- 07.09.2005, 10:29:38
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SONNENZEITUNG: Österreichs Promis sind Strommuffel
Wien (OTS) - Der TV-Journalist Armin Wolf ließ bei den heurigen
ORF-Sommergesprächen den Chef der Grünen, Alexander Van der Bellen,
auflaufen: "Sie waren doch noch bis vor kurzem Atomstrombezieher",
hielt Wolf ihm vor. Van der Bellen ist inzwischen auf Strom aus
erneuerbareren Energien umgestiegen. Die vor kurzem erschienene
Ausgabe der SONNENZEITUNG fühlte jenen, die sich gerne das
Ökofähnchen auf den Hut heften oder deren Karrierewurzeln sogar im
Widerstand gegen Zwentendorf oder Hainburg liegen, auf den Zahn.
"Beziehen Sie Atomstrom oder zertifizierten sauberen Strom?" lautete
die Frage an die Promis: Oberauhirsch Günther Nenning kiefelt wohl
zu schwer an seiner KRONE-Kolumne, denn er fand trotz mehrerer
Aufforderungen keine Zeit zur Antwort. Prompt hingegen reagierte der
"oberste Gendarm" aus Hainburg-Zeiten, Ex-Innenminister Karl Blecha.
Er werde zwar noch von einem Atomstromanbieter beliefert, sei aber
bereit, bis zu 50 Euro jährlich für garantiert atomfreien Strom
auszulegen. Am Geld kann es nicht liegen. Es gibt so gut wie keinen
Preisunterschied mehr zu "sauberem" Strom. In Österreich gibt es zwei
zertifizierte Anbieter von sauberem Strom. Au-Aktivist und
EU-Abgeordneter Othmar Karas gab sich ebenso wie Kollegin Karin
Resetarits einen Ruck und stieg auf Grund der Anfrage um. Alfred
Gusenbauer, in Auzeiten an der Seite von Karas, antwortete nicht.
EU-Abgeordneter Hannes Swoboda interessiert sich nicht für Umfragen
und damit wohl auch nicht für seine Wähler. Der Präsident des
Umweltdachverbandes Gerhard Heiligenbrunner meinte nur "privat ist
privat". Wiens Bürgermeister Michael Häupl beantwortet aus
"grundsätzlichen Erwägungen" keine privaten Fragen. Museumsdirektor
und Hainburg-Kämpfer Bernd Lötsch weiß nicht einmal, woher er sein
Strom bezieht.
Der einzige grüne Wiener Bezirksvorsteher, Thomas Blimlinger,
meinte sogar, die WIEN ENERGIE sei atomstromfrei. Baumeister Richard
Lugner würde 50 Euro drauflegen, wenn er sauberen Strom erhalten
würde. Die Grünen Anschober, Petrovic und Glawischnig sind
umgestiegen. Die große Dame der Ökobewegung, Freda Meissner-Blau, ist
konsequenterweise schon lange Grünstrombezieherin, ebenso wie die
ehemalige Umweltlandesrätin Ursula Haubner. In ihrer Gesellschaft
auch der Schauspieler Miguel Herz-Kestranek und Monika Langthaler.
Würden europaweit nur die entschiedenen und erklärten
Atomkraftgegner - so wie die 900.000 Unterzeichner des
Temelin-Volksbegehrens in Österreich - auf die überall vorhanden
Anbieter von sauberem Strom umsteigen, würde das die Marktbedingungen
für Atomkraftbetreiber entscheidend verschlechtern und es gäbe
mittelfristig keine Investitionssicherheit für Atomkraftwerke mehr,
rechnet Ex-EU-Abgeordneter und Energieexperte Hans Kronberger den
Lesern der SONNENZEITUNG vor.
Hart ins Gericht geht die SONNENZEITUNG auch mit jenen
Energieanbietern wie dem VERBUND, die mit Teilwahrheiten den Kunden
glaubhaft machen wollen, der Strom, den sie handeln sei "sauber". Die
Serie wird fortgesetzt.
Rückfragehinweis:
Sonnezeitung
Uranus Verlag GesmbH
Ute Stockhammer
Tel.: 01 4039111-22
mailto:u.stockhammer@uranus.at
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