sightseeing"
(1997), "Metaphysik der Begierde" (Hrsg., Prosa von Meta Merz, 1996)
und "Weiße Nächte" (Lyrik, 2002). Außerdem sind zahlreiche Beiträge
von ihr in Anthologien, Zeitschriften, Zeitungen und Rundfunk im
In-und Ausland erschienen; Gedichte wurden auch in mehreren
Fremdsprachen veröffentlicht.

Die Überreichung des Preises an Christine Haidegger wird
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Othmar Raus am Montag, 14.
November, 19.30 Uhr, im Literaturhaus Salzburg vornehmen. Nach der
Laudatio wird die Preisträgerin aus ihrem Werk, insbesondere aus dem
preisgekrönten Text, lesen.

Das Land Salzburg vergibt seit 1993 in den Jahren, in denen kein
Georg-Trakl-Preis ausgeschrieben wird, einen Lyrikpreis. Der
Lyrikpreis wird heuer bereits zum siebten Mal vergeben. Die
bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger sind Hansjörg Zauner
(1993), Gudrun Seidenauer (1995), Roswitha Klaushofer (1996), Lisa
Mayer (1998), Brigitte Niederseer (2000) und Christoph Janacs (2003).

Rückfragehinweis:
Landespressebüro Salzburg
Dr. Roland Floimair
Tel.: (0662) 80 42 / 23 65
mailto:landespressebuero@salzburg.gv.at
http://www.salzburg.gv.at

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