- 17.05.2005, 12:37:36
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Weltgrößter Krebskongress: ASCO 2005 in Orlando Florida
Wien (OTS) - Das Orange County Convention Center in Orlando,
Florida beherbergt für vier Tage den weltgrößten Krebskongress, mit
27 000 Teilnehmern, die vier Tage lang zum Thema Krebs tagen.
Um die neuesten Ergebnisse aus Forschung und Klinik bei
bösartigen Erkrankungen geht es bei diesem Kongress der die
Krebsspezialisten aus aller Welt dieser Tage nach Florida zieht.
Seit der Entschlüsselung des menschlichen Genoms haben die
Methoden der Gentechnik in die Erforschung und Behandlung bösartiger
Erkrankungen Einzug gehalten und häufig zu innovativen Ansätzen in
der Behandlung von Krebs geführt. Täglich kommen neue Erkenntnisse
hinzu, die alsbald ihre Umsetzung in den klinischen Alltag finden und
Krebspatienten eine erfolgreichere Therapie ermöglichen.
Durch die Analyse der "Genomics" und der "Proteomics, entweder aus
dem Tumorgewebe oder dem Blut eines Tumorpatienten, können die
individuellen Veränderungen bestimmter Gene oder Proteine wie sie
in einem Tumor vorkommen, nachgewiesen werden. Es hat sich gezeigt,
dass kein Tumor der Welt wie ein anderer ist, und daher jeder
Tumorpatient einer höchst individuellen Behandlung bedarf, soll die
Therapie erfolgreich sein.
Im Spektrum der neuen onkologischen Therapien finden sich
Antikörper gegen Wachstumsrezeptoren, die auf Tumorzellen durch eine
genetische Veränderung übermäßig zahlreich ausgeprägt vorhanden sind.
Kann man zum Beispiel bei einer Frau mit Brustkrebs im Tumorgewebe
oder an im Blut zirkulierenden Zellen einen hoher Ausprägungsgrad
eines Wachstumsrezeptors, der abgekürzt Her- 2-neu bezeichnet wird
finden, dann besteht für diese Patientin die Chance, dass ihre
Krankheit durch die intravenöse Verabreichung des gegen Her- 2- neu
gerichteten Antikörpers (trastuzumab) gebessert wird.
Zum Arsenal der neuen Medikamente, die als Tabletten oder Kapseln
eingenommen werden können, gehören Enzymhemmer, die genetisch
veränderte Enzyme, die Teilungssignale in bösartigen Zellen von der
Zelloberfläche zum Zellkern weiterleiten sollen, hemmen. Eines dieser
Enzyme, die man derart blockieren kann ist eine Tyrosinkinase. Durch
den therapeutischen Einsatz eines Tyrosinkinasehemmers ist die
chronische myeloische Leukämie und sind Bindegewebstumoren im Bauch
(GIST-gastrointestinale Stromatumoren) besser behandelbar geworden.
Neuere Substanzen, sogenannte Angiogenesehemmer sollen die
Blutgefäßbildung eines Tumors unterbinden und dadurch den Tumor
aushungern, der ohne entsprechende Sauerstoffzufuhr und
Nährstoffzufuhr nicht weiter wachsen kann.
Neue Studien über die am ASCO Meeting 2005 berichtet wird zeigen,
dass durch zusätzliche Gabe von Angiogeneshemmern zur
Standardchemotherapie Verbesserungen im Krankheitsverlauf von
Dickdarmtumoren und bestimmten
Lungenkrebsarten zu erreichen sind.
Großes Interesse bei den Teilnehmern und bei den Medien erweckte
eine Untersuchung die aufzeigte, dass Frauen die zur Senkung des
Cholesterinspiegels Medikamente aus der Gruppe der Statine genommen
haben, ein signifikant geringeres Risiko haben, an Brustkrebs zu
erkranken als Frauen, die keine Statine genommen haben.
Ein weiteres Highlight am ASCO Meeting war die Vorstellung eines
Gerätes mit dem gleichzeitig eine CT (Computertomographie ) und eine
PET (Positronenemissionstomographie)- Untersuchung durchgeführt und
anschließend beiden Bilder fusioniert werden können. Dadurch erhält
man ein genaues Bild über die Ausbreitung und Aktivität eine Tumors
vor und nach einer onkologischen Therapie.
Veranstaltet wird der weltgrößte Krebskongress jährlich von der
American Society of Clinical Oncology, die derzeit über 160
hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt und über ein Jahresbudget von
60 Millionen Dollar verfügt.
Auch zahlreiche österreichische Ärzte zählen zu den Mitgliedern der
ASCO und nehmen als Vortragende und Zuhörer an diesem Kongress teil.
Rückfragehinweis:
Dr. Wolfgang Köstler Sofienalpenstrasse 17 A 1140 Wien Tel.:+43 664 153 63 74 Email:w.koestler@nextra.at
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