• 08.03.2005, 11:10:46
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Gewalt gegen Frauen - die Frauenhäuser bieten rund um die Uhr Unterstützung!

Die Wiener Frauenhäuser zum heutigen Frauentag - Bilanz ist erschütternd

Wien (OTS) - Es passiert dort, wo sich Menschen am geborgensten
und sichersten fühlen sollten: zu Hause. Gewalt gegen Frauen - und
Kinder - findet Tag für Tag in Österreich statt, die Täter sind die
Ehemänner, die Partner, die (Stief)Väter.

Allein in Wien fanden im Vorjahr 516 Frauen mit ihren Kindern in
einem der Wiener Frauenhäuser Zuflucht, Hunderte Frauen wurden
darüber hinaus beraten und unterstützt. Die Anzahl der so genannten
polizeilichen Wegweisungen - bei der ein Gewalt ausübender Partner
die gemeinsame Wohnung verlassen muss - steigt in Wien jährlich,
dennoch sind die Frauenhäuser ausgelastet. Zahlreichen Frauen kann
durch die Wegweisung geholfen werden, andere aber brauchen den Schutz
der Frauenhäuser, um sich sicher zu fühlen, um sicher zu sein. Und um
durch die intensive Betreuung der Frauenhausmitarbeiterinnen mit den
dramatischen Gewalterlebnissen so zu Recht zu kommen, dass sie in ein
selbstständiges Leben ohne Gewalt zurück finden.

LAbg. Martina Ludwig, Vorsitzende des Vereins Wiener
Frauenhäuser:" Frauen müssen ökonomisch unabhängig sein, damit sie
sich leichter aus Gewaltbeziehungen lösen können und sie ein
eigenständiges Leben führen können." und weiter: "Daher ist aktive
Frauenpolitik auch Politik gegen Gewalt!" Eine klare Positionierung
gegen Gewalt in Worten und in Taten, aber auch das Setzen klarer
Maßnahmen gegen Frauendiskriminierung in allen gesellschaftlichen
Bereichen ist notwendig. Das Gegenteil ist leider oft der Fall,
Gleichberechtigung erscheint in weite Ferne gerückt; die
Einkommensschere wächst, immer mehr Frauen sind arbeitslos oder
arbeiten in schlecht bezahlten Jobs ohne jegliche soziale
Absicherung.

Bei einer deutschen Gewaltstudie gaben 25% der Frauen an, in ihrer
aktuellen oder einer früheren Beziehung körperliche oder sexuelle
Gewalt erfahren zu haben. Ein Drittel davon bei mehr als zehn
Vorfällen, bei 64% gab es sichtbare Verletzungen. Ein Viertel aller
befragten Frauen gab also an, körperliche oder sexuelle Gewalt in
Beziehungen bereits erlebt zu haben, das bedeutet jede vierte (!)
Frau.

"Auch Anfang des heurigen Jahres sind bereits sehr viele Notrufe
bei uns eingegangen. In den Monaten Jänner und Februar wurden allein
in Wien bereits 66 Frauen aufgenommen, das sind um zehn mehr, als im
Vorjahr", so Andrea Brem, Geschäftsführerin des Vereins Wiener
Frauenhäuser. "Dreiviertel aller Frauen, die zu uns flüchten, trennen
sich dauerhaft von ihren Peinigern. Manche kehren noch einmal zurück.
Aber alle erfahren während ihres Aufenthalts im Frauenhaus, dass sie
Gewalt nicht hinnehmen müssen, und dass es Auswege gibt!", so Andrea
Brem abschließend.

OTS0094    2005-03-08/11:10

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