- 10.08.2005, 10:03:35
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GIFTSCHLANGEN IN ÖSTERREICH - HARMLOS?
Angst vor Schlangen ist weit verbreitet - doch Bissverletzungen sind eher selten. Dennoch werden in Österreich jährlich etwa 40 Menschen nach einem Schlangenbiss stationär behandelt.
Wien (OTS) - Den meisten Menschen gruselt vor Schlangen und fast
jeder weiß, dass es auch in Österreich Giftschlangen gibt.
Begegnungen sind aber eher selten, Bissverletzungen noch seltener,
Todesfälle nicht bekannt. Beim Ausflug in die Berge kann es dennoch
vorkommen, dass man eine der heimischen Schlangen zu Gesicht bekommt.
Im Normalfall passiert dabei nichts. Doch verhält man sich falsch,
kann das Getierchen schon mal zubeißen. So wurden im Juni dieses
Jahres ein zehnjähriges Mädchen am Schneeberg und im Juli ein
deutscher Wanderer in Gaschung (Vorarlberg) jeweils von einer
Kreuzotter gebissen. "Etwa 40 Menschen jährlich werden in Österreich
aufgrund eines Schlangenbisses im Spital stationär behandelt",
erläutert Dr. Rupert Kisser, Leiter des Instituts Sicher Leben.
Wie verhält man sich beim Treffen mit einer Schlange richtig?
Die giftigsten heimischen Schlangenarten sind die Sandviper, die
Kreuzotter und die Wiesenotter. Es ist durchaus möglich, eine davon
auf einer Wanderung, beim Beeren pflücken, Holz suchen oder Hochheben
von Steinplatten anzutreffen. Doch keine unnötige Angst: Bissunfälle
sind nicht lebensbedrohlich und leicht vermeidbar, wenn man darauf
achtet, wo man hintritt und wo man hingreift. Schlangen sind nicht
angriffslustig - im Gegenteil - sie sind sehr scheue Tiere und
erschrecken leicht. Schritte nehmen sie meist schon durch die
Bodenvibration wahr, was sie in der Regel auch schon zur Flucht
veranlasst. Das heißt: Starkes Auftreten im Gelände und eine
Taschenlampe in der Nacht verscheuchen die Kriechtiere sofort. In
schlangenverdächtigem Gelände sind jedenfalls feste Schuhe und lange
Hosen empfehlenswert. Trifft man in der Natur trotzdem plötzlich auf
eine Schlange, sollte man ruhig stehen bleiben, sie nicht angreifen
und ihr Zeit und Raum zum Rückzug geben - dann wird sie bald
verschwunden sein.
Erste Hilfe nach einem Schlangenbiss
Wird man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von einer heimischen Schlange
gebissen, - z.B. weil man auf ein Tier gestiegen ist - muss man nicht
in Panik geraten: In der Regel sind Schlangenbisse heimischer Tiere
nicht lebensbedrohlich. Meist schwellen die Bissstelle und das Gewebe
rundherum stark an und es treten Rötungen und Schmerzen auf.
Vergiftungserscheinungen wie Atem-Kreislauf-Störungen können ebenso
vorkommen wie ein Schock. Was macht man in solch einem Notfall?
Maßnahme eins: Den verletzten Körperteil ruhig stellen und kalte
Umschläge auf die Bissstelle legen. Eventuell sollte man auch eine
Schocklagerung durchführen - und natürlich sofort den nächstgelegenen
Arzt aufsuchen. Absolut tabu: die Wunde aussaugen, abbinden oder
ausschneiden.
Schlange als Haustier
Gefährlicher können exotische Tiere sein. Hält man eine Giftschlange
als Haustier, sollte man die Gefahr nie vergessen. Deshalb ist es
ratsam, sie nicht etwa im Schlafzimmer unterzubringen, sondern das
ausbruchsichere Terrarium am besten in einem eigenen Zimmer ohne
Schlupfwinkel aufzustellen, das man verriegeln kann. Vor allem wenn
Kinder und andere Haustiere wie Hunde im gleichen Haushalt wohnen,
sollte es ein verschließbares "Schlangenzimmer" geben. Für den Fall,
dass das Tier mal entkriecht, weiß man dann auch sofort, dass es
nicht weit sein kann. Füttern sollte man nie mit der bloßen Hand,
denn zuweilen kann es passieren, dass die Schlange Hand und
Futtertier verwechselt. Für alle Fälle: Telefonnummer und Adresse der
nächstgelegenen Giftzentrale sowie den Namen der Schlange ans
Terrarium kleben.
Trifft man überraschender Weise beim Wandern einmal auf ein
Schlangentier, schützt richtiges Verhalten vor eventuellen Bissen.
"Denn heimische Schlangen sind nicht sehr gefährlich - und stehen
obendrein unter Naturschutz", meint Kisser.
Exotische Tiere in Terrarien hingegen sind nur was für echte
Spezialisten, die sich mit Haltung und Fütterung gut auskennen.
Wien, am 10. August 2005
Rückfragehinweis:
Mag. Katharina Kaschel
Institut Sicher Leben, Marketing und Kommunikation
Tel.: 01-717 70 373
E-mail: katharina.kaschel@kfv.at
www.sicherleben.at
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