• 13.04.2005, 11:50:00
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Zukunftskommission und Schülerunion im selben Boot

Ergebnisse sind richtungweisend, Weg muss nur gegangen werden

Wien (OTS) - 'Die Ergebnisse der Zukunftskommission sind auf jeden
Fall richtungweisend. Die Regierung muss nun bereit sein, diesen Weg
zu gehen und zwar ganz, nicht nur ein bisschen', erklärt Jürgen
Stöttinger, Obmann der Schülerunion. Qualitätssteigerung durch
Feedback, individuelle Förderung von Stärken und Schwächen und
Frühförderung sind in ihrem Bildungsprogramm erklärte Ziele der
Schülerunion. Schüler müssen mehr einbezogen werden in Diskussionen
zur Bildungspolitik, sie sind diejenigen, die tatsächlich am Ort des
Geschehens sind.

Die ganzheitliche Evaluierung aller schulischen Bereiche durch
eine dauerhafte, umfassende Feedbackkultur ist unerlässlich.

Stöttinger ist überzeugt, dass sowohl Feedback zwischen Lehrern
und Schülern, als auch zwischen dem Leiter und dem Lehrpersonal, dem
Landesschulrat und in letzter Instanz dem Ministerium gegeben sein
muss. Ist das Feedback der Schülerinnen und Schüler für eine
bestimmte Lehrperson schlecht, muss das zu einer verpflichtenden
Fort- und Weiterbildung der Lehrkraft führen. Tritt längerfristig
keine Verbesserung ein und entspricht das Verhalten der betroffenen
Lehrperson nicht dem ihres Lehrauftrags, kann diese sogar entlassen
werden. Entscheidungsbefugnis darüber sollen die Schulpartner und der
Direktor haben.

Individuelle Förderung und Frühförderung für Schülerinnen und Schüler

Gesicherte Betreuungsplätze für den Nachmittag und die
Verlängerung der Volkschulzeit auf fünf Jahre hält die Schülerunion
für die notwendigen Maßnahmen um die Förderung der Schüler sinnvoll
zu gestalten. Um gleiche Voraussetzungen für Schulanfänger zu
schaffen muss ein halbes Jahr vor Schuleintritt ein 'Screening'
durchgeführt werden, bei dem etwaige sprachliche oder motorische
Defizite festgestellt werden. Im ersten der fünf Volkschuljahre wird
individuell auf jedes Kind eingegangen, motorische Schwächen werden
aufgearbeitet und sprachliche Kompetenzen ausgebaut.

Abschlussbericht hervorragend und umfassend. Umsetzung auch?

'Die Ergebnisse der Zukunftskommission sind erfreulich und
wichtig', findet Jürgen Stöttinger. Er betont aber, dass die
Abschlusspräsentation alleine noch nicht das Ende des Weges der
Zukunftskommission gewesen sein darf: 'Die Regierung muss diese Ideen
nachhaltig, in großem Umfang und vor allem rasch umsetzen. Es darf
nicht bei halbherzigen Lösungen bleiben. Die Schule braucht
Veränderung, und zwar echte.' So ist es begrüßenswert, dass in
einigen Bereichen bereits mit der Umsetzung von Reformen begonnen
wird - die Stärkung der Feedbackkultur an Schulen und eine
Aufstockung der Nachmittagsbetreuungsplätze sind gute Ansätze der
Regierung, nur darf nicht plötzlich damit aufgehört werden. Es muss
Mut zur Veränderung geben und die großen Veränderungsmaßnahmen dürfen
nicht nach und nach zu minimalistischen Umsetzungen verkommen.

Mitsprache für Schüler muss sein

'Sehr viele unserer teilweise langjährigen Forderungen finden sich
im Abschluss der Zukunftskommission wieder. Wir fragen uns, warum die
Experten nicht endlich einsehen wollen, dass Schüler diejenigen sind,
die aus nächster Nähe die Probleme erleben und viele kreative und
sinnvolle Ideen haben', ist Astrid Maier, Pressesprecherin der
Schülerunion enttäuscht. Das Alter der Zukunftskommission liegt im
Schnitt bei über 55 Jahren, das muss zu denken geben. In der nächsten
Expertengruppe will die Schülerunion mindestens einen Schüler sehen.

OTS0127    2005-04-13/11:50

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