• 22.06.2005, 10:19:54
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e-card: "Peering Point durchlöchert Datenschutz"

Der Verband Österreichischer Medizinischer Softwarehersteller warnt neuerlich vor einem "Datenmissbrauch von innen".

Wien (OTS) - "Der Peering Point hat mit Datensicherheit überhaupt
nichts zu tun - hier geht es allein um big business. Wer etwas
anderes sagt, bindet der Öffentlichkeit einen Bären auf." Mit diesen
Worten erneuert Klaus Propst, Präsident des
Softwarehersteller-Verbands ÖMS, seine Kritik an der Errichtung des
Peering Point, eines zentralen Datenknotens, über den mit der
Einführung der e-card alle sensiblen Gesundheits- und Patientendaten
fließen.

Um sensible Daten zu schützen, brauche man eine gute
Verschlüsselung, aber keinen Peering Point, argumentiert Propst "das
eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Tatsache ist: Der
Peering Point ist kein Postverteilerzentrum wie die Ärztekammer stets
behauptet." Selbst Volker Schörghofer vom Hauptverband gebe
mittlerweile offen zu, dass alle Daten "in Hochsicherheitszentren
gespeichert" würden (APA vom 8. 6. 2005), "also gibt es sehr wohl
eine Speicherung der Daten und die Ärztekammer ist offenbar noch
nicht am neuesten Stand", kritisiert Propst.

Daher sei es schlichtweg falsch, der Öffentlichkeit und den Ärzten
einzureden, dass der Peering Point für die Datensicherheit notwendig
sei. Selbst im Gesellschaftsvertrag der Peering Point Betriebs- und
ErrichtungsgesmbH stehe ausdrücklich festgeschrieben, dass wieder die
Softwarefirmen - und nicht die Peering Point GesmbH - die
Datensicherheit gewährleisten müssen. "Damit bleibt alles beim Alten
und die Verantwortung für die Datensicherheit letztlich beim Arzt
hängen. Diese Verantwortung nimmt den Ärzten niemand ab. Ihnen
vorzumachen, mit dem Peering Point hätten sie ihre Verantwortung
delegiert, ist unseriös und falsch", meint der ÖMS-Präsident. Im
übrigen sei es "ein Märchen, dass die Datenübertragung bisher
unsicher gewesen sei und durch den Peering Point nun sicherer würde.
Denn die Softwarefirmen erfüllen bereits jetzt strengste
Sicherheitskriterien entsprechend dem Gesundheitstelematik-Gesetz und
sind vom Hauptverband eigens für ihre Aufgabe zertifiziert."

"In Wahrheit geht es beim Peering Point um etwas ganz anderes",
bringt es der ÖMS-Präsident auf den Punkt: "Man schafft ein teures
Monopol, das allein im ersten Jahr mindestens eine Million Euro
kostet, um Ärzten und Softwarefirmen das Geld aus der Tasche zu
ziehen." Ginge es den Verantwortlichen, wie immer wieder vorgegeben,
tatsächlich um die Sicherheit sensibler Gesundheitsdaten, würde man
dezentrale Strukturen schaffen, wie sie das
Gesundheitstelematik-Gesetz vorschreibt.

"Der Peering Point hingegen durchlöchert den Datenschutz", warnt
Klaus Propst. Zu fürchten sei dabei nicht der "ominöse Hacker von
außen, sondern ein Datenmissbrauch von innen, sprich die
unkontrollierte Weitergabe von sensiblen Patienten- und
Gesundheitsdaten an Ämter, Behörden oder auch Privatfirmen. Durch den
Peering Point haben beispielsweise Tausende Angestellte der
Krankenkassen Zugriff auf heikle Patientendaten. Wer kann
garantieren, dass da kein Missbrauch passiert?"

Rückfragehinweis:
ÖMS- Verband Österreichischer Medizinischer Softwarehersteller
Tel.: +43 (0) 676/46 14 731
mailto: office@oems.at

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