- 02.06.2005, 10:38:45
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Das Votivkino zeigt am 7. Juni in Kooperation mit dem Jewish Welcome Service:
"Wenn man lebt, erlebt man". Ari Rath Israeli mit Wiener Wurzeln.
Wien (OTS) - Der Dokumentarfilm der Filmemacher Helga Embacher und
Hannes Klein "Wenn man lebt, erlebt man" schildert Stationen im Leben
von Ari Rath, dem langjährigen Chefredakteur und Herausgeber der
traditionsreichen englischsprachigen Tageszeitung Jerusalem Post.
Aufgewachsen in einer bürgerlich-jüdischen Familie in Wien , mußte er
als Dreizehnjähriger nach dem "Anschluss" 1938 mit seinem Bruder
Österreich verlassen. Seine bisher vertraute Welt zerbrach - von
Palästina, wo aus dem verwöhnten bürgerlichen Jugendlichen ein "neuer
Jude" werden sollte, hatte er nur vage Vorstellungen. Gemeinsam mit
langjährigen Freunden erinnert er sich an die Zeit im Kinder- und
Jugendheim Ahawa, an das Leben im Kibbutz Hamadiya und an die
erzwungene Pensionierung bei der Jerusalem Post 1989. Ari Rath
thematisiert auch seine Enttäuschung über die politische Entwicklung
des von ihm mitaufgebauten Landes nach der Ermordung von
Ministerpräsident Yitzhak Rabins.
Ari Rath steht für jene 130.000 jüdischen Österreicher, von denen
viele als Jugendliche von den Nationalsozialisten vertrieben worden
sind . Ari Rath: "Es war ein krasser Abschied, nicht nur von der
Familie, sondern von allem was mir wichtig war in meinem Leben. Meine
Welt, die ich bis dahin kannte, ist einfach untergegangen. Als der
Zug sich in Bewegung gesetzt hat, da ging der Vorhang eigentlich
runter über das Leben meiner Kindheit und meiner frühen Jugend. Und
das war weg und ist bis heute weg."
Jewish Welcome Service vor 25 Jahren gegründet
Der Jewish Welcome Service führt seit seiner Gründung vor 25
Jahren neben vielen Projekten im Schul-und Erwachsenenbildungsbereich
das Einladungsprogramm für vertriebene jüdische BürgerInnen durch.
1980 wurde diese Einrichtung auf Initiative des damaligen
Bürgermeisters Leopold Gratz und des Stadtrates Heinz Nittel
gemeinsam mit Leon Zelman gegründet.
"Möge das sogenannte Gedenkjahr 2005 eine Chance sein, dass
Österreich endlich zu einem Geschichtsbild kommt, das die Zeit des
Nationalsozialismus auch aus der Perspektive der Opfer und nicht der
Täter und Mitläufer beurteilt", sagt Leon Zelman, Leiter des Jewish
Welcome Service.
Ari Rath wird an der Filmpräsentation teilnehmen und auch für
Fragen zur Verfügung stehen. Die Veranstaltung findet in Anwesenheit
von Dr. Andreas Mailath-Pokorny, amtsführender Stadtrat für Kultur
und Wissenschaft statt.
Termin: Dienstag, 7.Juni 2005
Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Währinger Straße 12, 1090 Wien
www.votivkino.at;
Rückfragehinweis:
Jewish Welcome Service Mag .Susanne Trauneck Tel.: (01) 533 27 30, Mobil: 0664 5034656 e-mail: jewish.welcome@verkehrsbuero.at www.jewish-welcome.at
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