- 08.03.2005, 13:46:29
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Stellungnahme der Österreichischen Zoo Organisation zur APA0154 vom 02.03.2005 zum Thema Zoo Salzburg
St. Johann/Herberstein (OTS) - Die Österreichische Zoo
Organisation OZO - der Zusammenschluss der wissenschaftlich geführten
Zoos Österreichs - nimmt mit einigem Befremden die Aussagen der neuen
Salzburger Zoodirektorin Sabine Grebner gegenüber der APA (gelesen im
'Standard' und den 'Salzburger Nachrichten') zur Kenntnis, die
einiger Klarstellungen bedürfen:
1. Die Wiederansiedlung der Przewalskipferde in der Mongolei ist kein Projekt des Europäischen-Erhaltungszucht-Programmes (EEP) oder des Zoos Salzburg - und war dies auch nie - sondern wird von der International Takhi Group (ITG), einer NGO, durchgeführt. Entgegen der Meinung von Frau Grebner ist dieses auch nicht weitestgehend abgeschlossen, sondern wird noch über viele Jahre andauern. Richtig ist vielmehr, dass die Tiere zur Auswilderung aus dem EEP kommen - eine Teilnahme ist für jeden Mitgliedzoo der EAZA (European Association of Zoos and Aquaria), der Przewalskipferde hält, verpflichtend. 2. Auch ist das internationale Nashorn-Projekt nicht - wie Frau Grebner behauptet - beendet, sondern im Gegenteil erst voll angelaufen. Auch scheint Frau Grebner nicht zu wissen, dass die Nachzucht von Nashörnern in erster Linie der Erhaltung dieser vom Aussterben bedrohten Tierart dient und keine Frage der Attraktivität für den Zoo ist.
War der Zoo Salzburg bis dato Vorbild und Vorreiter in Sachen
Artenschutz und Forschung, so scheint nach dem Ausscheiden von Dr.
Revers und Dr. Walzer eine bedenkliche Wendung stattzufinden und der
Mangel an Kompetenz und Fachkräften mit fadenscheinigen
Tierschutzausreden kompensiert zu werden.
Wenn Frau Grebner erst überlegen muss, ob und wieweit sie 'ihren'
Tierbestand in Artenschutz- und Zuchtprogramme einbringt, gefährdet
sie damit sowohl Artenschutzprojekte als auch die Mitgliedschaft des
Zoos Salzburg in der OZO und der EAZA.
OTS0192 2005-03-08/13:46
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