• 11.06.2005, 13:09:27
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Gedenkveranstaltung am Mauthausen-Nebenlager KZ Loibl-Nord: Der historischen Wahrheit muss die Ehre gegeben werden

Klagenfurt-Loiblpass (OTS) - Mit einer Gedenkveranstaltung am
Gelände des ehemaligen Mauthausen-Nebenlagers KZ Loibl-Nord gedachte
das Mauthausen-Komitee Kärnten/Koroska heute vormittag der 60.
Jahrfeier der Befreiung der Häftlinge und der Opfer, die als
Internierte des NS-Regimes in den Jahren 1943-1945 auf beiden Seiten
des Loiblpasses den Loibltunnel zwischen Kärnten und Slowenien gebaut
hatten. In der von Jugendgruppen umrahmten Veranstaltung, an der auch
Innenministerin Liese Prokop teilnahm, betonten die Redner die
Bedeutung der wahrhaften historischen Erinnerung. Der Obmann des
Mauthausen-Komitees Kärnten/Koroska Univ.-Prof. Dr. Peter Gstettner
rief bei dieser Gelegenheit, bei der auch eine Gedenktafel für die
zehn polnischen Opfer am Loiblpass enthüllt wurde, erneut dazu auf,
auf Kärntner Seite des Loiblpasses endlich »einen Lernort und eine
Gedenkstätte« zu errichten. Der heutige Zustand des Areals des
ehemaligen KZ Loibl-Nord, das von Bäumen und Gebüsch überwuchert ist,
sei auch ein Symbol für die politische Verwahrlosung in diesem Land,
meinte Gstettner.

Innenministerin Prokop, die als Ressortchefin auch für die
Gedenkstätte Mauthausen zuständig ist, bezeichnete das KZ am Loibl
als Symbol für "den grenzüberschreitenden Terror der Nazis" - das
Nordlager war nämlich auf dem Boden des Deutschen Reiches, das
Südlager jedoch im besetzten Slowenien.

Als polnischer Internierter am Loibl sprach vor den zahlreichen
Besuchern der Pole Stanislaw Wochak. Diesmal sei er auf den Loiblpass
nicht über die KZ Auschwitz und Mauthausen gekommen, erinnerte er
sich seines Leidensweges. An der Veranstaltung auf dem Gelände des
ehemaligen KZ Loibl-Nord nahmen auch Delegationen der Deportierten-
und Interniertenvereinigungen aus Frankreich, Polen, Italien,
Slowenien und Deutschland teil sowie Repräsentanten des
diplomatischen Corps und der Kärntner Sicherheitsorgane.

Rückfragehinweis:
Dr. Peter Gstettner
Mobil: 0664/180 23 66
peter.gstettner@aon.at

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