• 28.03.2005, 10:10:00
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AK Test: Private Unfallversicherung durchaus sinnvoll - aber Preise und vor allem Leistungen vergleichen! (1)

Unterschiede enorm - Genaue Prüfung der angebotenen Leistungen sinnvoll

Wien (OTS) - Beim Frühjahrsputz von der Leiter gestürzt oder beim
Rad fahren im Urlaub gestürzt? Mehr als zwei Drittel der Unfälle sind
nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt, da sie zu
Hause, in der Freizeit, im Urlaub oder beim Sport passieren. "Wer
eine private Unfallversicherung abschließt, sollte genau vergleichen,
denn Preis- und Leistungsunterschiede sind enorm", sagt AK
Konsumentenschützer Thomas Eisenmenger. Es sollten vor allem die
Leistungen bei verschiedenen körperlichen Schäden und
Invaliditätsgraden geprüft werden.

Die AK hat den Verein für Konsumenteninformation (VKI) beauftragt,
private Unfallversicherungen zu untersuchen. Es wurden Angebote von
25 Versicherern bzw. Maklern, die eigene Unfallversicherungsprodukte
anbieten, verglichen. Außerdem wurden mit zehn Anbietern verdeckte
Beratungsgespräche geführt.

Bei den Unfallversicherungen werden grundsätzlich zwei Varianten
angeboten - mit linearen und progressiven Tarif. Beim linearen Tarif
erhält der Versicherte einen dem Invaliditätsgrad entsprechenden
Prozentsatz der Versicherungssumme. Diese Variante ist oft billiger,
bringt im Schadensfall - vor allem bei schweren Schäden - aber auch
weniger Geld. Beim progressiven Tarif wird vor allem das Risiko bei
hohem Invaliditätsgrad besser abgesichert. Die erhöhten Leistungen
setzen üblicherweise bei Invaliditätsgraden ab 25 Prozent ein.
Beispiel: Wurde eine Versicherungssumme von 100.000 Euro vereinbart,
wird bei 100-prozentiger Invalidität und einer Progression von 400
Prozent eine Summe von 400.000 Euro ausgezahlt. Beim linearen Tarif
gibt es nur die vereinbarte Versicherungssumme von 100.000 Euro.

"Eine private Unfallversicherung ist durchaus sinnvoll", rät
Eisenmenger. Bei bleibender Invalidität wird eine vereinbarte
Versicherungssumme ausgezahlt, Unfallkosten werden bis zu einem
vereinbarten Betrag - z.B. Berge- und Rücktransport, Ambulanzjet,
Pflege- und Heilkosten - abgedeckt. Endet ein Unfall tödlich, wird
den Angehörigen der vereinbarte Betrag ausbezahlt. Denn die
gesetzliche Unfallversicherung zahlt nur dann, wenn sich der Unfall
am oder vom Weg zur Arbeit, Schule oder Kindergarten ereignet.

"Wer also eine private Unfallversicherung abschließen will, sollte
die Preise, aber besonders die Leistungen bei körperlichen Schäden
und Invaliditätsgraden genau vergleichen", sagt Eisenmenger.
Beispielsweise ein 30-jährige/r Angestellte/r, Bürotätigkeit,
Hobbysportler/in, keine Vorerkrankung oder besonderen Risiken
schließt eine Versicherung ab 150.000 Euro für Dauerinvalidität,
15.000 Euro für Unfalltod, 3.000 Euro für Unfallkosten, Progression
200 Prozent. So liegt etwa die niedrigste Prämie für Frauen und
Männer bei den linearen Tarifen bei knapp 115 Euro pro Jahr, die
teuerste bei knapp 392 Euro, also mehr als das Dreifache. Bei den
progressiven Tarifen zahlen Männer beim günstigsten Anbieter fast 137
Euro, beim teuersten knapp 452 Euro.
(Forts.)

OTS0016    2005-03-28/10:10

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