- 21.09.2005, 13:20:58
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Industrieller Hofmann nach Millionenpleite unter Druck
Abverkauf des Industriekonzerns hat begonnen - Banken sprechen von "stiller Liquidation", Hofmann von "Nachfolgeproblem"
Wien (OTS) - Der steirische Industrielle Ernst Hofmann, wegen
seiner ausgezeichneten Kontakte zu den früheren FPÖ-Chefs Jörg Haider
und Susanne Riess-Passer oft "blaue Eminenz" genannt, ist durch eine
Millionenpleite einer früheren DDR-Firma, an der er 90 Prozent
übernommen hatte, wirtschaftlich schwer unter Druck geraten,
berichtet das Nachrichtenmagazin NEWS in seiner morgen erscheinenden
Ausgabe. Wie NEWS aus Bankenkreisen erfahren hat, stehen wesentliche
Teile des Hofmann´schen Konzerns zum Verkauf bzw. wurden bereits
veräußert. Während in seinen Gläubigerkreisen von "stiller
Liquidation" gesprochen wird, bezeichnete Hofmann die aktuellen
Schwierigkeiten gegenüber NEWS als "nicht dramatisch" und verweist
auf seinen großen Immobilienbesitz, der seinen Schulden
gegenübersteht.
Ein Auslöser der aktuellen Probleme dürfte ein Engagement Hofmanns
in Ostdeutschland sein, das in diesem Frühjahr vor dem Konkursrichter
endete: Die "Neue Ostsee Fisch GmbH", an der Hofmann vor rund vier
Jahren 90 Prozent erwarb, dürfte ihn in Summe bis zu zehn Millionen
Euro gekostet haben. Ein Schuldenberg von ca. 80 Millionen Euro, so
wird in Gläubigerkreisen kolportiert, sollen inzwischen auf Hofmanns
Firmengruppe drücken. "Das ist nicht ganz richtig", erklärt Hofmann
dazu gegenüber NEWS.
Die Schuldenlast soll sich laut NEWS exklusiv vorliegenden
Informationen auf gut zehn Banken, darunter Steiermärkische
Sparkasse, Oberbank, BKS, Hypo Alpe-Adria-Bank, BA-CA, Bank
Burgenland, Grawe Gruppe, Volksbanken und Raiffeisen aufteilen.
"Finanzprobleme" oder gar eine "Schieflage" seiner Gruppe ortet
Hofmann hingegen nicht. "Es ist mehr ein Nachfolgeproblem ", erklärt
der Unternehmer in NEWS.
Tatsache ist, dass der als "Retter" von Ankerbrot bekannt
gewordene Sanierer Bernhard Chwatal Hofmann nun zur Seite steht.
Hoffmann bestätigt gegenüber NEWS, dass der Abverkauf seines Imperium
bereits begonnen hat. So wurde der Lebensmittelbereich mit kürzlich
an Mautner-Markhof veräußert. Für den Kunststoffbereich des
Hofmann-Konzerns wurde der Unternehmensberater Deloitte beauftragt,
nach Käufern zu suchen. "Es ist richtig, dass Deloitte mögliche
Partner für die Expansion meines Verpackungsbereiches sucht, die auch
die Mehrheit übernehmen könnten", bestätigt Hofmann gegenüber NEWS.
Zum Verkauf stehen außerdem einige größere Immobilien.
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