Das Institut Sicher Leben prognostiziert für die Ferienmonate Juli und August fast 17.000 Heim-, Freizeit- und Sportunfälle von Kindern zwischen sechs und 19 Jahren
Wien (OTS) - Endlich ist es soweit: Die lang erwarteten Ferien
stehen vor der Tür und zwei Monate voller Sommerspaß warten auf die
Kids. Die Freude kann aber schnell verblassen, wenn sie den Sommer im
Gips verbringen. "Wir erwarten, dass sich fast 17.000 Kinder und
Jugendliche in den Ferien so schwer verletzen werden, dass sie im
Krankenhaus behandelt werden müssen", erläutert Dr. Rupert Kisser,
Leiter des Instituts Sicher Leben.
Elf Verletzte pro Stunde
Im Juli und August werden pro Stunde voraussichtlich etwa elf Kinder
im Alter von sechs bis 19 Jahren verunglücken. Fast 5.000 Kinder und
Jugendliche werden mit Gipsarmen oder -beinen traurig am
Schwimmbeckenrand sitzen. Etwa 30 Prozent der jungen Patienten müssen
sich offene Wunden verbinden und rund 10 Prozent verletzte Muskeln
und überdehnte Sehnen ruhig stellen lassen. In ca. 20 Prozent werden
die Kleinen mit Kopfverletzungen ins Spital kommen. Insbesondere
Übermut und Eile werden zu Unfällen - etwa zur Hälfte Stürze und zu
ca. einem Viertel Zusammenstöße mit einer Person oder einem
Gegenstand - führen.
Sport? - Ja! Aber mit Vorsicht!
Etwa 7.500 der prognostizierten Unfälle werden beim Sport passieren.
In der Hitliste ganz oben stehen Rad fahren und Mountain biken,
Fußball, diverse andere Ballsportarten sowie Schwimmen. "Sport ist
für die Entwicklung und Gesundheit der Kinder und Jugendlichen enorm
wichtig. Vor allem Sportarten im Freien stärken die Abwehr und
erhöhen die körperliche Fitness. Einige grundsätzliche Regeln sollten
aber beachtet werden, um tragische Unfälle zu vermeiden", meint
Kisser. "Dann steht dem Spaß an der frischen Luft nichts mehr im
Wege."
Beim Rad fahren ist der Helm unverzichtbares Zubehör. Es ist nicht
schlimm, wenn ein Jugendlicher beim Rad fahren mal stürzt. Tragisch
wird es erst, wenn er auf den Kopf fällt und schwere Kopf- und
Gehirnverletzungen erleidet. Ein Radhelm bietet dabei einen wirksamen
Schutz. Bis zu 85 Prozent aller schweren Kopfverletzungen könnten
durch das Tragen eines Helms vermieden werden.
Kratzer und Schürfwunden sind beim Fußball spielen ganz normal.
Einzig beachten sollten die Kids beim Kicken die richtige Ausrüstung
und die Wiese. Fußballschuhe und eine ebene Wiese ohne Maulwurfshügel
erhöhen den Spaß und verringern das Verletzungsrisiko.
Bei anderen Ballsportarten wie Hand-, Basket- oder Volleyball hängt
auch alles an der richtigen Ausrüstung - und da vor allem an den
richtigen Schuhen. Da man beim beliebten Beachvolleyball ohne Schuhe
im Sand spielt, kann es leicht passieren, dass man umknickt und sich
Zerrungen und Muskelrisse zuzieht. Sich vorher aufzuwärmen, kann
vorbeugen.
Im schulpflichtigen Alter können die Kinder meist schon schwimmen.
Gefährlich ist in diesem Alter besonders das Springen, auch wenn das
Kindern und Jugendlichen natürlich besonders viel Spaß macht. Aber
Schluss mit lustig ist dann, wenn sich die Kids bei einem Kopfsprung
in zu seichtem Gewässer am Kopf verletzen oder gar die
Halswirbelsäule brechen. Erst am 22. Juni erlitt ein 14-jähriger
Schüler schwere Verletzungen nach einem Kopfsprung in den Neufelder
See. Außerdem sollte man nie allein längere Strecken schwimmen. Allzu
plötzlich kann man einen Krampf bekommen, Wasser schlucken oder die
Kraft verlieren. Ist eine zweite Person daneben, die im besten Fall
die Ausbildung zum Rettungsschwimmer gemacht hat, kann Schlimmes
verhindert werden. Für Volksschulkinder üben Wasserrutschen eine
besondere Faszination aus. Sicherheitsregeln sind aber zu beachten:
Nicht auf der Rutsche stehen und nicht unmittelbar hintereinander
rutschen!
Die Ferien haben sich die Kids wirklich verdient. Da wäre es doch nur
allzu schade, wenn die lang ersehnte Zeit durch Knochenbrüche oder
offene Wunden vermiest wird - also Vorsicht statt Nachsicht!
Wien, am 30.06.2005
Rückfragehinweis:
Mag. Katharina Kaschel
Institut Sicher Leben, Marketing und Kommunikation
Tel.: 01-717 70 373
E-mail: katharina.kaschel@kfv.at
www.sicherleben.at
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