• 16.09.2005, 11:07:44
  • /
  • OTS0118 OTW0118

Österreichische Ärztekammer: Homöopathie kein Placebo

Viele internationale Studien ergeben positive Wirkungsweise

Wien (OTS) - Das Referat für Komplementärmedizin der
Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) bezieht zum Artikel "Medizin - das
Ende der Homöopathie - alle seriösen Studien beweisen
Wirkungslosigkeit" im Profil 37/05 heute in einer Aussendung
folgendermaßen Stellung.

"Die Interpretation der Autoren des Artikels, dass eine neue, in
der Zeitschrift 'Lancet' veröffentlichte Studie zur Wirksamkeit der
Homöopathie das Ende dieser komplementärmedizinischen Methode
bedeutet und als "Placebotherapie" (ab)-qualifiziert wird, wird von
Seiten der Referats für Komplementärmedizin der Österreichischen
Ärztekammer nicht geteilt. Ob eine ärztlich-therapeutische Methode
wirksam und daher sinnvoll ist oder nicht, entscheidet sich in der
täglichen Anwendung am Patienten. Homöopathie wird seit 200 Jahren
von Tausenden von Ärzten auf der ganzen Welt erfolgreich praktiziert.

Metaanalysen, wie jene des im 'Profil' zitierten klinischen
Epidemiologen Prof. Dr. Matthias Egger, sind ein Instrument der
theoretischen Wissenschaft und als solche höchst interessant. Für die
ärztliche Arbeit sind sie jedoch kaum relevant. Wie jedermann weiß,
kosten solche Studien viel Zeit und Geld. Wir erlauben wir uns die
Frage: Wer hat diese Studie in Auftrag gegeben und bezahlt?

Bei genauem Durcharbeiten der Studiendaten ergeben sich leider
sehr viele Hinweise auf willkürliche Datenauswahl, offenbar um ein
bestimmtes gegen die Homöopathie gerichtetes Ergebnis zu erreichen.
Aus den Jahren 1997 bis 2004 gibt es Studien, die mit ähnlichem
Datenmaterial zu positiven Ergebnissen für die Wirksamkeit der
Homöopathie kommen.

Auch stammen die Aussagen gegen die Homöopathie ausschließlich
von Theoretikern: dem Schweizer Epidemiologen Prof. Dr. Matthias
Egger und dem Pharmakologen Prof. Dr. Michael Freissmuth. Keiner von
beiden behandelt täglich lebende und fühlende Patienten, und doch
glauben sie zu wissen, was wirken darf und was nicht.

Die moderne Medizin braucht Forschung, die praxisrelevant ist und
auf das Wohl der Patienten ausgerichtet ist. Theoriebildung ist auch
in der Medizin notwendig, sie darf aber nicht die Anwendung
erfahrungsgemäß hilfreicher Methoden blockieren, weil eine Methode
derzeit nicht schlüssig erklärbar ist.

'Des Arztes erste und einzige Aufgabe ist es kranke Menschen
gesund zu machen, was man Heilen nennt', sagte schon Dr. Samuel
Hahnemann, Begründer der Homöopathie. Daher hat sich auch die
Österreichische Ärztekammer gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag zur
Weiterbildung der Ärzte 1995 entschieden, ein ÖÄK-Diplomfortbildung
"Homöopathie" zu verleihen und damit eine Qualitätssicherung der
entsprechenden Ausbildung zu etablieren. Dieses Diplom beinhaltet 350
Fortbildungsstunden und ist damit eine der umfangreichsten und
zeitintensivsten Diplom-Fortbildungen für Ärzte.

In Österreich gibt es derzeit 531 Ärztinnen und Ärzte, die eine
qualifizierte Homöopathie-Ausbildung haben und in ihrer Praxis
konventionelle Medizin (Schulmedizin) und Homöopathie praktizieren.
Die Homöopathie wird damit in Österreich von erfahrenen
Schulmedizinern durchgeführt, die zuerst eine Diagnose erstellen
müssen und dann entscheiden, welche Therapieform notwendig,
erfolgversprechend und nebenwirkungsarm ist. Die Patienten können
daher dem Wissen und Können der österreichischen Ärzteschaft
vertrauen, auch was die Anwendung von Homöopathie betrifft. Zumal
auch die Weltgesundheitsorganisation in einem noch nicht
veröffentlichten Bericht zu sehr positiven Ergebnissen kommt, was die
Wirksamkeit von Homöopathie angeht. Außerdem existieren mittlerweile
an allen österreichischen Medizin-Universitäten auch Lehraufträge für
Homöopathie."

Rückfragehinweis:

Pressestelle der 
   Österreichischen Ärztekammer
   Tel.: (++43-1) 513 18 33
   
   
   Dr. P. Klaus Connert
   Referent für Komplementärmedizin der ÖÄK
   Universitätslektor für Komplementärmedizin an der Universität Innsbruck
   0664/34 17 373

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NAE

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel