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TERMINAVISO: 10. Oktober 2005, 10:30 Uhr Ballhausplatz - Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga aus Honduras übergibt 31.393 Postkarten
Wien (OTS) - Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga aus
Honduras übergibt Postkarten. Postkartenaktion fordert von
Bundeskanzler Schüssel: "Stoppen Sie die Armut!"
Es klingt unvorstellbar, ist aber traurige Realität:
30.000 Kinder sterben täglich an einer Katastrophe, deren Name
schlicht und einfach ARMUT ist! Gegen die weltweite Armut macht die
Zivilgesellschaft mobil und hat Anfang des Jahres die internationale
Kampagne "Stoppt die Armut" ins Leben gerufen.
31.393 ÖsterreicherInnen haben sich an der Postkartenaktion
"Haltet Wort - Stoppt die Armut" (initiiert von der
nullkommasieben-Kampagne und der Koordinierungsstelle der
Bischofskonferenz-KOO) beteiligt und erinnern mit ihrer Unterschrift
Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und den britischen Premierminister
Tony Blair (zur Zeit G8- und EU-Rats-Vorsitzender) an das
Versprechen, die weltweite Armut zu halbieren. Gerade vor dem
Hintergrund des enttäuschenden Ergebnisses des UNO-Gipfels in New
York Mitte September hat diese Erinnerung besondere Bedeutung.
Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga aus Honduras, seit
Jahrzehnten ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Verlierer der
Globalisierung wird im Rahmen seines Österreich-Besuchs am 10.
Oktober 2005 die 31.393 Unterschriften im Bundeskanzleramt übergeben.
Postkartenaktion fordert Einhaltung von Versprechen Die beim so
genannten UNO-Reformgipfel am 16. September 2005 verabschiedete
Abschlusserklärung war bestenfalls ein Minimalkompromiss.
Vor allem für die entwicklungspolitischen
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) war das Ergebnis des Gipfels
eine herbe Enttäuschung. Der erhoffte "große Deal" zwischen Nord und
Süd für Sicherheit, Fortschritt und Menschenrechte ist nicht zu
Stande gekommen. In der Gipfelerklärung vom 16. September 2005 wurden
die Millenniums-Entwicklungsziele zwar bekräftigt. Eine Verpflichtung
der reichen Länder, ihre Entwicklungshilfe wie versprochen bis 2015
auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen, ist darin
aber nicht enthalten.
Österreichs Beitrag zur weltweiten Armutsbekämpfung ist nach wie
vor beschämend gering. 2004 lag der Anteil in Österreich bei nur 0,24
Prozent! Daher fordert die nullkommasieben-Kampagne die
österreichische Bundesregierung dringend auf, deutliche Schritte zu
setzen, um das Erreichen der Millenniums-Entwicklungsziele zu
ermöglichen.
"31.393 ÖsterreicherInnen haben mit ihrer Unterschrift ein
deutliches Zeichen gesetzt. Das ist nicht nur ein toller Erfolg für
unsere Kampagne. Das ist vor allem ein Auftrag an unsere Politiker!
Jetzt liegt der Ball bei der österreichischen Regierung", so Elfriede
Schachner, Sprecherin der nullkommasieben Kampagne. Schon 1970
verpflichteten sich die OECD Mitgliedsstaaten der UNO, 0,7 Prozent
des Bruttonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungszusammenarbeit zur
Verfügung zu stellen. Bisher haben nur fünf Länder dieses Ziel
erreicht (Dänemark, Holland, Schweden, Norwegen und Luxemburg).
Elfriede Schachner erwartet sich daher, dass Österreich bald einen
verbindlichen Stufenplan zur 0,7 Prozent - Zielereichung gesetzlich
verankert.
Die nullkommasieben Kampagne wird von 40 österreichischen
Nichtregierungsorganisationen getragen und wird in Österreich unter
anderem unterstützt von Bundespräsident Heinz Fischer, Kardinal
Christoph Schönborn, Erwin Steinhauer, Josef Hader, Elfriede Jelinek,
Timna Brauer und Brigitte Neumeister.
Rückfragehinweis:
und Interviewtermine:
Heinz Hödl,
Email: h.hoedl@koo.at;
Tel.: 01/3170321; Handy: 0676/84 29 68 777 www.koo.at
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