• 30.03.2005, 09:46:01
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ÖAMTC: Jeder Pkw-Kilometer kostet im Schnitt 46,2 Cent - Kilometergeld dringend erhöhen

Club startet Unterschriftenaktion, um längst überfällige "Inflationsbereinigung" einzufordern

Wien (ÖAMTC-Presse) - "462 Euro kostet ein durchschnittlicher Pkw
monatlich. Jeder einzelne gefahrene Kilometer kommt auf 46,2 Cent",
weiß ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin Elisabeth Brugger-Brandau.
Basis dieser Berechnung mit "Auto-Info", dem elektronischen
Autokauf-Berater des ÖAMTC, sind die 25 meistverkauften Pkw, fünf
Jahre Nutzung und 12.000 Jahreskilometer. "Das macht deutlich, dass
das derzeitige Kilometergeld von 36 Cent fern der Realität ist.
Zeitgemäß und den gestiegenen Autokosten entsprechend, muss der Satz
endlich auf 45 Cent angehoben werden", fordert die Club-Expertin. Der
ÖAMTC hat jetzt auf seiner Homepage unter http://www.oeamtc.at/ eine
"virtuelle Unterschriftenaktion" gestartet, um die Erhöhung des
Kilometergelds einzufordern.

"Jeder Autofahrer, der sich ärgert, weil er ständig draufzahlt,
sollte die Forderung des ÖAMTC unterstützen," appelliert
Brugger-Brandau. "Die Bundesregierung vernachlässigt seit Jahren die
Interessen der Bürger, die ihr Kraftfahrzeug beruflich nutzen. Diese
Ungerechtigkeit lässt sich der ÖAMTC nicht länger gefallen." Die
Unterschriftenaktion zur Kilometergeld-Erhöhung läuft ab sofort bis
10. Juni 2005.

Vor allem Kilometergeld-Fahrer ärgern sich über die hohen
Autokosten

Von 1.000 befragten Autofahrerinnen und Autofahrern beziehen elf
Prozent Kilometergeld, ist eine der Aussagen der aktuellen
"Autokosten"-Umfrage des ÖAMTC. Sechs von zehn Kilometergeld-Fahrern
ärgern sich über die hohen Autokosten. Verglichen mit dem
Durchschnitt aller Autofahrer ist bei ihnen der Ärgergrad noch
größer. Interessantes Detail: Besonders in Orten unter 5.000
Einwohnern gibt es viele Kilometergeld-Bezieher. "Das sind Menschen,
die wegen der oft schlechten öffentlichen Verbindungen im Job auf das
Auto angewiesen sind", erklärt Brugger. "Vor allem die
Kleinverdiener, die ihr Auto beruflich nutzen müssen, trifft der
niedrige Kilometergeld-Satz doppelt."

Die ÖAMTC-Expertin kann den Ärger der Betroffenen gut verstehen:
"Es handelt sich beim Kilometergeld um eine Rückerstattung der
Kosten, die dem Autofahrer wegen der Verwendung seines privaten
Fahrzeugs für Zwecke des Dienstgebers vorweg angefallen sind. Faktum
ist, dass die Autofahrer für einen immer größer werdenden Anteil
selbst aufkommen müssen."

Belastung seit der letzten Kilometergeld-Anhebung 1997 ist
enorm gestiegen

Einen weiteren Nachweis, dass das Kilometergeld schlichtweg zu
niedrig ist, liefert die Langzeit-Tabelle der hochgerechneten
Autokosten-Indices ab dem Basisjahr 1976: Seit damals sind die
Pkw-Kosten um 153,3 Prozent gestiegen, aber der Kilometergeld-Satz
ist nur um 79,5 Prozent angehoben worden.

In den 70er-Jahren wurde das Kilometergeld anhand der damaligen
defacto Autokosten bzw. Preise für Auto-Nutzung festgelegt. Um eine
Art "Inflationsbereinigung" einzubauen, ist vereinbart worden, die
Erhöhungen des Kilometergeld-Satzes an die Entwicklung des
sogenannten Autokosten-Index (heute: Preisindex für den privaten
Pkw-Verkehr) zu knüpfen. Vor dem Jahr 1997 ist dieser Index immer
angepasst worden. Und zwar dann, wenn seit der vorigen
Kilometergeld-Erhöhung der Index um mehr als sieben Prozent
angestiegen ist. "Trotz wiederholter Urgenzen des ÖAMTC ist das
Kilometergeld dann faktisch auf 36 Cent pro Kilometer eingefroren
worden", kritisiert Brugger-Brandau. Der letztgültige Pkw-Index für
Februar 2005 beweist, dass die Belastung für Autofahrer seit der
letzten Kilometergeld-Anhebung 1997 um mehr als 17 Prozent
angestiegen ist.

"Die Erhöhung des Kilometergelds ist mehr als überfällig", beharrt
die ÖAMTC-Expertin. "Gleiches gilt für das Pendlerpauschale, weil
viele Menschen ihr Auto für die Fahrt an den Arbeitsplatz mangels
Alternativen benötigen."

(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Elvira Oberweger

OTS0050    2005-03-30/09:46

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