Wien (OTS) - Die heutige Anschlagsserie in der Innenstadt von
London ruft die Angst vor Terror wieder ins Gedächtnis. Ersten
Berichten zu Folge erschütterten zwischen 4 und 10 Bomben das
Londoner Verkehrssystem. Die verursachten Sachschäden werden in die
Millionen gehen, sind aber im Moment noch nicht absehbar.
Obwohl Österreich bisher kaum als wahrscheinliches Ziel von
Anschlägen gehandelt wird, wurden auch hierzulande unterschiedliche
Vorkehrungen zur Behandlung dieser Bedrohung getroffen.
Pooling als Lösung
Bereits die Terroranschläge in den USA im Jahr 2001 machten eine
Neueinschätzung und -bewertung des Terrorisikos notwendig. So
gründeten die heimischen Versicherungsunternehmen im Jahr 2002 den
"österreichischen Versicherungspool zu Deckung von Terrorrisiken",
über den auch große Risiken Deckung finden.
Die österreichischen Sachversicherungen schließen Schäden, die
durch Terror entstanden sind, nicht aus (Ausnahme: Haftpflicht-,
Rechtsschutz- und Transportversicherung). Der Deckungsschutz pro
Polizze ist auf max. 5 Mio. Euro begrenzt. Schadenleistungen werden
aus dem Pool erbracht.
Der Terror-Pool der Versicherungen beläuft sich auf 200 Mio. Euro
- 50 Mio. Euro werden von den Erstversicherern und 150 Mio. Euro von
den Rückversicherern getragen. Die Summe von 200 Mio. Euro steht
insgesamt pro Jahr zur Verfügung, darüber hinaus gehende Schäden sind
nicht gedeckt.
Staatliche Beteiligung erwünscht
Dem Wunsch nach Ergänzung dieser Kapazität in Form einer
Staatshaftung wurde bisher nicht entsprochen. Sollte also ein
Schadensfall eintreten, der die 200 Mio. Euro-Grenze überschreitet,
würden die Schadenszahlungen aliquot gekürzt. Das österreichische
Finanzministerium hat bisher eine staatliche Beteiligung an der
Haftung abgelehnt.
Das Terror-Risiko in Großbritannien wird in größerem Ausmaß vom
Staat mitgetragen, die dortige gesetzlich verankerte Pool-Lösung kam
zwischen Erstversicherern, Rückversicherern und staatlicher Seite
zustande.
Rückfragehinweis:
Mag. Daniela Viktoria Luger Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs Leitung Kommunikation&PR Tel.: +43 1 711 56 261 Fax: +43 1 711 56 270 e-mail: luger@vvo.at
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