• 28.09.2005, 09:33:52
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e-card: "Zentrale Strukturen extrem fehleranfällig"

ÖMS-Präsident warnt vor fatalen Folgen für die österreichischen Patienten.

Wien (OTS) - "Leider bestätigen die beiden Totalabstürze bei der
e-card unsere schlimmsten Befürchtungen", erklärt Klaus Propst,
Präsident des österreichischen Verbands medizinischer
Softwarehersteller ÖMS. "Es ist eine Tatsache, dass zentrale
Strukturen wie der Peering Point extrem fehleranfällig sind. Wenn
alle Daten über einen zentralen Knoten laufen, dann führt schon das
geringste Problem gleich zum Ausfall der Rechenzentren und damit zum
Totalabsturz des gesamten Systems. Eines ist damit klar: Das Märchen
vom sicheren Peering Point hat damit endgültig ausgedient."

Demnächst, glaubt Propst, könnte jedoch alles noch viel schlimmer
kommen. Nämlich dann, wenn wie geplant ein Großteil der medizinischen
Daten zentral über den Peering Point läuft. "Man stelle sich nur vor,
wenn plötzlich in ganz Österreich mit einem Schlag keine Befunde mehr
abrufbar sind. Oder wenn die Patienten keine Medikamente bekommen,
weil das elektronische Rezept gerade nicht funktioniert. Die Folgen
für die österreichischen Patienten wären fatal, nicht auszudenken,
was alles passieren kann", warnt der ÖMS-Präsident und appelliert
nochmals an Hauptverband und Ärztekammer: "Die Verantwortlichen
sollten nochmals überdenken, ob sie das alles wirklich so wollen und
ob nicht dezentrale Strukturen besser und sicherer wären. Denn ich
bin überzeugt: Das alles ist erst der Anfang einer Pannenserie."

Unter den beiden Totalabstürzen der e-card würden übrigens nicht
nur die Ärzte, sondern auch die medizinischen Softwarefirmen leiden,
betont Propst. Denn auch sie haben höhere Kosten durch einen
gestiegenen administrativen Aufwand zu tragen. "Wenn etwas mit der
e-card nicht klappt, rufen Tausende empörte Ärzte als erstes ihren
Softwareanbieter an - und nicht den verantwortlichen Hauptverband",
stellt der ÖMS-Präsident fest. "Wir bekommen den Frust der Ärzte mit
der e-card immer als erste hautnah zu spüren und können die Lawine
empörter Beschwerdeführer kaum noch bewältigen." Grundsätzlich, so
Klaus Propst, seien die medizinischen Softwareanbieter jedoch für den
weiteren elektronischen Ausbau der e-card. "Es ist die Art der
Umsetzung, an der wir uns stoßen. Zentralistische Strukturen wie bei
der e-card sind unnötig, fehleranfällig und unglaublich teuer. Ich
finde, dass die Österreicher etwas besseres verdient haben."

Rückfragehinweis:
ÖMS - Verband Österreichischer Medizinischer Softwarehersteller
Tel.: +43 (0) 676/4614731
mailto: office@oems.at

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