- 31.03.2005, 10:49:39
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Österreichweite Impfaktion gegen Hepatitis A und Hepatitis A+B
Wien (OTS) - Am 1. April 2005 startet erneut eine österreichweite
Impfaktion, die es allen ÖsterreichInnen ermöglicht, sich im April
und Mai 2005 zu einem vergünstigten Preis gegen Hepatitis A bzw. A+B
impfen zu lassen. Zwar sind die Durchimpfungsraten in den letzten
Jahren leicht angestiegen, mit etwa 40 Prozent aber nach wie vor zu
gering. Nicht nur Fernreisende sondern auch Mittelmeerreisende wie
Daheimgebliebene sind gefährdet, sich mit den Viren anzustecken und
sollten sich durch Impfen schützen.
"Nach der erfolgreichen Impfaktion im letzten Jahr soll die
österreichische Bevölkerung auch 2005 die Möglichkeit zu einer
vergünstigten Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis A+B bekommen",
so die Mitinitiatorin Dr. Christiane Körner, Vizepräsidentin der
Österreichischen Apothekerkammer. Die Impfaktion, eine Kooperation
des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen, der
Österreichischen Ärztekammer, Österreichischen Apothekerkammer sowie
des Österreichischen Impf-Komitées und des Instituts für
Sozialmedizin, läuft von 1. April - 31. Mai 2005.
Infobroschüren mit Gutschein für den vergünstigten Bezug von
Impfstoffen mittels Gutscheinen, die im Aktionszeitraum bei
Allgemeinmedizinern, Pädiatern, Internisten, Pulmologen, Gynäkologen,
Impfstellen (z.B. Zentrum für Reisemedizin) und in Apotheken
abgegeben werden, können die Impfstoffe in allen öffentlichen
Apotheken sowie bei hausapothekenführenden praktischen Ärzten
verbilligt bezogen werden.
Hepatitis A
Hepatitis A wird vornehmlich über ungekochte Nahrungsmittel,
unsauberes Trinkwasser, aber auch durch engen Kontakt mit Infizierten
übertragen und ist nach Malaria die zweithäufigste schwere
Reisekrankheit. Jeder Hepatitis A-Infizierte ist für seine Umgebung
ansteckend. Insbesondere infizierte Kinder, die selbst kaum
Krankheitszeichen zeigen, stellen eine gefährliche Infektionsquelle
für ihre Kontaktpersonen dar, die schwer erkranken können. Auch
Daheimgebliebene sind demnach gefährdet.
Hepatitis B
Hepatitis B wird durch alle Körperflüssigkeiten, vor allem Blut
und Speichel sowie Schweiß und andere Sekrete übertragen.
Beispielsweise kann das Zusammenleben mit jemandem, der unwissentlich
Hepatitis B-Virusträger ist, genau so zu einer Infektion führen wie
Sexualkontakte. Spätfolgen sind häufig Leberzirrhose und Leberkrebs.
Weltweit sterben mehr als 2 Millionen Menschen jährlich an den Folgen
einer Hepatitis B, womit die gefährliche Virusinfektion an 10. Stelle
der weltweiten Todesursachen steht. In Österreich gibt es nach
Schätzungen der WHO etwa 42.000 Virusträger. Pro Jahr kommt es zu
1.000-1.500 Neuinfektionen.
Schutz durch Impfung
"Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten
präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen.
Krankheiten wie Hepatitis B, die nur von Mensch zu Mensch übertragen
werden, können bei einer anhaltend hohen Durchimpfungsrate gänzlich
ausgerottet werden", so Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze, Vorstand des
Instituts für Sozialmedizin der Universität Wien.
Rund 1.500 stationäre Spitalsaufenthalte pro Jahr sind in
Österreich auf eine infektiöse Hepatitis zurückzuführen. Etwa 65
Menschen sterben jährlich an Hepatitis A, B oder C. Die Impfung ist
der einzig sichere Schutz vor einer Erkrankung.
Es gibt auch einen Kombinationsimpfstoff gegen Hepatitis A und B,
bestehend aus drei Teilimpfungen. Die erste und zweite werden im
Abstand von vier Wochen verabreicht. Die dritte erfolgt sechs bis
zwölf Monate nach der ersten Teilimpfung. Der Impfschutz gegen
Hepatitis A hält mindestens 10 Jahre, gegen Hepatitis B
durchschnittlich 10 Jahre (in Abhängigkeit vom Ergebnis der
Titerbestimmung).
OTS0082 2005-03-31/10:49
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