Wien (OTS) - Eine positive Zwischenbilanz zur Theaterreform zog
heute Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Die Reform ist
eine wichtige Zäsur im Wiener Theaterleben. Ab Herbst sind neue
Gruppen und neue Konzepte in Wiens Theaters zu sehen. Die Ziele der
Reform sind mehr als erfüllt worden."
Die Konzeptförderung bietet erstmals Vierjahresverträge:
Insgesamt 34 Vierjahresverträge mit einem Gesamtvolumen von 16,5
Millionen Euro wurden für den Zeitraum 2005-2009 beschlossen. Diese
betreffen 16 Freie Gruppen, 13 Häuser, 4 Auslobungen, 1 Festival. Die
durchschnittliche Fördersumme beträgt damit rund 700.000 Euro. Vor
der Reform gab es insgesamt 43 Dreijahresverträge, die (damalige)
Summe von 16, 5 Millionen Euro ergab damit eine Fördersumme von
durchschnittlich 400.000 Euro.
Projektförderung: Projektbezogene Förderungen im Umfang von rund
2,6 Millionen Euro, die halbjährlich (Einreichungen: 15. Jänner, 15.
September) durch die Kuratoren empfohlen werden. Hier wurden zuletzt
im Schnitt rund 100 Gruppen bzw. Projekte gefördert, daneben sind
aber auch jährliche und zweijährige Förderperspektiven möglich (9
Freien Gruppen und 1 Festival wurde eine solche zugesprochen).
Außerhalb der Empfehlungen durch die Jury kann eine
Standortförderung vergeben werden, um wichtige Theaterstätten mit
bestehendem lokalen Publikum etwa an der Peripherie Wiens zu
unterstützen. Eine solche erhalten das Projekttheater, Nomad,
Homunculus, Tanzatelier, Lalish, Wienstation, Exil, W.ORT, Echoraum,
International Theatre, Spielraum, Theater Center Forum, Gloria
Theater, Freie Bühne Wieden, Interkult Theater, Niedermaier und
Theater am Schwedenplatz.
Längerfristigen Förderperspektiven für Freie Gruppen
10 Freie Gruppen bekamen erstmals eine längerfristige
Förderperspektive im Rahmen der 4-jährigen Konzeptförderung: konnex
(Aurelia Staub), Cie. Willi Corner, DANS.KIAS (Saskia Hölbling), Tanz
Company Elio Gervasi, Superamas (Philippe Riera, Caroline Madl),
ensemble für städtebewohner (Christoph Coburger), Wiener Taschenoper
(Gerhard Dienstbier), toxic dreams (Yosi Wanunu, Conny Kilga), wiener
wortstätten (Hans Escher, Bernhard Studlar), TAG (LUSTheater [Margit
Mezgolich, Ferdinand Urbach] & urtheater [Gernot Plass, Georg
Schubert] & Theater Kinetis [Holger Schober, Dana Csapo]) 5 Freie
Gruppen bekamen erstmals eine längerfristige Förderung im Rahmen der
neu eingeführten zweijährigen Projektförderung: Dachtheater (Cordula
Nossek), Sirene Operntheater (Kristine Tornquist, Jury Everhartz),
Artificial Horizon (Milli Bitterli), Mumbling Fish (Philipp
Gehmacher), Theatercombinat (Claudia Bosse),
Das Theater Gruppe 80 wird in TAG umbenannt und von einer
Kooperative aus 3 Freien Gruppen übernommen.
Auslobungen
Für die Bereiche inter-, multikulturelles und fremdsprachiges
Theater, Nachwuchsförderung im Bereich Tanz und Performance wurde
durch die Jury empfohlen, zusätzlich zu den Einreichungen Auslobungen
vorzunehmen. Ein gemeinsames Gremium von Juroren und Kuratoren wird
über die Einreichungen befinden. Erster Einreichtermin ist der 15.
September 2005 für Projekte ab 2006
Die Auslobungstexte sind in den nächsten Tagen auf der Homepage der
Stadt Wien abrufbar.
Stadtrat Mailath-Pokorny verwies allerdings auch auf die
Kürzungen des Bundes, die für einige Gruppen zu prekären Situationen
führt Etwa im Fall der Kooperative "highthea", die unter dem neuen
Namen TAG (Theater an der Gumpendorferstraße) das Theater "Gruppe 80"
übernommen hat. Während die Stadt Wien die bisherige Subventionssumme
von 580.000 Euro auf 735.000 Euro angehoben hat, stellt der Bund, der
das Haus bislang mit 232.000 Euro gefördert hat, seine Förderung mit
1. Juli ein.
2002 betrug die Gesamtfördersumme des Bundes bezogen auf die
Gruppen und Institutionen, die nunmehr eine Konzeptförderung der
Stadt Wien erhalten, 3,3 Mio. Euro. Für 2005 beträgt die
Gesamtfördersumme des Bundes für denselben Bereich nach derzeitigen
Stand nur ca. 2,6 Mio. Euro (Stadt Wien: 16,5 Mio Euro).
Mailath warnte davor, dass die "positive Entwicklung" durch die
Kürzungen des Bundes ernsthaft gefährdet sei. (Schluss) sas
Rückfragehinweis:
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Mag. Saskia Schwaiger
Tel.: 4000/81 854
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