RZB und ING Bank kündigen Geschäftsbeziehungen mit Kreditinstituten aus dem völkerrechtlich nicht anerkannten Teilstaat der Republik Moldau
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, hat die umstrittene Führung des an
der ukrainischen Westgrenze gelegenen Pseudostaates Transnistrien
beträchtliche Dollarbeträge auf Konten bei Wiener Banken veranlagt.
Transnistrien hatte sich 1992 von der Republik Moldau (Moldawien)
losgesagt, ist völkerrechtlich aber nicht anerkannt. Es wird vom Clan
des selbst ernannten Präsidenten Igor Smirnov regiert, dessen Sohn
Vladimir das größte Unternehmenskonglomerat des Territoriums, den
Sheriff-Konzern, kontrolliert. Sheriff macht nach Angaben des
renommierten United States Institute for Peace pro Jahr mittlerweile
zwei Milliarden Dollar Umsatz, das offizielle Budget Transnistriens
liegt bei bloß 85 Millionen Dollar.
Transnistrien finanziert sich nach übereinstimmender Einschätzung
von Diplomaten und Finanzexperten hauptsächlich durch Schmuggel.
Rudolf Perina, früherer US-Botschafter in der Republik Moldau, nennt
es den "größten Schwarzmarkt und die größte Zollfreizone Europas".
Offenbar ist die transnistrische Führung bereits vor Jahren dazu
übergegangen, ihr Vermögen bei verschiedenen europäischen Banken in
Sicherheit zu bringen - laut "profil" auch in Wien. Nach Angaben
moldauischer Regierungskreise wurden alleine im Zeitraum zwischen
August und Oktober 2004 mehr als 36 Millionen Dollar auf Konten der
RZB und der Wiener Zweigniederlassung der niederländischen ING Bank
transferiert. Wladimir Woronin, Präsident der Republik Moldau
berichtete vor wenigen Tagen gegenüber der französischen Zeitung "Le
Figaro" über weitere Geldflüsse.
Nach Protesten der Republik Moldau sowie auf Anregung der
Oesterreichischen Nationalbank haben RZB und ING ihre
Geschäftsbeziehungen mit transnistrischen Kreditinstituten, die über
keine nach internationalem Recht anerkannten Bankkonzessionen
verfügen, vor kurzem beendet.
OTS0002 2005-03-13/08:00
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