Dr. Erwin Rebhandl, Präsident der Österreichischen Allgemein- und Familienmedizin, ortet in der aktuellen Diskussion rund um den Datenschutz reine Panikmache.
Wien (OTS) - Als reine Panikmache bezeichnete der Präsident der
Österreichischen Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) heute die
jüngsten Reaktionen hinsichtlich des Fragebogens zum Alkoholkonsum,
den die Patienten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung Neu ausfüllen
können: "Diese Diskussion schadet uns Allgemeinmedizinern im
Vorsorgebereich. Auf dem normalen Anamnesebogen findet sich nur eine
Frage zum Alkoholkonsum. Bei negativer Antwort - also kein oder
selten Alkohol - erübrigt sich der Alkoholfragebogen, " so Rebhandl.
Ausgelöst wurden die Diskussionen, nachdem die ARGE Daten den
diskreten Umgang mit Untersuchungsergebnissen und der Auswertung des
"Alkoholfragebogens" angezweifelt hatte. Die ARGE vermutet, dass die
Angaben dem Bundesministerium zur Erstellung einer "zentrale
Alkoholikerdatei" dienen, da das Formular wesentliche Kennzeichnungen
nicht enthält. Die ARGE appelliert daher an die Ärzte, diese
sensiblen Daten erst gar nicht im Fragebogen auszufüllen.
"Wir bieten dem Patienten erst bei auffälliger Antwort den
Alkoholfragebogen zum Ausfüllen an. Er ist aber in keiner Weise dazu
verpflichtet. Vor allem aber bleibt der Alkoholfragebogen, so wie der
allgemeine Anamnesebogen auch, beim Untersuchungsarzt - er muss und
darf nicht weitergeleitet werden, " erläutert Rebhandl.
Auch die Aussage von ARGE Daten-Obmann Hans G. Zeger, diese
Datenerhebungen würden das Arzt-Patienten-Vertrauensverhältnis
zerstören, hält Rebhandl für äußerst überzogen: "Ein
Arzt-Patienten-Vertrauensverhältnis wird über Jahre aufgebaut. Kein
Arzt wird vertrauliche Daten seiner Patienten an Dritte weiter geben.
Vor allem darf keine Auswertung des Alkoholfragebogens die Ordination
des Arztes verlassen. Ich finde dieses Vorgehen korrekt und sehe
keinerlei Anlass zur Volksbeunruhigung, wie dies nun von vielen
Seiten durch unrichtige Aussagen geschieht."
Rückfragehinweis:
Österreichische Gesellschaft für
Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM)
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