Wien (OTS) - Überraschende und gleichzeitig bestürzende Ergebnisse
zeigt die vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführte
Repräsentativerhebung "elf/18 - die Jugendstudie". Im Rahmen dieser
Studie wurden 800 Jugendliche zwischen 11 und 18 Jahren interviewt.
Die Daten zur Internetnutzung zeigen: Fast 60% der 11- bis
18-Jährigen haben schon pornographische Seiten konsumiert, 50% waren
schon auf Glückspielseiten und über 20% hatten bereits Kontakt mit
Seiten, auf denen illegale Drogen angeboten werden. Und was besonders
aufhorchen lässt: Über 11% der Befragten haben schon
"Selbstmordforen" besucht.
Noch dramatischer stellt sich die Situation bei den 11- bis
14-jährigen Internet-Usern dar. Auch hier sind Drogen- und
Selbstmord-Seiten nicht unbekannt. 18% der Kids haben schon einmal
einen virtuellen Drogenumschlagplatz und 11% ein Selbstmordforum
besucht.
Und nicht nur das Treiben der Jugendlichen in der virtuellen Welt
sollte Eltern, Behörden und JugendschützerInnen aufhorchen lassen.
Auch im "Real Life" der Jugend geht es hart zu. So geben über 50% der
11- bis 14-jährigen Jungs an, dass es in ihrer Schule ganz normal
ist, Konflikte mit Gewalt zu lösen. Unter den 11- bis 14-jährigen
Mädchen sind es immerhin 30%.
"Das Internet stellt den Jugendschutz vor neue Herausforderungen",
meint die Studienleiterin und Lehrbeauftragte am Institut für
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, Dr.
Beate Großegger. "Die Eltern kümmern sich zu wenig um die
Surfgewohnheiten ihrer Kinder. Vor allem bei den 11- bis 14-Jährigen
wäre es nötig, die Kinder auf ihren Wegen durch das Netz zu begleiten
und sie, wo es erforderlich ist, vor Inhalten zu bewahren, die sie
verstören oder gar gefährden." Großegger fordert vor allem eine
Offensive in der Elternbildung. "Viele Eltern wissen gar nicht, was
in der virtuellen Welt abgeht, in der sich ihre Kinder tagtäglich
bewegen." Kaum bekannt sei so etwa, dass Jugendliche häufig über
Spam-Mails auf Sex- und Drogenseiten aufmerksam werden.
Rückfragehinweis:
Dr. Beate Großegger
Institut für Jugendkulturforschung
Tel.: 01 / 532 67 95
E-mail: bgrossegger@jugendkultur.at
Internet: www.jugendkultur.at
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