• 30.03.2005, 09:16:46
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Greenpeace fordert Gratis-Öffis bei Feinstaub-Gefahr ab heute in Wien

Negativrekord: Heute 30. Tag mit zu hohen Feinstaubwerten

Wien. (OTS) - Heute wird Wien voraussichtlich einen traurigen
Rekord erreichen. Der März ist noch nicht einmal vorbei und die
Wiener Bevölkerung leidet seit heute sieben Uhr morgens unter dem 30.
Tag mit einer Überschreitung des zulässigen Grenzwertes von 50
Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Damit folgt Wien dem
traurigen Beispiel von Graz und Innsbruck, wo die für 2005 erlaubte
Anzahl der Tage mit überhöhten Feinstaubkonzentrationen bereits
früher überschritten wurde. Greenpeace fordert jetzt Bürgermeister
Michael Häupl auf, mit dem Maßnahmenkatalog nicht bis zum Herbst zu
warten, sondern Sofortmaßnahmen einzuleiten. An Tagen mit
Feinstaub-Grenzwertüberschreitungen sollen die öffentlichen
Verkehrsmittel in Wien gratis benutzt werden dürfen, um den Ausstoß
von Dieselruß und Reifenabrieb zu verringern.

Als weitere Maßnahme schlägt Greenpeace die Kostenfreiheit für
öffentliche Verkehrsmittel wie Pendlerzüge auch im Verkehrsverbund
Ost vor. "Bürgermeister Häupl darf eine Lösung für das
Gesundheitsrisiko für die Wiener Bevölkerung nicht einfach auf Herbst
verschieben. Er muss jetzt handeln, denn es geht um die Gesundheit
vor allem der Kinder, der älteren Menschen und Patienten, die schon
jetzt Probleme mit den Atemwegen haben", fordert
Greenpeace-Verkehrsexperte Jurrien Westerhof. Graz und Innsbruck
sollten sich diesem Beispiel der Kostenfreiheit für öffentliche
Verkehrsmittel anschließen.

Die Feinstaubbelastung in Wien entsteht zu einem hohen Anteil durch
den Verkehr mit Dieselfahrzeugen in Wien und aus der Umgebung. Das
zeigen die verkehrsnahen Messstellen mit deutlichen Überschreitungen
in der Rinnböckstraße unterhalb der Südosttangente, in Liesing und am
Gaudenzdorfer Gürtel. "Angesichts dieser Tatsache wäre die
Kostenfreigabe der Öffis ab dem heutigen Tag eine sinnvolle Maßnahme,
um den Feinstaub sofort zu reduzieren", versichert Westerhof.

Erlaubt sind nach dem Immissionsgesetz Luft maximal 30 Tage mit einer
Feinstaubkonzentration von mehr als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft
pro Jahr. Wenn diese Zahl überschritten wird, ist der
Landeshauptmann, also in diesem Fall der Wiener Bürgermeister Michael
Häupl verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen. Seit 2002 steigt die
Feinstaubbelastung ständig an, vor allem im Winter. Schon Ende 2003
war klar, dass ein Maßnahmenkatalog folgen muss. Um die Gesundheit
der Wiener Bevölkerung zu schützen müsste dieser seit April 2005
vorliegen, wurde aber erst für Herbst angekündigt. "Für den Schutz
der Gesundheit im Raum Wien ist dies viel zu spät. Die Maßnahmen
würden erst im nächsten Winter wirksam werden. Häupl müsste jetzt
handeln und die Öffis in Wien mit dem heutigen Tag kostenfrei geben,
bis die Feinstaubwerte wieder gesunken sind. Die Gesundheit der
Wienerinnen und Wiener sollte Häupl diese dringende Sofortmaßnahme
wert sein", appelliert Westerhof an den Wiener Bürgermeister.

OTS0032    2005-03-30/09:16

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