- 24.05.2005, 14:17:57
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Sandra Breiteneder neue Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien
Wiener Konferenz der SJ wählte am Sonntag neuen Vorstand
Wien (OTS) Auf der Wiener Konferenz der Sozialistischen Jugend am
Sonntag fand ein umfangreicher personeller Wechsel in der SJ-Wien
statt. Sandra Breiteneder wurde mit der deutlichen Mehrheit von rund
91% der Stimmen zur neuen Landesvorsitzenden gewählt. Breiteneder ist
22 Jahre alt und studiert Politikwissenschaft. Politisch ist sie
bereits seit Jahren in der SJ aktiv, zuletzt als Vorsitzende der SJ
Ottakring. Sie löst den bisherigen Landesvorsitzenden Ludwig Dvorak
ab, der seit Oktober vergangenen Jahres Vorsitzender der SJ
Österreich ist und deshalb bei der Wiener Konferenz nicht mehr zur
Wahl antrat. Neben der Wahl Breiteneders wurde der zwölfköpfige
Landesvorstand neu bestellt, alle KandidatInnen erhielten große
Zustimmung.****
Im Zentrum ihrer Arbeit steht für Breiteneder die Fortsetzung des
strukturellen Wachstums, das die SJ bereits in den vergangenen Jahren
merkbar gekennzeichnet hat. Verschärft möchte sie auch in die
inhaltliche politische Debatte eingreifen: "Die Politik von
Schwarz-Blau nimmt gerade uns Jugendlichen jede Perspektive:
Rekord-Jugendarbeitslosigkeit, Geldmangel und Zugangsbeschränkungen
an Schulen bzw. Universitäten, sinkende Einkommen - das sind die
Ergebnisse einer Politik für die großen Unternehmen und gegen die
arbeitenden Menschen." Die in Deutschland eröffnete sogenannte
"Kapitalismusdebatte" sollte laut Breiteneder von der Linken dazu
genutzt werden, eine "echte Kritik" am derzeitigen Wirtschaftssystem
zu formulieren und Systemalternativen aufzeigen. Ganz in diesem Sinne
stand auch die Konferenz am Sonntag unter dem Motto "Her mit dem
schönen Leben! - Zukunft ist Sozialismus".
Neben den Neuwahlen fand auch eine intensive politische Debatte
der rund 30 Anträge und Resolutionen statt. Angesichts der
neoliberalen Sozialabbau- und Privatisierungspolitik der Regierung
sprach sich die Landeskonferenz unter anderem für einen offensiv
geführten Kampf für die Arbeitszeitverkürzung bei vollem
Lohnausgleich und für die Zurückdrängung atypischer
Arbeitsverhältnisse aus. Anlässlich des diesjährigen Gedenkjahres
forderte die SJ-Wien aber auch einen ehrlicheren Umgang mit der
österreichischen Geschichte ein. Breiteneder dazu: "Es ist
unerträglich, dass 60 Jahre nach der Befreiung Deserteure noch immer
nicht voll rehabilitiert sind. Deserteure dürfen nicht weiter offen
bzw. unterschwellig stigmatisiert werden, sondern müssen vielmehr für
ihren Beitrag, das Nazi-Regime zu schwächen, endlich geehrt werden."
Die Wiener Konferenz der SJ forderte deshalb neben der vollen
Rehabilitierung ein Denkmal für die Wehrmachtsdeserteure am Wiener
Heldenplatz.
Als unmittelbar nächsten Schwerpunkt kündigte Breiteneder
abschließende Aktivitäten zur SJ-Kampagne "Zeig Rassismus die rote
Karte!" an. Mit dieser Kampagne soll das "Netzwerk gegen rechts"
weiter gestärkt werden. Denn in Wien dürfe "kein Platz sein für
rassistische Hetze wie wir sie in Plakatserien der jüngeren
Vergangenheit gesehen haben". (Schluss)
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