• 06.07.2005, 12:08:14
  • /
  • OTS0131 OTW0131

Ein Leben in der APA - Chefredakteur Mayr geht in Pension

Nach 37 Jahren Tätigkeit für die Nachrichtenagentur - APA muss "Bollwerk der Unabhängigkeit und Qualität bleiben"

(v.l.n.r.) Der scheidende APA-Chefredakteur Wolfgang
Mayr, der ehemalige APA-Chefredakteur Otto Schönherr und der
künftige APA-Chefredakteur Michael Lang, im Rahmen des
Abschiedsfestes für CR Mayr am Dienstag Abend, 5. Juli 2005 in
Wien.

Wien (OTS) - Eine Institution im österreichischen Journalismus
nimmt Abschied: Wolfgang Mayr, Chefredakteur der APA - Austria Presse
Agentur, geht mit Ende Juli in Pension. 37 Jahre hat der 61-jährige
Mayr für die österreichische Nachrichtenagentur gearbeitet. In der
Funktion als Chefredakteur folgt ihm nun Michael Lang nach.
Dienstagabend fanden sich zahlreiche Freunde, Kollegen und
Wegbegleiter zur Abschiedsfeier in Wien ein.

"Wir sind gemeinsam und erfolgreich einen langen Weg gegangen",
blickte Mayr dabei zurück. Zur Zukunft der APA betonte er, sie müsse
ein "Bollwerk der Unabhängigkeit und Qualität bleiben": "Die Stellung
als Qualitätsmedium ist zu halten und abzusichern." Die Devise "Jeden
Tag einen guten Dienst" gab Mayr auch Dienstagabend aus. Er selbst
sehe seine Tätigkeit "wie ein Regisseur, eher Backstage - gespielt
haben die anderen". Der Mannschaft wünschte er weiter "Freude im Job"
und "Gelassenheit, Demut und die Stärke, dass ihr euch auch über euch
selber lustig machen könnt". Unabhängigkeit und Qualität müssten
verteidigt und im Alltag gelebt werden. "Möge es der APA und uns
allen nie schlechter gehen."

"Sein gesamtes berufliches Leben war die APA", sagte
APA-Geschäftsführer Wolfgang Vyslozil. Mayr sei stets
"außerordentlich penibel und außerordentlich professionell in seiner
Arbeit" gewesen. Als Chefredakteur habe er entscheidend dazu
beigetragen, die APA als das Medium zu positionieren, das sie heute
ist. "Danke für die lange gemeinsame Arbeit für dieses Unternehmen",
so Vyslozil.

Mayrs Nachfolger Lang richtete auch ausdrücklichen Dank an Mayrs
Ehefrau Renate: "Danke, dass du uns den Wolfgang so lange geborgt
hast." Mayr habe die Transformation der APA vom Verlautbarungsorgan
zum Qualitätsmedium entscheidend mitgeprägt und sich in seiner Arbeit
für die Nachrichtenagentur "nie geschont". Er sei zugleich "dichtes
redaktionelles Schutzschild" für die Redaktion und "fast gnadenloser
Dienstleister" für Kunden und Genossenschafter gewesen. "Die
Redaktion verliert in dir ein Vorbild, wir in der Chefredaktion ein
bisschen so etwas wie einen Vater und ich einen Freund", schloss
Lang: "Wolfgang, wir wünschen dir alles Gute."

Wolfgang Mayr wurde am 11. Juni 1944 in Schärding geboren und
stammt aus einer Innviertler Lehrer- und Kaufmann-Familie. Nach der
Volksschule besuchte er das humanistische Gymnasium des Stiftes
Kremsmünster, wo er 1962 die Matura mit ausgezeichnetem Erfolg
ablegte. Nach dem Gymnasium zog es ihn nach Wien, er studierte bis
1968 verschiedene Fächer an der Hochschule für Welthandel und an der
Universität Wien, an der er Geschichte und Zeitungswissenschaft
belegte.

1968 trat Mayr in die Auslandsredaktion der APA ein, wurde dort
1981 stellvertretender Ressortchef und 1988 Ressortleiter. Zwischen
1971 und 1980 war er auch Betriebsratsobmann. 1988 übernahm Mayr in
Rotation mit zwei Kollegen die Rolle des Chefs von Dienst, eine
Funktion, die ihm 1991 definitiv übertragen wurde. Weitere zwei Jahre
später wurde er zum Stellvertretenden Chefredakteur bestellt und 1997
zum Chefredakteur. Mayr war der fünfte Chefredakteur seit der
Gründung der APA im Jahr 1946 und der erste Leiter der Redaktion aus
dem Haus.

Unter Mayrs Leitung hat sich die APA zu einem wichtigen Leitmedium
des Landes entwickelt. Die Berichterstattung wurde nochmals
verbreitert, Kundenorientierung und Kundenservice sowie
Qualitätskontrolle weiter ausgebaut. Mayr hat über die Jahre bei
verschiedenen Innovationsprojekten an verantwortlicher Stelle
mitgearbeitet. So legte er 1985/86 den Grundstein zum redaktionellen
Aufbau der Bildredaktion, und er war Anfang der neunziger Jahre
maßgeblich am Aufbau der Grafikredaktion beteiligt. Darüber hinaus
wurden Ausbildungsinitiativen forciert.

Generell hat sich Mayr stets für den Qualitätsjournalismus in der
österreichischen Medienlandschaft eingesetzt. So ist er Gründungs-
und Vorstandsmitglied der "Initiative Qualität im Journalismus" (IQ).
Abseits der Medien beschäftigt er sich vor allem mit antiquarischen
Büchern sowie mit dem königlichen Kartenspiel Tarock. Gemeinsam mit
Robert Sedlaczek hat der "bekennende Oberösterreicher" und
"bekennende Biertrinker" das Standardwerk "Das große Tarock-Buch"
geschrieben.

Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service,
sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Barbara Rauchwarter
   Leiterin Marketing & Kommunikation
   APA - Austria Presse Agentur
   Tel.: +43/1/360 60 - 5700
   mailto:barbara.rauchwarter@apa.at
   www.apa.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | APR

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel